29. Dezember 2010.- Für drei Verfahren aus dem Paket „Aktiver Schallschutz“ des Forums Flughafen und Region (FFR) hat das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) grünes Licht gegeben.
Hierbei handelt es sich um die "Vertikale Optimierung der Abflugrouten", die "Gezielte Bahn- und Routennutzung (Dedicated Runway Operations, DROps) und das "Segmentierte Anflugverfahren" (Segmented RNAV [GPS] Approach)". Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH wird mit diesen Verfahren Anfang 2011 zunächst im Probebetrieb beginnen. Damit löst die DFS gemeinsam mit Fraport und Lufthansa die Zusage ein, noch vor der Inbetriebnahme der neuen Landebahn Nordwest lärmmindernde Verfahren im Rhein-Main-Gebiet einzuführen.
„DROps“ und die "Vertikale Optimierung der Abflugrouten“ werden am 13. Januar 2011 in Betrieb gehen, ebenfalls zeitnah, sobald alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, das „Segmentierte Anflugverfahren“. Aus Kapazitätsgründen können DROps“ und „Segmentiertes Anflugverfahren“ zunächst nur zwischen 23:00 und 05:00 Uhr angewendet werden, während die „Vertikale Optimierung der Abflugrouten“ keiner zeitlichen Einschränkung unterliegt.
Der Betrieb wird durch Lärmmessungen des Umwelt- und Nachbarschaftshauses (UNH) begleitet. Insbesondere sollen während des Betriebes Erkenntnisse gewonnen werden, ob und wie weit „DROps" und das "Segmentierte Anflugverfahren" zeitlich ausgeweitet werden können.
Erläuterung zu den einzelnen Verfahren:
DROps
Bei DROps geht es darum, in der Nacht an festgelegten Tagen bestimmte Bahnen zu nutzen. Beispielsweise wird an einigen Tagen im Jahr für alle Abflüge nur die Startbahn West (Piste 18), an anderen Tagen nur das Parallelbahnsystem (Pisten 25 oder 07) genutzt. Dadurch soll erreicht werden, dass abwechselnd die Bürgerinnen und Bürger einiger Bereiche an bestimmten Tagen vom Fluglärm weitgehend verschont werden, die jeweils anderen Bereiche jedoch zwangsläufig mehr belastet werden. Eigens für DROps wird eine neue Abflugstrecke von der Piste 18 in Richtung Nordost eingeführt.
Vertikale Optimierung von Startverfahren
Bei der vertikalen Optimierung von Startverfahren sollen die Flugzeuge eine maximale Geschwindigkeit unmittelbar nach dem Start nicht überschreiten und die überschüssige Energie stärker in Höhengewinnung umsetzen. Dadurch steigen die Maschinen schneller und verursachen in den flughafennahen Gemeinden weniger Lärm.
Segmentiertes Anflugverfahren
Beim „Segmentierten Anflugverfahren“ sollen zu verkehrsarmen Zeiten, also überwiegend nachts, bevölkerungsstarke Gebiete wie Hanau, Offenbach und Mainz im Anflug umflogen werden.Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ist ein bundeseigenes, privatrechtlich organisiertes Unternehmen mit 5.800 Mitarbeitern. Die DFS sorgt für einen sicheren und pünktlichen Flugverlauf. Die Mitarbeiter koordinieren täglich bis zu 10.000 Flugbewegungen im deutschen Luftraum, im Jahr knapp drei Millionen. Deutschland ist damit das verkehrsreichste Land in Europa. Das Unternehmen betreibt Kontrollzentralen in Langen, Bremen, Karlsruhe und München. Zudem ist die DFS in der Eurocontrol-Zentrale in Maastricht vertreten und in den Kontrolltürmen der 16 internationalen Flughäfen. Die DFS erbringt weltweit Beratungs- und Trainingsleistungen und entwickelt und vertreibt Flugsicherungs-, Ortungs- und Navigationssysteme. Auch flugrelevante Daten, Luftfahrtpublikationen und Flugberatung gehören zum Angebot. Die DFS hat folgende Geschäftsbereiche: Center, Tower, Aeronautical Solutions und Aeronautical Information Management.
Landeanflug Flugroutenänderungen Deutsche Flugsicherung (DFS) Segmented Approach