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Völlig falsche Prognosen
Von: @ZRM Info <2017-04-04>
Die reale Zahl der Flugbewegungen am Frankfurter Flughafen bleibt hinter den Prognosen zurück.

Eine Zukunft mit immer mehr Flügen und Passagieren sagten Gutachter für Fraport voraus – und rechtfertigten so den Ausbau. Es kommt in Wirklichkeit anders.

Im Jahr 2020 werde es 701 000 Flugbewegungen über Frankfurt geben – das stehtseit 2007 im Planfeststellungsbeschluss für die neue Landebahn Nordwest. In Wirklichkeit wird weniger geflogen. 2015 gab es 468 153 Flugbewegungen – das sind 232 847 Flüge weniger als im Jahr 2007 für 2015 vorhergesehen. 2016 sank die reale Zahl der Flugbewegungen (siehe Grafik) laut Fraport noch einmal um 1,1 Prozent auf knapp 463 000. So viel zum Thema »Luftverkehrsprognosen und Realität«. Die völlig überhöhte Prognose diente dazu, den Bau der Landebahn zu rechtfertigen.

Zahl der Flugbewegungen: Prognose und Realität

Was da alles schief läuft, erklärten Experten am 9. Februar in der Reihe »Wir und der Flughafen« der Stadt Mörfelden-Walldorf. Bürgermeister Heinz-Peter Becker und sein Neu-Isenburger Kollege Herbert Hunkel als Sprecher der Initiative Zukunft Rhein-Main begrüßten die 70 Zuhörer. Die ZRM-Rechtsanwältin Ursula Philipp-Gerlach erläuterte detailliert, wo die fehlerhaften Annahmen der Prognose lagen, zum Beispiel beim Zusammenhang der Entwicklung des Bruttoinlandsproduktes und des Luftverkehrswachstums, der Anzahl der Passagiere je Flug oder dem Flottenmix.

Professor Friedrich Thießen von der TU Chemnitz kritisierte, dass die mathematischen Berechnungsformeln für die Prognosen nie veröffentlicht wurden und die Methode lediglich im Fließtext beschrieben wird. Thießens Vortrag ist auf der Homepage von Mörfelden-Walldorf einsehbar.



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