Rund 180.000 Bewerber/innen habe es für die verfügbaren 60.000 Karten zum Landebahn-Fest "Happy Landings" gegeben. Die Fraport ist Veranstalter dieses - aus dem Blickwinkel der vom Fluglärm Betroffenen betrachtet sehr fragwürdigen - Spektakels mit zahlreichen besonderen Angeboten am Flughafen Rhein-Main am Wochenende. Die Bürgerinnen und Bürger der Anrainerkommunen scheinen wenig begeistert über die anmaßende Idee, den künftig stark anschwellenden Lärm mit einem überaus kritikwürdigen "Landebahnfest" zu begehen.
Die neue Umweltdezernentin der Landeshauptstadt Mainz, Katrin Eder, zeigt sich über diese Vorgehensweise angesichts der irreversiblen Umweltschäden, dem Verlust des Bannwaldes als auch der Verlärmung der Region durch den Flughafenausbau empört: "Es hat schon eine merkwürdige Anmutung, angesichts der bereits bestehenden Belastungen der Bürgerinnen und Bürger und der weiterhin zu erwartenden Steigerung der Lärmproblematik nach Inbetriebnahme der Landebahn ein solches Fest zu planen. Vielen Betroffenen dürfte die Zornesröte angesichts einer solchen Gleichgültigkeit der Fraport ins Gesicht geschrieben stehen - auf eine solche Geschmacklosigkeit muss man erst einmal kommen. Immerhin ist noch nicht einmal in letzter Instanz über die Rechtmäßigkeit des Planfeststellungsbeschlusses zum Flughafenausbau entschieden.""
Um Ihre Solidarität mit den Gegnern zu bekunden, wird Eder an dem von den Bürgerinitiativen gegen Fluglärm initiierten „Sonntagsspaziergang" zur Landebahn teilnehmen. "Wir müssen weiterhin auch persönlich ein Zeichen setzen. Nicht alles was im rechtlichen Rahmen möglich ist, ist der Bevölkerung gegenüber auch verantwortbar."
Aus diesem Grunde ruft das Bündnis der Bürgerinitiativen (BdB) einerseits am Samstag, 25. Juni 2011 zu einer Demonstration im Terminal I des Flughafens mit einem Flashmob auf. Zudem führt das BdB am Sonntag, 26. Juni 2011 ab 15.00 Uhr den Sonntagsspaziergang an die Landebahn durch. Um 17.00 Uhr hält Leo Spahn zudem den Vortrag "Wie sich Fraport Einfluss auf Regierungshandeln in Berlin, Wiesbaden und Brüssel sichert".
Am symbolischen Spaziergang werden auch zahlreiche politische Vertreter der Anrainerkommunen teilnehmen. Umweltdezernentin Eder ruft alle Mainzerinnen und Mainzer auf, sich anzuschließen: "Wer ohne jedes Gespür für die Befindlichkeit und Befürchtungen der Region ein solches Fest durchführt, dem sollte klar gesagt werden, dass er die Grenzen des guten Geschmacks weit überschritten hat."
Weitere Informationen zum Protest gegen "happy landings" unter www.flughafen-bi.de .
Pressemitteilungen der Stadt Mainz