Von den Befürwortern eines weiteren Ausbaus des Frankfurter Flughafens hören wir immer wieder das Argument: Ohne den Bau einer neuen Rollbahn verlöre die Rhein-Main-Region ihre Attraktivität für weltweit agierende Unternehmen, zögen sich die internationalen Konzerne aus dem Rhein-Main-Gebiet zurück, gingen Arbeitsplätze verloren. Damit wird zugleich unterstellt, dass sich Weltfirmen nur dort ansiedeln oder nur dort bleiben, wo ein internationaler Airport in Sicht- bzw. Hörweite ist - und dieser Airport sollte auch noch ständig wachsen.

Dass dieses Argument so nicht stimmt und es neben den (potentiellen) internationalen Flugverbindungen viele andere Faktoren gibt, die einen Wirtschaftsstandort begünstigen, belegt ein Blick auf die Standortstatistik. Danach gehört Frankfurt, gehört die Rhein-Main-Region bereits heute zu den attraktivsten Wirtschaftsräumen in ganz Europa. Sie konkurriert in der Standortgunst mit Städten und Regionen, in denen (wie im Großraum London oder im Großraum Paris) eine attraktive Flughafenanbindung besteht. Andere Mitbewerber im europäischen Standortwettbewerb, zum Beispiel Madrid, Helsinki, Zürich oder Brüssel, sind meilenweit von einem internationalen Flughafen-Drehkreuz entfernt - und besitzen dennoch eine hohe Anziehungskraft für Weltfirmen.

Wenn ein Konzern heute vor einer Standortentscheidung steht, dann ist er im Rhein-Main-Gebiet bestens aufgehoben. Dann kann er bereits jetzt, also ohne ein erweitertes Bahnensystem, auf allerbeste internationale Flugverbindungen vertrauen. Und auf einen attraktiven Lebensraum, natürliche Kleinode, ein vorzügliches kulturelles Leben dazu. Und natürlich auf hochqualifizierte Arbeitskräfte.

Ein weiterer Ausbau wird diese "Standortfaktoren" nicht stärken, sondern im Gegenteil schwächen.

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