Auf einem 44 Hektar großen Gelände am Westrand von Kelsterbach produziert die Ticona, eine 100-prozentige Tochter von Celanese, seit Anfang der sechziger Jahre hochwertige technische Kunststoffe.
Die wichtigsten unter den Kunststoffen, die in Kelsterbach produziert werden, sind "Hostaform" und "Celstran"bekant. Mehr als die Hälfte der Produkte werden in der Automobilindustrie eingesetzt. In fast jedem Auto findet man Teile, die aus Kunststoffen von Ticona hergestellt worden sind, z.B. in Benzinpumpen, Sitzen, Türen oder Armaturen. Kunststoffe werden in Autos zunehmend zur Substition von Metallteilen eingesetzt, um Gewicht und Kosten zu sparen.
Auch in Elektrogeräten, Handys und Computern finden Kunststoffe von Ticona Verwendung, Medizintechnik und Luftfahrtindustrie zählen ebenfalls zu den Kunden von Ticona. Neue Anwendungsbereiche, z.B. bei Brennstoffzellen, werden ständig gesucht. Die Produktionsanlagen sind auf neuestem technischen Stand. Bei vielen Produkten ist Ticona Weltmarktführer - ein Unternehmen mit Zukunft.
Das Chemiewerk Ticona. Blick auf die zentralen Produktionsanlagen
Grundprodukt für die Fertigung der Kunststoffe sind Methanol und Formaldehyd. Von beiden Stoffen werden mehr als 100 000 Tonnen im Jahr verbraucht. Zudem wird in geringeren Mengen mit Bortrifluorid, eine sehr gefährliche Chemikalie verarbeitet. Auf einem kleinen Teil des Werksgeländes befindet sich außerdem eine Ethylenverdichteranlage von Infraserv, von der aus dem Ruhrgebiet per Pipeline geliefertes Ethylen weiter in den Industriepark Hoechst zu verschiedenen Abnehmern gepumpt wird.
Wegen Art und Menge der bei Ticona verarbeiteten Stoffe unterliegt das Werk der Störfallverordnung. Betrieb und Genehmigung der Anlagen erfordern daher besondere Sicherheitsstandards und sind mit besonderen Auflagen des Regierungspräsidiums Darmstadt verbunden.
Bei der Ticona Kelsterbach arbeiten rund 1000 Menschen, weltweit hat Ticona rund 2400 Beschäftigte und erwirtschaftete einen Umsatz von 757 Mio. Euro. Im Jahr 2002 hat das Unternehmen seine weltweite Zentrale nach Kelsterbach verlegt und gleichzeitig ein neues, 20 Millionen Mark teures Verwaltungsgebäude bezogen. Die Muttergesellschaft der Ticona, Celanese, wurde vor kurzem von dem US-Konzern Blackstone übernommen. Das Ticona-Werk am Standort Kelsterbach soll jedoch erhalten bleiben.
Im Raumordnungsverfahren zum geplanten Ausbau des Flughafens hat Ticona den Wert der Anlagen mit einer Milliarde Mark beziffert. Müsste das Werk dem Flughafenausbau weichen, schätzt der Konzern die Kosten für die Verlegung einschließlich Grundstück, Planung, Genehmigung und Umzug auf rund 1,3 Milliarden Mark. Bei einem Umzug befürchten die Manager einen jahrelangen Produktionsausfall, fünf bis sieben Jahre würde es dauern, das Werk an anderer Stelle neu zu planen undzu errichten. In dieser Zeit würde die führende Position am Markt verloren gehen. Ticona will unbedingt am jetzigen Standort bleiben.
Flugunfälle in Deutschland
Viele Zwischenfälle in der Statistik der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung
Von: @VBe <2003-03-17>
Störfall-Kommission ist gegen neue Landebahn neben Chemiewerk
Fraport und Ministerpräsident Koch halten an Ausbauplänen fest
Von: @cf <2004-02-18>
Die Störfall-Kommission hat entschieden: sie hält den Betrieb des Chemiewerks Ticona und das Ausbauvorhaben Landebahn Nordwest für unvereinbar. Ministerpräsident Koch und Fraport wollen trotzdem an ihren Plänen festhalten.
Mehr»
Risiko Ticona: Das Verfahren der EU-Kommission
Informationen, Berichte und Kommentare
Von: @cf <2006-11-01>
Beim Planungsverfahren für den Flughafenausbau wurde nach Ansicht der EU-Kommission gegen die Seveso-Richtlinie verstoßen: es wurde nicht beachtet, dass die geplante Landebahn Nordwest zu nahe am Störfallbetrieb Ticona liegt. Deswegen hat die Kommission ein Verfahren gegen Deutschland eingeleitet. Mehr»
Ticona: Absturzrisiko auch heute schon zu hoch
Neues Gutachten fordert die Verlegung der Flugroute
Von: @cf <2004-09-10>
Die Kurzfassung eines neuen Gutachtens, bei dem das Risiko durch aktuelle Überflüge des Chemiewerks Ticona untersucht wird, liegt beim RP vor: das Risiko ist ähnlich wie bei der geplanten Nordwestbahn. Der Gutachter schlägt die Verlegung der Flugroute vor - die Landesregierung will nicht ! Mehr»
Risiko Ticona: Die Entscheidung der Störfall-Kommission
Informationen, Berichte und Kommentare
Von: @cf <2005-07-01>
Die Störfall-Kommission hat entschieden, dass der Betrieb des Chemiewerks Ticona und die geplante Nordwestbahn wegen des zu großen Risikos nicht miteinander vereinbar sind. Die Landesregierung will die Nordwestbahn trotzdem bauen, notfalls will man Ticona enteignen. Wie wird der Streit ausgehen? Mehr»
Mehr Flughafen - mehr Risiko!
Die Risiko-Debatte beim geplanten Flughafenausbau. Informationen, Berichte, Kommentare
Von: @cf <2006-01-01>
Beim geplanten Ausbau des Flughafens steigt auch das Risiko für einen Flugzeugabsturz. Das Absturzrisiko ist heute einer der zentralen Themen beim geplanten Flughafenausbau Mehr»
Risiko Ticona: der Streit um die Zukunft des Werks
Ein Chemiewerk steht den Ausbauplänen für den Frankfurter Flughafen im Weg
Von: @cf <2008-09-19>
Der Streit über das "Risiko Ticona" ist entschieden: Ticona räumt gegen eine Zahlung von 670 Millionen Euro von Fraport den gefährlichen Platz in der Einflugschneise der geplanten Nordwestbahn. Das Werk wird bis 2011 im Industriepark Höchst neu errichtet. Die spannende Geschichte des Standort-Pokers um Werk und Landebahn finden Sie hier zusammengefasst Mehr»
Die Absturzgefahr durch Vogelschlag multipliziert die Risiken!
Von: @VB <2006-06-12>
Die Kollision von Vogelschwärmen oder großen Vögeln mit Flugzeugen kann auch für Flugzeuge hochgefährlich werden. Aufgrund der Lage einer Nordwest-Landebahn im Kelsterbacher Wald, nahe dem Main, sind solche Kollisionen ("Vogelschlag") vorprogrammiert, denn der Flughafen wächst unmittelbar an die "Vogelflugleitlinie" Main heran. Mehr»