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VCD: Grün rechnen reicht nicht aus!
Pressemitteilung vom 14.01.2013
Von: @Verkehrsclub Deutschland (VCD) <2013-01-14>
Der VCD kritisiert die neue Kampagne der Luftverkehrswirtschaft zur "Aufklärung” über Treibstoffverbrauch".

Pressemitteilung des VCD Deutschland vom 14.01.2013

Das Flugzeug ist und bleibt das klimaschädlichste Verkehrsmittel, da helfen auch keine Rechenexperimente, kritisiert der ökologische Verkehrsclub VCD anlässlich des Starts der Kampagne „Die-Vier-Liter-Flieger”. Unabhängig davon, ob Flugzeuge heute weniger Treibstoff verbrauchen als noch vor einigen Jahren, heizen sie das Klima so stark auf, wie kein anderes Verkehrsmittel.

Der Flugverkehr ist etwa fünfmal klimawirksamer als die Bahn, dies belegen Zahlen des Umweltbundesamtes deutlich.

„Die heute gestartete Kampagne der deutschen Luftverkehrswirtschaft versucht, die Öffentlichkeit von den wirklichen Fakten abzulenken und das grüne Gewissen der Fluggäste trickreich zu beruhigen”, kritisiert Heiko Balsmeyer, Luftverkehrsexperte des VCD. Denn, wie sehr man auch hin und herrechnet, ein Flugzeug verbraucht im Schnitt mehr als doppelt so viel Treibstoff (4,8 l/100 Personenkilometer) wie die Bahn (2,3 l/100 Pkm) und stößt somit auch wesentlich mehr klimaschädliches CO2 aus - insgesamt 228g CO2/100Pkm. Bei der Bahn sind es nur 45g CO2 pro 100 Personenkilometer. Die Aufheizung des Klimas durch den Flugverkehr beruht auch auf dem Ausstoß von Wasserdampf, Stickoxiden, Kohlenwasserstoffe und Ruß. „Das sich die Luftverkehrwirtschaft jetzt mit Vier-Liter-Fliegern rühmt, klingt vor diesem Hintergrund scheinheilig”, betont Balsmeyer.

Noch verzeichnet die Luftverkehrswirtschaft die höchsten Wachstumsraten. Der VCD hält daher ein konsequentes Umsteuern für erforderlich. Die Öffentlichkeit muss sich mit den tatsächlichen Fakten auseinander setzen und darf sich nicht durch unsachliche Rechnungen blenden lassen. Innerdeutsche Flüge und auch die meisten europäischen Verbindungen können in angemessener Zeit mit der Bahn zurückgelegt werden. Zusätzlich Kosteneinsparungen inbegriffen, wie der jüngste VCD Bahn-Flug-Kosten-Check belegt hat.

Die Politik wiederum ist aufgefordert sich endlich mit der Besteuerung von Kerosin zu befassen. Heiko Balsmeyer: „Nur mit der Besteuerung von Kerosin würde in der gesamten Luftverkehrswirtschaft ein wirkungsvoller Anreiz geschaffen, den Kerosinverbrauch zu vermindern und damit das Klima tatsächlich zu entlasten.” Gleichzeitig würde der faire Wettbewerb zwischen den Verkehrsmitteln gefördert. Denn Fakt ist, Bahn und Bus zahlen Kraftstoffsteuern, das klimaschädlichste Verkehrsmittel hingegen nicht.

Mehr zur "Energieeffizienz-Kampagne" der Luftverkehrswirtschaft in der Pressemitteilung des BDL.

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