Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) weist die Begründung des Fraport Vorstandsvorsitzenden Wilhelm Bender zum Rückgang der Flugbewegungen und Passagierzahlen zurück. "Hier wird eine Legende gebildet, weil man die ehrliche Analyse fürchtet", meint BUND Vorstandssprecherin Brigitte Martin. Tatsache ist, dass die Kapazität heute wie im letzten Jahr vorhanden ist, aber trotz eines Wirtschaftsaufschwungs in Deutschland nicht nachgefragt wurde. "Die rückläufigen Passagierzahlen sind nicht in den Kapazitätsproblemen der Fraport begründet", so Vorstandssprecherin des BUND, Brigitte Martin. Aus der Sicht des BUND ist die Frage, warum eine in 2006 und 2007 vorhandene Kapazität des Frankfurter Flughafens mitten im Wirtschaftsaufschwung nicht genutzt wird, nicht beantwortet.
Die Behauptungen des Fraport-Chefs steht im Widerspruch zur realen Entwicklung auf dem Frankfurter Flughafen. Dort werden kontinuierlich die Kapazitäten durch die Erhöhung des Kapazitätseckwertes über 80 Flüge pro Stunde ausgeweitet.
Widersprüchlich ist die Argumentation von Bender auch deshalb, weil das Unternehmen noch vor kurzem die ständig steigende Zahl der Nachtflüge mit einem Kapazitätsmangel am Tag erklärt hat.
Die Hessische Landesregierung läuft Gefahr von der tatsächlichen Entwicklung auf dem Frankfurter Flughafen überholt zu werden. Aus der Sicht des BUND fehlt es bisher aber an der nötigen kritischen Distanz zu den Vorgängen auf dem Flughafen und seiner Planung. "Den von der Fraport konstruierten Verkehrsbedarf für den Frankfurter Flughafen gibt es offenbar gar nicht", vermutet Brigitte Martin vom BUND.
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