Im Grunde ist es kaum zu glauben: Mitten in der dicht besiedelten Rhein-Main-Region befindet sich einer der größten Flughäfen Europas - doch über die Auswirkungen des Flugverkehrs liegt bis heute keine umfassende Gesamtuntersuchung vor. Dabei geht es noch nicht einmal um die Folgen eines möglichen Ausbaus, sondern um den schon jetzt bestehenden Betrieb.

Die Landesärztekammer hat längst vor gesundheitlichen Schäden durch Fluglärm und Schadstoffe gewarnt. Dass Lärm krank macht, dürfte unstrittig sein. Und um dies zu bemerken, ist nicht einmal ein Wohnort in der Einflugschneise nötig. An vielen Orten in der Region lassen sich bis in die Nacht hinein Flugzeuge in kurzem Abstand zählen, verbunden mit der dazu gehörigen Geräuschkulisse.

Die Landesärztekammer fordert daher dringend, die tatsächlichen Lärm- und Schadstoffbelastungen zu untersuchen, die Ängste und Sorgen der Bevölkerung stärker als bisher zu berücksichtigen und die Nachtruhe zu schützen. Passiert ist trotz des Appells der Mediziner wenig, aber vielleicht gibt es hierfür gute Gründe. Schließlich könnte es sein, dass eine solche Untersuchung den gesundheitlichen Preis und die Folgekosten zutage fördert, den die Bevölkerung für nahezu unbegrenzte Mobilität am Himmel zahlt.

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