Pressemitteilungen Bündnis der Bürgerinitiativen vom 27.03.2014 (Thomas Scheffler)
Das Arbeitsplatz-Argument, mit dem die kritische Diskussion um den Flughafenausbau von Anfang an erstickt wurde, wird durch den heute veröffentlichten Fraport-Geschäftsbericht 2013 nachdrücklich widerlegt. Die Zahl der weltweiten Fraport-Mitarbeiter ist um 290 Mitarbeiter (- 1,3 %) auf 21.986 gesunken. Die Beschäftigtenzahl bei der Muttergesellschaft Fraport AG wurde sogar um 310 Mitarbeiter (- 2,7 %) auf 10.992 reduziert. „Ein funktionierender Jobmotor sieht anders aus.“ so Thomas Scheffler, Sprecher des BBI Bündnis der Bürgerinitiativen.
Abgesehen davon, dass eine ökonomische, profitorientierte Begründung für den Ausbau nicht akzeptabel ist, zeigen die heute veröffentlichten Zahlen, dass der Bau der Nord-West-Landebahn auch unter diesem Aspekt sinnlos war. Was bleibt, sind hunderttausend zusätzlich lärmbelastete Bürger.
Unterstützung für die kritische Haltung gegenüber dem Flughafenausbau bietet auch durch das gerade veröffentlichte Sondergutachten „Fluglärm reduzieren - Reformbedarf bei der Planung von Flughäfen und Flugrouten“ des Sachverständigenrates für Umweltfragen. Auch hier zeichnet sich ein Paradigmenwechsel - zumindest bei den Sachverständigen - ab.
„Einen Ausbau des Frankfurter Flughafens hätte es mit diesen jetzt öffentlich erklärten Erkenntnissen wohl nie gegeben. Es ist noch nicht zu spät. Der Planfeststellungsbeschluss ist noch nicht rechtskräftig. Die Bahn kann immer noch geschlossen werden und der Flughafen Frankfurt auf ein raumverträgliches Maß zurück gebaut werden. Nichts anderes fordern wir auf den bald 100 Montagsdemos.“ so Thomas Scheffler weiter.
Das „Bündnis der Bürgerinitiativen - Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr“, kurz: BBI, ist ein Zusammenschluss von mehr als 80 Initiativen. Das Bündnis streitet für die Wiedergewinnung und den Erhalt der Lebensqualität der Menschen im Rhein-Main-Gebiet. Es setzt sich für die Schaffung einer lebenswerten Region ein und fordert den Schutz der Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs und erklärt sich solidarisch mit allen von Verkehrslärm betroffenen Menschen. Das Bündnis fordert einen verantwortungsvollen Umgang mit der Mobilität. Die gemeinsamen Ziele sind
- Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen in der Region
- Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22 - 6 Uhr
- Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastung für die Bürgerinnen und Bürger
- Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie; Stopp der Subventionen
- Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main-Gebiet
- Stilllegung der Landebahn Nordwest