Im Rhein-Main-Gebiet wäre es ohne Fluglärm wesentlich leiser. Das haben wir alle während der Tage des durch die Aschevolke des Vulkans Eyjafjalla Flugverbots verursachten Flugverbots deutlich gehört. Jetzt hat der Deutsche Fluglärmdienst konkrete Zahlen auf den Tisch gelegt. An 17 Mess-Stationen wurden die Messdaten während der Tage ganz ohne Fluglärm mit den Tagen mit normalem Flugbetrieb verglichen. Die Differenz ergibt den Anteil am Gesamtlärm, der durch Flugzeuge verursacht wird. Auf einer Pressekonferenz gemeinsam mit der FAG wurden die Ergebnisse vorgestellt - Sie überraschen selbst die Experten.
An 11 der 17 betrachteten Mess-Stationen wurde ein dramatischer Rückgang des Lärmpegels - um mehr als 10 Dezibel (dB(A)) - festgestellt. Insgesamt ging über alle ausgewerteten Stationen der Lärm um 8,2 dB(A) zurück. Bei von Betriebsrichtung 07 (Ostbetrieb) betroffenen Stationen verringerte sich der Lärm im Mittel um 9,7 dB(A), für die bei Betriebsrichtung 25 betroffenen Stationen um 7,0 dB(A) und für Stationen mit Lärm von der Startbahn West um 6,2 dB(A). Die Eregbnisse sind eher noch untertrieben, weil Störungen nicht herausgerechnet und einzelne doch stattgefundene Flüge zum Restlärm hinzugerechnet wurden.
Im einzelnen wurden folgende Rückgänge des Lärmpegels an den Stationen gemessen:
- Darmstadt -5,5 dBA
- Flörsheim-Wicker: -8,6 dBA
- Frankfurt-Sachsenhausen: -14,8 dBA
- Frankfurt-Oberrad: -11,6 dBA
- Frankfurt-Bergen/Enkheim: -9,2 dBA
- Frankfurt-Niederrad: -6,0 dBA
- Frankfurt-Goldstein: -6,0 dBA
- Hanau-Steinheim: - 11,3 dBA
- Hattersheim-Eddersheim: -5,2 dBA
- Mainz:-Drais: -6,2 dBA
- Mainz Oberstadt: -9,5 dBA
- Mainz-Hechtsheim: -8,4 dBA
- Nierstein -8,0 dBA
- Raunheim: -12,8 dB(A)
- Trebur -3,6 bis 12 dBA
Die Rückgänge sind viel größer, als die Zahlen auf den ersten Blick vermuten lassen: eine Verdoppelung der Lärmbelastung macht rechnerisch etwa +3 Dezibel aus, 10 Dezibel entsprechen einer Verzehnfachung. Bei den 11 Stationen, die mehr als 10 Dezibel Rückgang verzeichneten, sind etwa 90% der gesamten Lärmbelastung Fluglärm! Im Mittel sind es noch 84 Prozent. Bei einem gleichbleibenden Dauerton werden 10 Dezibel weniger vom Menschen subjektiv etwa als halb so laut wahrgenommen. Dazu kommt noch, dass Fluglärm wegen seiner Charakteristik in der Regel mehr belästigt als anderer Lärm. Auch wenn man sich nicht mit den Feinheiten der Fluglärmberechnung befassen will: Betroffene werden bestätigen, dass an den Tagen mit Flugverbot im wahrsten Sinne des Wortes "himmlische Ruhe" herrschte!
Mehr in der detaillierten Darstellung des Deutschen Fluglärmdienstes:
Rainer Rahn, Fraktionschef der FAG (Flughafenausbaugegner) im Römer, fordert weitere Untersuchungen unter Verwendung der neu gewonnenen Daten. Da man jetzt den Anteil des Fluglärms kenne, könne man auch genauerer Aussagen über das zusätzliche Erkrankungsrisiko durch den Fluglärm machen. Rahn forderte außerdem Fraport auf, die Messdaten der fluglärmfreien Tage zugänglich zu machen. ( Mehr ... ).
Pressemitteilung des RMI
Zur Stellungnahme der Bundesregierung zum Lärmschutz
<2019-01-16>
In einer Studie wurde untersucht, in welchem Maß sich die Zahl der Flugbewegungen in Europa bei unveränderter Transportleistung reduzieren lässt. Es wird aufgezeigt, dass die erreichbaren Einsparungen außerordentlich hoch sind. Mehr»
Gesundheitliche Auswirkungen von Fluglärm
Übersichtsarbeit von Martin Kaltenbach, Christian Maschke, Rainer Klinke; veröffentlicht im Ärzteblatt
<2008-08-04>
Fluglärmbedingte Dauerschallpegel im Wohnumfeld außerhalb von Gebäuden von 60 dB(A) tagsüber und 45 dB(A) in der Nacht sind mit einer Zunahme von arterieller Hypertonie assoziiert, die bei zunehmendem Fluglärmpegel weiter ansteigt. Das zeigt eine Übersichtsarbeit von Martin Kaltenbach, Christian Maschke, Rainer Klinke, veröffentlicht im Ärzteblatt Mehr»
. . . ich bin doch nicht laut!
Pressemitteilung zum Tag gegen Lärm am 20. April 2005
Von: @Deutsche Gesellschaft für Akustik e.V. (DEGA) <2005-04-19>
Am 20. April 2005 findet wieder der internationale "Tag gegen den Lärm" statt. Mehr als 100 Aktionen werden von einer Vielzahl von Verbänden und Organisationen am Tag gegen Lärm durchgeführt. Mehr»
Verbände fordern wirksamen Lärmschutz
Pressemitteilung vom 16.02.2004
Von: @BUND, BVS, BVF, DAL, VCD <2004-02-16>
Einen Rechtsanspruch auf Schutz vor gesundheitsgefährdendem Lärm fordern mehrere Verbände. Die bis zum Juli 2004 in deutsches Recht umzusetzende EU-Richtlinie zum Umgebungslärm müsse eine gesetzlich festgelegte Strategie zur Lärmminimierung und zum Schutz der Ruhe enthalten. Mehr»
Neue Beweise: Lärm macht krank!
Neue UBA-Studie bestätigt Zusammenhang zwischen Straßenverkehrslärm und Krankheitshäufigkeit
Von: @(Umweltbundesamt) <2003-03-03>
Menschen aus stark mit Verkehrslärm belasteten Wohngebieten leiden häufiger an Bluthochdruck, besonders wenn sie bei offenem Fenster schlafen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Robert-Koch-Instituts im Auftrag des Umweltbundesamts, an der über 1700 Menschen teilnahmen. Mehr»
Menschen in Südhessen leiden besonders stark unter Fluglärm
Repräsentative Umfrage zur Lärmbelästigung in Hessen vorgestellt
<2005-01-06>
In Südhessen fühlt sich sich jeder Dritte erheblich von Fluglärm gestört. 18 Prozent sind sogar stark oder sehr stark belästigt. Das ergab eine neue repräsentative Umfrage zur Lärmbelästigung in Hessen. Mehr»
ZRM: Fluglärm führt zu Gesundheitsgefährdungen
Pressemitteilung vom 22.07.2005
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2005-07-22>
Neue Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung belegen, dass nächtliche Lärmbelastung zu vermehrtem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Bluthochdruck und Herzinfarkt führt - schon ab Werten von 50 db(A). Der aktuelle Trend zu mehr Nachtflügen ist vor diesem Hintergrund besonders kritisch zu bewerten Mehr»
DFLD: Wirbelschleppen und 80 Dezibel beim A380
Pressemitteilung vom 04.11.2005
Von: @Deutscher Fluglärmdienst (DFLD) <2005-11-04>
Am 29. Oktober landete zum ersten Mal ein A380 in Frankfurt. Erste Lärmmessungen ergaben: der A380 ist nicht leiser als andere Großflugzeuge, z.B. die B747. Mehr»
UBA fordert regionale Maßnahmen gegen hohe Lärmbelastungen
Pressemitteilung zum "Tag gegen Lärm" vom 15.4.2008
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2008-04-15>
Lärm belastet die Bevölkerung unvermindert stark. Das UBA hat in mehreren Studien nachgewiesen, dass ein ständig hoher Lärmpegel nachteilige gesundheitliche Wirkungen auf den menschlichen Organismus haben kann Mehr»
WHO: Jeder fünfte Europäer durch nächtlichen Lärm gefährdet
WHO führt Leitlinien zum Schutz der Bevölkerung ein
Von: @Weltgesundheitsorganisation, Regionalbüro Europa <2009-10-12>
Jeder fünfte Europäer ist nachts regelmäßig einem Geräuschpegel ausgesetzt, der erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben könnte. Das WHO-Regionalbüro für Europa veröffentlicht Leitlinien für die nächtliche Lärmbelastung in der EU Mehr»