Wie die DFS mitteilt, soll ab dem 14. April 2005 in der Nacht das CDA-Anflugverfahren (Kontinuierlicher Sinkflug, "Continouus descent approach") am Frankfurter Flughafen eingesetzt werden. Von 23 bis 5 Uhr (nicht wie noch im letzten Jahr angekündigt bis 6 Uhr) sollen die anfliegenden Flugzeuge dann ab einer Höhe von 7000 Fuß (etwa 2300m) im "Gleitflug" bis zu dem Punkt geleitet werden, wo der direkte Landeanflug mit ILS (Instrumentenlandesystem) beginnt (siehe Karten weiter unten). Das bisher geflogene horizontale Segment im Anflug entfällt weitestgehend. Durch die gedrosselte Triebwerksleistung und größere Überflughöhe beim Sinkflug wird der Lärm deutlich vermindert.
Das Verfahren soll eine Lärmentlastung in den Bereichen im Abstand von 20-40 km vom Flughafen bringen, also auf den Gegenanflug-Strecken und im Raum Hanau sowie westlich von Mainz. Nach theoretischen Berechnungen könnte die Entlastung von 1 bis zu 5 Dezibel betragen, die Praxis wird zeigen, wie gut das funktioniert. In Hanau wurden bereits Messungen angekündigt. Eventuell entstehen durch geänderte Routenführung beim CDA-Verfahren aber auch neue Betroffenheiten. Auf dem direkten geraden Landeanflug, der etwa 20km vor der Landebahn beginnt, bleibt alles beim alten, hier ist kaum mit Entlastung zu rechnen. Eventuell
Der CDA-Anflug vermindert nicht nur den Lärm, er spart auch Kerosin, und für die Passagiere im Flugzeug sollte der gleichmäßige Anflug sehr komfortabel sein. Fluglärm-Betroffene fordern schon lange, das CDA-Verfahren auch tagsüber einzusetzen, wie das zum Beispiel am Londoner Flughafen Heathrow geschieht. Die DFS hält das Verfahren jedoch nur für verkehrsarme Zeiten für machbar. Da beim CDA-Verfahren größere Sicherheitsabstände notwendig sind, wird die Kapazität vermindert, die Führung der Flugzeuge durch die Fluglotsen erfordert mehr Aufwand.
Ebenfalls zum 14. April soll die TABUM-Route (Abflugroute über den Taunus) um etwa 800 Meter nach Westen verschoben werden. Die Route läuft dann wie bisher an Flörsheim, Wallau und der A3 entlang bis Wiesbaden-Medenbach, dann aber etwas verschoben westlich an Schlossborn und Glashütten vorbei. Die Änderung ist eher "kosmetischer Natur", im wesentlichen bleiben die Tabum-Routen bestehen. Die DFS rechnet durch die Verschiebung mit einer geringfügigen Entlastung in Schmitten und Glashütten-Schloßborn. Die Abdrehhöhen auf der Tabum-Strecke waren bereits im letzten Jahr erhöht worden.
Die Änderung der Tabum-Route ist ein Ergebnis anhaltenden Protests zahlreicher Hochtaunus-Gemeinden, die nach der Umstellung der Flugrouten im Frühjahr 2001 plötzlich von Fluglärm betroffen waren. Einige Gemeinden hatten gegen die neuen Flugrouten geklagt und waren damit zunächst erfolgreich: der VGH Kassel entschied, dass die Festlegung Flugrouten rechtswidrig seien, weil die Höhe des Geländes im Taunus bei der Planung nicht berücksichtigt worden sei. Das Bundesverwaltungsgericht hat jedoch im Sommer 2004 das Urteil wieder aufgehoben, sodass die Tabum-Route vom rechtlichen Standpunkt her gesehen nicht geändert werden müsste. Die DFS hat nach eigenen Angaben trotzdem eine Optimierung der Flugroute versucht, um ihren guten Willen zu zeigen. Das Optimierungspotential ist nach Meinung der DFS aber sehr gering und sei mit der vorliegenden Änderung voll ausgeschöpft.
Der von der Fluglärmkommission erarbeitete Vorschlag, die Route noch weiter nach Westen zu verlegen und die Streuung ("Lärmharfe") aufzuheben, wurde nicht umgesetzt. Glück gehabt haben die Bewohner von Niedernhausen und Naurod, die durch die Streckenvariante der Fluglärmkommission deutlich mehr belastet worden wären. Das ebenfalls vorgeschlagene Steilstartverfahren liegt zur Zeit auch auf Eis.
Die Deutsche Post wird ab April die Zahl ihrer Nachtflüge am Frankfurter Flughafen, wie schon angekündigt, von derzeit zwölf auf vier reduzieren. Dies geschieht im Zuge der schrittweisen Auflösung des Nachtluftpost-Sterns. Im Jahr 2001 wurden noch 24 Nachtflüge für den Nachtpost-Stern durchgeführt, 2006 sollen es nur noch zwei sein.
Karten zum CDA-Anflug (Quelle: DFS) :
CDA-Anflug bei Betriebsrichtung 25 (West-Betrieb).
Am Punkt, wo die blauen Linien "aufhören", folgt der ILS-Anflug auf die Landebahn
CDA-Anflug bei Betriebsrichtung 07 (Ost-Betrieb)
Bundesverwaltungsgericht: Taunus-Flugrouten rechtmäßig
Pressemitteilung Nr. 37/2004 vom 24.6.2004
Von: @Bundesverwaltungsgericht <2004-06-24>
Das Bundesverwaltungsgericht hat die Festlegung der Taunus-Flugrouten (TABUM) für rechtmäßig erklärt und damit ein anders lautendes Urteil des VGH Kassel aufgehoben. Mehr»
DFS stellt neue Abflugrouten nach dem Ausbau vor
Von: @cf <2011-01-27>
Die neuen Flugrouten nehmen Gestalt an. Die DFS hat in der Fluglärmkommission Pläne für Abflugrouten in Richtung Westen vorgestellt. Rheinland-Pfalz protestiert gegen die Fluglärmverlagerung in das Nachbarland. Mehr»
Ticona-Klage gegen Flugrouten am 5. Oktober beim VGH Kassel
Für die Verhandlung sind Eintrittskarten nötig (siehe PM des VGH vom .....)
Von: @cf <2005-08-26>
Die Chemiewerk Ticona gegehn die aktuellen Flugrouten am Frankfurter Flughafen findet am 5. Oktober beim VGH Kassel statt. Es wird großer Andrang erwartet, Eintrittskarten erforderlich! Mehr»
VGH Kassel weist Flugrouten-Klage der Ticona ab
Revision beim Bundesverwaltungsgericht wurde zugelassen
Von: @cf <2006-10-24>
Der VGH Kassel hat die Klage der Ticona gegen die über das Werk führende Abflugroute abgelehnt, aber Revision zugelassen. Die Landesregierung wertet das als weiteren Schritt zum Flughafenausbau Mehr»
FAG: Flugroutenbelegung der Fraport fehlerhaft
Pressemitteilung vom 12.08.2009
Von: @FAG (FlughafenAusbauGegner) im Römer <2009-08-12>
Die DFS hat bestätigt, dass die Annahmen von Fraport zur Flugroutenbelegung nach dem Ausbau nicht realistisch sind. Damit sind auch die Lärmberechnungen fehlerhaft Mehr»
Fluglärmkommission berät Flugrouten im Ausbaufall
Pressemitteilung der Fluglärmkommission vom 25.01.2011
Von: @Fluglärmkommission Frankfurt <2011-01-25>
Die DFS hat in einer Sondersitzung der Fluglärmkommission am 25. Januar 2011 die Gesamtplanung der An- und Abflugrouten für den Ausbaufall vorgestellt. Mehr»
ZRM : Flugroutenplanung wirft grundsätzliche Fragen auf
Pressemitteilung vom 18.02.2011
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2011-02-18>
Die Initiative Zukunft Rhein-Main fordert erneut für die Festlegung von Flugrouten Verfahren mit öffentlicher Beteiligung und fordert alle vom Fluglärm betroffenen Kommunen auf, sich solidarisch für eine wirksame Verringerung der Fluglärmbelastung einzusetzen. Mehr»
Fluglärmkommission verlangt rechtssichere Umsetzung der Nachtflugregelung!
Pressemitteilung der Fluglärmkommission vom 16.05.2012
Von: @Fluglärmkommission Frankfurt <2012-05-16>
Die Fluglärmkommission fordert Minister Posch auf, vor der Umsetzung der Nachtflugregelung die Urteilsbegründung des Gerichts abzuwarten. Weiterhin wurden Vorschläge der DFS zur Änderung von Flugverfahren diskutiert. Mehr»
Klagen von Kommunen und Einwohnern abgewiesen
Festlegung der sog. Südumfliegung rechtmäßig
Pressemitteilung Nr. 03/2019 des VGH Kassel
Von: @Pressestelle VGH Kassel <2019-02-14>
Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hatte heute erneut über Klagen von Städten und Gemeinden in Südhessen und Rheinhessen sowie von Einwohnern dieser Kommunen zu entscheiden, die von der Festlegung der sogenannten „Südumfliegung“, also einem Abflugverfahren von den Startbahnen 25C und 25L des Frankfurter Flughafens (Betriebsrichtung Westen) betroffen sind. Mehr»
VGH Kassel: Ticona-Klage gegen Abflugrouten abgewiesen
Pressemitteilung des VGH zum Urteil vom 24.10.2006
Von: @Hessischer Verwaltungsgerichtshof (VGH Kassel) <2006-10-24>
Der VGH Kassel hat die Klage der Ticona gegen die Abflugrouten über das Werk abgelehnt, wegen der generellen Bedeutung aber Revision zugelassen. Mehr»
DFLD weist Weg in die Zukunft des Fluglärmmonitorings
Erstmals Verknüpfung von Flugspuren und Fluglärm (PM vom 27.11.2006)
Von: @Deutscher Fluglärmdienst (DFLD) <2006-11-27>
Der DFLD setzt neue Standards beim Fluglärm-Monitoring: jetzt sind erstmals Verknüpfung von Flugspuren mit gemessenen Lärmwerten möglich. Mehr»
ZRM: "Fraport hat Lärmschutzzonen falsch berechnet !!"
Auswirkungen des drohenden Ausbaus weiter unklar (PM vom 08.05.2009)
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2009-05-08>
Die Initiative "Zukunft Rhein-Main" findet es skandalös, dass Fraport wenige Wochen vor den Gerichtsverfahren immer noch keine belastbaren Berechnungen der Fluglärmzonen für den geplanten Ausbau vorlegen kann. Mehr»
Protest gegen Ausbau und Fluglärm in Mainz
Von: @vf <2011-02-19>
Mehr als 2500 Menschen demonstrierten am Samstag, den 19. Februar 2011, in Mainz gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens, gegen Fluglärm und für ein Nachtflugverbot. Mehr»