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Kreis GG: Fraport soll keine Fakten schaffen
Pressemitteilung vom 16.08.2005
Von: @Kreis Groß-Gerau <2005-08-16>
Landrat Enno Sieht fordert, dass mit der Rodung des Bannwalds nicht begonnen wird, bevor der Bau der A380-Halle nicht abschließend juristisch geklärt ist. Der Kreis Groß-Gerau habe bis jetzt nicht einmal die Begründung zum Urteils des VGH Kassel über seine Klage
KREIS GROSS-GERAU - Wenn es nach den Vorstellungen des Flughafenbetreibers Fraport geht, sollen im Mönchbruchwald im Nordosten des Kreises in Kürze 200.000 Quadratmeter wertvoller und besonders geschützter Bannwald gerodet werden – als erster Schritt für den Bau der umstrittenen A380-Wartungshalle.

Der Kreis hatte, ebenso wie zahlreiche betroffene Kommunen sowie Bürgerinitiativen gegen das Mammutprojekt außerhalb des Flughafengeländes Klage eingereicht. Ende Juni war er vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof in Kassel darüber informiert worden, dass die Klage abgelehnt worden sei. Auf die schriftliche Urteilsbegründung indessen wartet man im Groß-Gerauer Landratsamt bis heute noch.

Siehr erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass Fraport in der Vergangenheit stets erklärt habe, vor dem endgültigen Abschluss des rechtlichen Verfahrens im Mönchbruch keine unverrückbaren Fakten schaffen zu wollen. Nun liege dem Kreis aber die schriftliche Urteilsbegründung noch nicht vor. "Erst aufgrund dieser Begründung können wir darüber entscheiden, ob wir auf dem Weg über das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig weitere rechtliche Schritte gegen den Bau der Halle in der geplanten Form einlegen", so der Landrat.

Wenn Fraport aber mit dem Baumeinschlag beginne, bevor der Kreis überhaupt über die Einlegung weiterer Rechtsmittel entscheiden könne, dann breche das Unternehmen seine früheren Zusagen. Siehr wörtlich: "Es kann nicht angehen, dass im Mönchwald Bäume fallen, bevor der Bau der Wartungshalle abschließend geklärt ist!"

Für den Groß-Gerauer Landrat steht in dieser Frage nicht nur die Glaubwürdigkeit von Fraport auf dem Spiel. Er erinnerte den Flughafenbetreiber vielmehr auch an seine Verantwortung für ein gedeihliches Miteinander in der Region. Die Anliegerkommunen hätten ihren Beitrag hierzu bereits geleistet. Schließlich lehnen diese den Bau einer Wartungshalle für den A380 keineswegs generell ab, sondern wenden sich lediglich gegen den von Fraport favorisierten Standort mitten im geschützten Bannwald. "Deshalb könnte die Halle", so Enno Siehr abschließend, "auf dem vorhandenen Flughafengelände möglicherweise heute schon stehen!"
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Kreis GG PMs Waldvernichtung A380 -Werft Bannwald

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