ZRM: Fluglärm führt zu Gesundheitsgefährdungen
Pressemitteilung vom 22.07.2005
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2005-07-22>
Neue Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung belegen, dass nächtliche Lärmbelastung zu vermehrtem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Bluthochdruck und Herzinfarkt führt - schon ab Werten von 50 db(A). Der aktuelle Trend zu mehr Nachtflügen ist vor diesem Hintergrund besonders kritisch zu bewerten
KREIS GROSS GERAU / STADT MAINZ / STADT FLÖRSHEIM AM MAIN – Neue Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung belegen nachdrücklich, dass die Folgen - vor allem auch nächtlichen Fluglärms - zu Erkrankungen der Herz-Kreislauf-Gefäße führen können. Die Studie "Lärm und Gesundheit" des renommierten Rhein-Main-Instituts (rmi) untermauert die Erkenntnisse, dass das Auftreten von Bluthochdruck und Herzinfarkten mit nächtlicher Lärmbelastung einhergehen und stark korrelieren. Lärm ist demzufolge zugleich ein "soziopsychologischer Begriff" - ein Geräusch wird von unterschiedlichen Personen in subjektiv eigener divergierender Weise als Belastung empfunden. So fühlen sich 46 % der Bevölkerung in Westdeutschland (Ost: 26%) von Fluglärm belästigt - beklagt werden vor alle Störungen in der Kommunikation, beeinträchtigte Erholung und Entspannung sowie die damit einhergehende Herabsetzung der Leistungsfähigkeit sowie Schlafstörungen im Alltag. Erschwerend kommt hinzu, dass die Studie betont, dass Lärm in der Nacht generell deutlich stärker und störender wahrgenommen wird, als am Tage.
Herz- und Kreislauferkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Der renommierte Lärmwirkungsforscher Dr. Christian Maschke kommt zu dem Schluss, dass Nachtlärm deutlich gesundheitsschädigender ist als Lärmimmissionen am Tage. Der Körper durchlaufe während der Nacht wichtige unabdingbare Erholungsphasen, die durch Fluglärm und andere Störungsquellen empfindlich gestört würden. Dauerhaft auftretende Unterbrechungen dieser Erholung führen zur Erschöpfung der körperlichen Reserven - nicht selten ist Bluthochdruck die Folge. Die Lärmgrenze, ab der mit behandlungsbedürftigem Bluthochdruck zu rechnen sei, sieht das Institut "rmi" bei 50 dB(A).
Zudem wurde vom Berliner Krankenhaus Charité bei der weltweit größten Langzeitstudie "Noise and Risk of Myocardial Infarction" (NaRoMi) mit 4115 Patienten aufgezeigt, dass gerade nächtlicher Lärm das Infarktrisiko deutlich erhöht. Bei Männern steigt die Gefährdung durch Verkehrslärm um 10 Prozent, bei Frauen durch nächtlichen Fluglärm um 28 Prozent - und somit in statistisch sehr signifikantem Maße. Die Studie bilanziert daher: "Am Zusammenhang zwischen Fluglärm und dem vermehrten Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie an dem besonders ungünstigen Einfluss von nächtlichem Fluglärm kann man daher kaum mehr zweifeln."
Die Initiative Zukunft Rhein-Main verweist daher nachdrücklich auf die gesundheitlichen Schäden der Störung der Nachruhe durch Fluglärm. Dies auch vor dem Hintergrund zahlreicher Urlaubsjets, die in stark steigender Zahl aus rein wirtschaftlichen Erwägungen (Maschinenauslastung, höherer Umlauf, größere Rendite des Flugparks) bereits in den frühen Morgenstunden um 3 oder 4 Uhr zu den Urlaubsdestinationen starten.
Der Trend der verstärkten Erteilung von Ausnahmegenehmigung für Fluglinien aus rein kommerziellen Erwägungen konterkariere zugleich die medizinischen Erkenntnisse möglicher gesundheitlicher Folgen. Vor dem Hintergrund der Fraport-Bekundungen, im "Konsens mit der Region" agieren zu wollen, werfe dies ein bezeichnendes Licht. Schon heute, so die ZRM, gingen die Starts in den Nachtstunden in eklatantem Maße zu Lasten der Bevölkerung - der Flughafen "nehme sich, was er brauche", so die ZRM. Diese Vorgehensweise werde sich mit den geplanten Ausbaubemühungen kaum verbessern - eher das Gegenteil stehe zu befürchten.
Informationen hinsichtlich des Erörterungsverfahrens zum geplanten Ausbau des Frankfurter Flughafens (dieses beginnt am ab Montag, 12. September 2005, in der Offenbacher Stadthalle) erteilen die Kommunen, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie verschiedene Bürgerinitiativen, sobald das federführende Regierungspräsidium in Darmstadt den Kommunen und Verbänden nähere Details zum Durchführungsmodus mitteilt.
Dies ist bislang noch nicht der Fall.
BVerwG: Flughafen Leipzig/Halle kann ausgebaut werden
Pressemitteilung vom 09.11.2006
Von: @Bundesverwaltungsgericht <2006-11-09>
Der Flughafen Leipzig/Halle kann zu einem internationalen Drehkreuz für den Frachtexpressverkehr ausgebaut werden. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat in einem Musterverfahren die Klagen von fünf Anwohnern gegen den Planfeststellungsbeschluss... Mehr»
BUND-Tagung zur Frage der Bewertung von (Nacht-)Fluglärm
Junk-Science?
... oder seriöse Wissenschaft?
Von: @(BUND Rheinland-Pfalz) <2004-12-01>
Allzu oft wird der Nachtfluglärm von den Verantwortlichen bagatellisiert. Anhand von Beispielen soll die Tagung des BUND am 18. Dezember die Zusammenhänge zwischen Entscheidungsträgern, Gerichten und Flugplatzbetreibern in Frankfurt und München aufzeigen. Mehr»
BVerwG: Kein vorläufiger Baustopp für den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle
Pressemitteilung vom 20.05.2005
Von: @Bundesverwaltungsgericht <2005-05-20>
Das Bundesverwaltungsgericht hat die Eilanträge gegen den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle abgelehnt. Das "öffentliche Interesse" an dem Ausbau des Flughafens - unter anderem wegen der erwarteten Arbeitsplätze - sei so groß, dass die Anwohner den nächtlichen Fluglärm dulden und mit passivem Schallschutz zufrieden sein müssten. Mehr»
Nächtlicher Fluglärm wird nicht reduziert
Ministerium verschiebt die Absenkung des Lärmkontingents
Von: @cf <2005-08-12>
Der nächtliche Fluglärm wird vorerst nicht weniger. Das Verkehrsministerium hat die in 2001 versprochene Reduzierung des Nachtflug-Lärmkontingents um 5% verschoben. Grund: die Fluggesellschaften sind dagegen, das Ministerium befürchtet Klagen Mehr»
Immer mehr Nachtflüge am Frankfurter Flughafen !
Statistik: Entwicklung der nächtlichen Flugbewegungen von 1986 bis 2005
Von: @cf <2006-07-18>
Die Zahl der nächtlichen Starts und Landungen am Frankfurter Flughafen steigt unaufhaltsam, trotz Lärmkontingent und dem von der Landesregierung mit der geplanten Flughafenerweiterung versprochenen Nachtflugverbot. Die Statistik zeigt die Entwicklung der Zahl der Nachtflüge von 1986 bis heute Mehr»
WHO: Jeder fünfte Europäer durch nächtlichen Lärm gefährdet
WHO führt Leitlinien zum Schutz der Bevölkerung ein
Von: @Weltgesundheitsorganisation, Regionalbüro Europa <2009-10-12>
Jeder fünfte Europäer ist nachts regelmäßig einem Geräuschpegel ausgesetzt, der erhebliche gesundheitliche Auswirkungen haben könnte. Das WHO-Regionalbüro für Europa veröffentlicht Leitlinien für die nächtliche Lärmbelastung in der EU Mehr»
Nächtliche Verspätungsflüge bleiben Aufreger:
Keine Verbesserung in Sicht
Pressemitteilung des Kreis Groß-Gerau
Von: @Kreisausschuss Gross-Gerau <2019-04-01>
Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir hat wenig Hoffnung darauf gemacht, dass es in diesem Jahr Verbesserungen hinsichtlich verspäteter Flüge am Frankfurter Flughafen geben wird. Im Gegenteil ... Mehr»
UBA: Chronischer Verkehrslärm erhöht das Herzinfarkt-Risiko
Pressemitteilung vom 10.03.2004
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2004-03-18>
Verkehrslärm und Arbeitslärm sind Risikofaktoren für den Herzinfarkt. Die "NaRoMi-Studie" des Umweltbundesamtes (UBA) untermauert einen Zusammenhang zwischen Straßenverkehrslärm und Herzinfarkt und kommt zu erschreckenden Ergebnissen. Mehr»
HMWVL: Lärmpausenmodelle für Frankfurter Flughafen vorgestellt
Pressemitteilung des HMWEVL vom 12.09.2014
Von: @Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung <2014-09-12>
Der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir hat am Freitag Modelle zur Einführung siebenstündiger Lärmpausen am Frankfurter Flughafen vorgestellt. Mehr»
Laute und späte Flieger müssen teurer werden
Von: @ZRM Info <2019-10-16>
Ab Neujahr erhebt Fraport neue Gebühren, auch für verspätete und zu laute Flugzeuge. Doch diese Entgeltordnung setzt kaum Anreize, damit die Airlines lärmärmere Maschinen einsetzen und Flüge in den Nachtrandstunden von 5 bis 6 Uhr und 22 bis 23 Uhr vermeiden. Mehr»
Nachtflugverbot
Pressemitteilung vom 30.10.2000
Von: @Kommunale Arbeitsgemeinschaft Flughafen Frankfurt/Main <2000-10-30>
Fluglärm
Besserer Lärmschutz für Schulen und Kitas
Von: @Deutsche Bundesregierung <2019-01-16>
Die Bundesregierung hat im ersten Bericht zur Evaluierung des Fluglärmgesetzes Empfehlungen für besseren Lärmschutz rund um Flughäfen beschlossen. Der Bericht empfiehlt unter anderem, den Lärmschutz für Grundschulen und Kitas in Flughafennähe zu verbessern. Mehr»