Pressemitteilung der Stadt Mainz vom 05.10.2015

Oberbürgermeister Michael Ebling als auch Umweltdezernentin Katrin Eder bleiben der Einladung zum heutigen Spatenstich zum Bau des hochgradig umstrittenen Terminal 3 am Frankfurter Flughafen dezidiert fern.

„Es gibt definitiv nichts zu feiern. Der heutige Tag steht als Symbol einer Flugverkehrspolitik, die sich dem Gigantismus verschrieben hat und reale Entwicklungen vollends außer Acht lässt. Das Terminal 3 muss als Metapher einer ,Höher-Größer-Schneller-Weiter‘-Mentalität gelten, welche die basalen Fakten schlicht ignoriert. Seit einem Jahrzehnt vernehmen wir den Evergreen der künftig stark ansteigenden Passagier- und Flugbewegungszahlen. Die Kapazitäten hinken diesen Zahlen massiv hinterher und bilden die Notwendigkeit des Terminal-Baus nicht ansatzweise ab. Das weiß jeder am Airport, mithin musste zuletzt das Konstrukt der ,Abfertigungsqualität‘ als Argument und Türöffner für das Terminal bemüht werden.“

Ebling und Eder weiter: „Die Fraport hat sich über jedwede Bedenken hinweggesetzt, der Lebensraum Rhein-Main dient als wirtschaftliches Mittel zum Zweck. Ein gedeihliches Miteinander wird den Bilanzen geopfert. Die hessische Politik ist diesen Weg mitgegangen - halb zog es sie, halb sank sie hin: Nun wird die Nachfrage erzeugt werden müssen, um die Halle künftig zu füllen. Jeglicher Bodenkontakt scheint indes am Frankfurter Flughafen verloren gegangen zu sein. Der Spatenstich am heutigen Tage ist eine Trauerfeier für die Region, zu der bitterer Sekt gereicht wird und die lärmbetroffenen Bürger stehen einmal mehr am Fraport-Zaun und müssen zuschauen.“