Dicke Kröte für die Fraport AG
Scheitert der Ausbau des Frankfurter Flughafens am Kelsterbacher Chemie-Werk Ticona? Die Kosten für eine
Verlegung werden auf rund 1,3 Milliarden Euro geschätzt.
Von: @EXTRABLATT <2003-06-26>
Scheitert der Flughafen-Ausbau am Kelsterbacher Chemie-Werk Ticona? Die direkt in der Einflugschneise einer Nordwest-Bahn gelegene Fabrik war von den Fraport-Planern in den Unterlagen für das Raumordnungsverfahren "schlichtweg übersehen" worden.
Auf die recht fragwürdige Vorgehensweise beim Erstellen der Unterlagen hat das "Extrablatt" schon wiederholt hingewiesen, jetzt aber droht der Flughafenbetreiberin Ungemach. In einem Risiko-Gutachten des TÜV Essen wird für das nach den Planungen in einer Höhe von 60 bis 70 Metern überflogene Ticona-Gelände von einem Schadensereignis in 600 Jahren ausgegangen, ein nicht eben beruhigender Wert. Fachleute sprechen denn auch von einem hohen bis sehr hohen Risiko. Als gefährlichster Moment im Flugverkehr gilt der Landeanflug. Knapp die Hälfte aller Abstürze ereignen sich kurz vor dem Aufsetzen, und just in dieser kritischen Phase soll ein Chemie-Werk mit 1000 Beschäftigten überflogen werden, das als Risikobetrieb eingestuft ist – verantwortliche Planung sieht anders aus.
Aufhorchen lässt zudem, dass die Landesregierung das Gutachten schon zwei Mal zur Überarbeitung zurückgeschickt hat. Da scheint es gut möglich, dass dem Auftraggeber die Resultate nicht ins Konzept gepasst haben. Die Fraport AG präsentierte übrigens zeitgleich ein "Gegengutachten" aus Berlin, nach dem mit einem Absturz "nur" alle 2778 Jahre zu rechnen sei. Vertrauen erweckt das Vorgehen der Ausbaubetreiber in dieser Frage jedenfalls nicht. Bestätigt sehen sich dagegen zahlreiche Politiker aus Städten und Gemeinden im Einzugsgebiet des Flughafens, die immer wieder auf das Risiko Ticona verwiesen haben. Sie fordern daher, die Ausbauplanungen unverzüglich einzustellen.
Als Alternative bliebe eine Verlegung des Unternehmens, das seine weltweite Zentrale erst im vorigen Jahr nach Kelsterbach verlegt hat. Die Kosten für einen Umzug werden allerdings auf rund 1,3 Milliarden Euro geschätzt, mögliche Produktionsausfälle gar nicht eingerechnet. Die Nordwest-Bahn könnte für die Fraport AG also zu einer gewaltigen Kröte werden, an der sich die Ausbaubetreiber gehörig verschlucken.
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Das Ticona-Werk bei Kelsterbach läge direkt in der Einflugschneise der Nordwest-Bahn und würde ein erhebliches Gefahrenpotenzial darstellen. |
Flugzeug-Brücken
Wie kommen die gelandeten Flugzeuge über eine vielspurige Autobahn und Bahntrassen ?
Von: @PFV <2002-08-28>
Das alles will Fraport bauen! (Übersichtsplan)
Landebahn Nordwest käme Hattersheim ganz nahe
Von: @(Stadt Hattersheim) <2005-01-24>
Der von der Stadt Hattersheim bearbeitete Übersichtsplan zeigt das ganze Ausmaß der von Fraport beantragten Bauvorhaben. Die geplante Landebahn rückt nicht nur an Kelsterbach, sondern auch an Hattersheim ganz dicht heran. Mehr»
Störfall-Kommission ist gegen neue Landebahn neben Chemiewerk
Fraport und Ministerpräsident Koch halten an Ausbauplänen fest
Von: @cf <2004-02-18>
Die Störfall-Kommission hat entschieden: sie hält den Betrieb des Chemiewerks Ticona und das Ausbauvorhaben Landebahn Nordwest für unvereinbar. Ministerpräsident Koch und Fraport wollen trotzdem an ihren Plänen festhalten.
Mehr»
Risiko Ticona: Das Verfahren der EU-Kommission
Informationen, Berichte und Kommentare
Von: @cf <2006-11-01>
Beim Planungsverfahren für den Flughafenausbau wurde nach Ansicht der EU-Kommission gegen die Seveso-Richtlinie verstoßen: es wurde nicht beachtet, dass die geplante Landebahn Nordwest zu nahe am Störfallbetrieb Ticona liegt. Deswegen hat die Kommission ein Verfahren gegen Deutschland eingeleitet. Mehr»
Zeitplan des Flughafenausbaus gerissen!
Pressemitteilung vom 25. Mai 2004
Von: @BUND Hessen <2004-05-25>
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fühlt sich durch die heute bekannt gewordene Verzögerung des Flughafenausbaus um mindestens zwei Jahre bestätigt (Höchster Kreisblatt vom 25.5.2004). Der von der Fraport geplante, schnelle Bau der neuen Landebahn scheitert an massiven Planungsfehlern des Unternehmens. Mehr»
Flughafenausbau verzögert sich um mindestens 3 Jahre
Wirtschaftsministerium gibt seinen Zeitplan zum Ausbauverfahren bekannt
Von: @cf <2004-05-28>
Der Ausbau des Frankfurter Flughafens wird sich um mindestens 3 Jahre verzögern. Der hessische Wirtschaftsminister Alois Rhiel stellte einen neuen Zeitplan für das Genehmigungsverfahren vor. Danach ist mit einem Planfeststellungsbeschluss erst im Jahr 2007 zu rechnen. Mehr»
PFV Landebahn - was passiert in der Region?
Aktuelles aus einzelnen Kommunen
Von: @cf <2005-02-23>
Anhörungsverfahren im PFV zum Flughafenausbau - was passiert in den Städten und Gemeinden der Region? Hier finden Sie "organisatorische" Informationen (Auslage der Unterlagen, Veranstaltungen, Termine etc.) laufend neu. Mehr»
"Vogelschlag" - ein weiterer Hinderungsgrund für den Flughafenausbau
Pressemitteilung des BBI vom 03.02.2005
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen (BBI) <2005-02-03>
Vogelschlag - der Zusammenstoß von Flugzeugen mit Vögeln - ist eine der Haupt-Unfallursachen im Luftverkehr. Die Einflugschneise der geplanten Nordwestbahn würde sich am Main in 120m Höhe mit den Routen der zahlreich dort lebenden Vögel kreuzen - ein hohes Absturzrisiko wäre die Folge. Mit einer Plakataktion soll jetzt auf das Vogelschlag-Risiko hingewiesen werden. Mehr»
Die Änderung des Hessischen Landesentwicklungsplans
Die Landesregierung will Flughafenausbau "Variante Nordwest" festschreiben
Von: @cf <2011-03-31>
Die Landesregierung betreibt die Änderung des Hessischen Landesentwicklungsplans: der Flughafenausbau mit einer Nordwestbahn soll als Ziel der Landesplanung festgeschrieben werden. Alles über das Verfahren zur Änderung des Landesentwicklungsplans erfahren Sie hier Mehr»
EU-Kommission hat angeblich keine Einwendungen gegen Flughafenausbau-Pläne
Risiko durch Nähe von Nordwestbahn und Chemiewerk Ticona offenbar kein Problem mehr
Von: @cf <2005-07-05>
Die EU-Kommission hat laut Presseberichten nichts gegen die Ausbaupläne für den Frankfurter Flughafen einzuwenden. Die Nähe der geplanten Landebahn Nordwest zum Chemiewerk Ticona, die Anlass einer EU-Beschwerde und einer Untersuchung der Störfallkommission war, scheint kein Problem mehr zu sein. Offenbar hat MP Koch die Kommission von seiner Auffassung überzeugt. Mehr»