Verkehrslärm führt im Westen der Europäischen Region jährlich zum Verlust von über einer Million gesunden Lebensjahren, sei es durch Erkrankung, Behinderung oder vorzeitigen Tod. Dies ist die wichtigste Schlussfolgerung eines ersten Berichts zur Abschätzung der Krankheitslast durch Umgebungslärm in Europa, den das Regionalbüro heute vorlegt. Lärm verursacht nicht nur (ausschließlich oder teilweise) Belästigung und Unterbrechung des Schlafs, sondern auch Herzinfarkte, Lernstörungen und Tinnitus.
„Lärm ist nicht nur ein Umweltärgernis, sondern auch eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit“, sagt hierzu die WHO-Regionaldirektorin für Europa Zsuzsanna Jakab. „Wir hoffen, dass die neuen Befunde Regierungen und örtliche Behörden dazu veranlassen werden, Lärmschutzkonzepte auf nationaler und lokaler Ebene einzuführen und so die Gesundheit der Europäer vor der wachsenden Gefahr zu schützen.“
Auf der Liste der die Krankheitslast vergrößernden Umweltfaktoren steht Umweltlärm nach Luftverschmutzung an zweiter Stelle. Jeder dritte Bürger fühlt sich tagsüber durch Lärm belästigt und jeder fünfte wird im Schlaf durch Straßen-, Schienen- und/oder Flugverkehr gestört. Dadurch erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck.
Die neue Veröffentlichung stellt die Ergebnisse einer vom Regionalbüro und von der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission koordinierten internationalen Studie vor, in der Erkenntnisse über Gesundheitsfolgen geprüft, Orientierungshilfen zur Quantifizierung der Risiken durch Umweltlärm gegeben und Einschätzungen der daraus in den westlichen Ländern der Europäischen Region resultierenden Krankheitslast vorgenommen werden. Bessere Überwachung und Datenerhebung sind in Südosteuropa und Zentralasien erforderlich, wo fehlende Daten zur Lärmbelastung eine Abschätzung der gesundheitlichen Folgen verhindern.
„Diese neue Durchsicht der Erkenntnisse ist ein Beitrag der WHO zum konzeptionellen Prozess in der Europäischen Union (EU). Wir hoffen, dadurch die Überarbeitung der EU-Richtlinie in Richtung strengerer Lärmgrenzwerte beeinflussen und sie auch auf andere Teile der Region ausdehnen zu können“, sagt hierzu der für das Thema Lärm und Gesundheit zuständige Wissenschaftler des Regionalbüros Rok Ho Kim, der das WHO-Projekt hinter dem Bericht koordinierte.
„Zum Schutz der Gesundheit der Bevölkerung vor Umgebungslärm wird die Zusammenarbeit zwischen Regionalbüro, Europäischer Kommission und Europäischer Umweltagentur immer weiter ausgebaut, damit die Erklärung von Parma aus dem Jahr 2010 und die lärmbezogenen Richtlinien der Europäischen Union auf synergetische Weise umgesetzt werden können. Diese Zusammenarbeit wird durch den von der Europäischen Kommission entwickelten methodischen Rahmen zur Lärmbewertung (CNOSSOS-EU) ermöglicht“, sagt hierzu dessen Koordinator Dr. Stylianos Kephalopoulos.
Die Veröffentlichung richtet sich vornehmlich an Politikgestalter, Sachverständige, Hilfsorganisationen und andere Akteure, welche die Folgen von Umgebungslärm abschätzen und handhaben müssen. Sie bietet eine Grundlage zur Überarbeitung der Lärmleitlinien des Regionalbüros, welche die Mitgliedstaaten auf der Fünften Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit 2010 in Parma forderten.
Den Report der WHO (zur Zeit nur in Englisch verfügbar) finden Sie hier zum Download (PDF, 3 MB):
WHO definition of Health
<2002-01-01>
Bereits im Jahre 1948 hat die Weltgesundheitsorganisation definiert, was sie unter Gesundheit versteht. Mehr»
WHO: Niedrigerer Grenzwert für Nachtlärm
Neue "Leitlinien für die Europäische Region gegen Nachtlärm" veröffentlicht
Von: @cf <2010-01-15>
Die Weltgesundheitsorganisation Europa hat in ihren neuen Leitlinien den Grenzwert für nächtlichen Lärm auf 40 dB(A) abgesenkt. Mehr»
Fluglärmschutzgesetz: Es tut sich so gut wie nichts
Von: @ZRM Info <2019-05-30>
Das Ergebnis zur Evaluierung des Fluglärmschutzgesetzes ist nicht zufriedenstellend. Die noch im Entwurf des Berichts enthaltene Forderung nach einem höheren Stellenwert des aktiven Schallschutzes wurde ersatzlos gestrichen – eine ernüchternde Entscheidung. Mehr»
Kreis GG: Schutzlücke bei Fluglärm-Werten
Pressemitteilung vom 11.10.2018
Von: @Kreis Gross-Gerau <2018-10-11>
Der Kreis Groß-Gerau fordert die Berücksichtigung der neuen Empfehlungen der WHO zu Grenzwerten für Fluglärm bei der Evaluierung des Fluglärmgesetzes. Mehr»
Fluglärm 2012-2020
Fach-Symposium des Rhein-Main-Instituts
<2012-09-18>
Die Frage der Lärmentwicklung ist für die Region von großer Bedeutung. Die Weichen für den Fluglärm in den Jahren 2012 – 2020 werden jetzt gestellt! Mehr»
Neue Beweise: Lärm macht krank!
Neue UBA-Studie bestätigt Zusammenhang zwischen Straßenverkehrslärm und Krankheitshäufigkeit
Von: @(Umweltbundesamt) <2003-03-03>
Menschen aus stark mit Verkehrslärm belasteten Wohngebieten leiden häufiger an Bluthochdruck, besonders wenn sie bei offenem Fenster schlafen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Robert-Koch-Instituts im Auftrag des Umweltbundesamts, an der über 1700 Menschen teilnahmen. Mehr»
UBA: Chronischer Verkehrslärm erhöht das Herzinfarkt-Risiko
Pressemitteilung vom 10.03.2004
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2004-03-18>
Verkehrslärm und Arbeitslärm sind Risikofaktoren für den Herzinfarkt. Die "NaRoMi-Studie" des Umweltbundesamtes (UBA) untermauert einen Zusammenhang zwischen Straßenverkehrslärm und Herzinfarkt und kommt zu erschreckenden Ergebnissen. Mehr»
PFV-Einwendung - wichtige Einwendungsgründe
Bausteine für individuelle Einwendungen
Von: @cf <2005-01-22>
Viele Gründe sprechen gegen den geplanten Flughafenausbau. Wir haben eine Auswahl von möglichen Einwendungs-Gründen für Ihre individuelle Einwendung zusammengestellt - wählen Sie aus! Mehr»
UBA fordert regionale Maßnahmen gegen hohe Lärmbelastungen
Pressemitteilung zum "Tag gegen Lärm" vom 15.4.2008
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2008-04-15>
Lärm belastet die Bevölkerung unvermindert stark. Das UBA hat in mehreren Studien nachgewiesen, dass ein ständig hoher Lärmpegel nachteilige gesundheitliche Wirkungen auf den menschlichen Organismus haben kann Mehr»
Neue WHO-Studie: Lärm macht krank
Risiko für Allergien, Herzkreislauferkrankungen, Bluthochdruck und Migräne erheblich erhöht
Von: @Forschungsverbund Lärm & Gesundheit , TU Berlin <2004-06-14>
Eine Studienauswertung im "Forschungsverbund Lärm und Gesundheit" im Auftrag der WHO belegt: Bei Menschen, die unter lärmbedingten Schlafstörungen leiden, steigt das Risiko für Allergien, Herzkreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Migräne um etwa 50 Prozent. Mehr»
Institut zur Abwehr von Gesundheitsgefahren durch Lärm e.V. (IAGL)
Mit Recht gegen Fluglärm - Bürger helfen Bürgern
Von: @VBe
Der Verein verfolgt das Ziel, die Schädigung der Gesundheit der Anwohner rund um den Flughafen aufgrund des Fluglärms zu verhindern. Dazu unterstützt der Verein Maßnahmen gegen den Fluglärm und gegen den beabsichtigten Flughafenausbau, insbesondere mit juristischen Mitteln und sammelt dafür Geld. Mehr»