Pressemitteilung der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) vom 24.04.2013
Fast jeder dritte Bürger fühlt sich in Deutschland von Fluglärm belästigt. Der Grund liegt im zunehmenden Luftverkehr und den Ausbauten der großen Flughäfen wie Frankfurt und Berlin, aber auch in der wachsenden Zahl regionaler Flughäfen, deren Betrieb nur mit massiver Subventionierung möglich ist. Besonders die Regionen um die Flughäfen in Köln/Bonn und Leipzig/Halle leiden unter dem durchgehenden Nachtflugbetrieb, dessen Lärm sogar ansteigt.
Die vor einem Jahr in Betrieb gegangene vierte Bahn des Frankfurter Flughafens bewirkt mit ihren neuen Flugrouten massive Beeinträchtigungen bis in 70 km Entfernung vom Flughafen. Bereits am Tag ist die Umweltkapazität der Region überschritten. Sechs Stunden Nachtruhe können dies bei weitem nicht aufwiegen.
Wie in Frankfurt gehen auch in Berlin Zehntausende gegen den neuen Großflughafen BER auf die Straße. In den letzten Monaten gab es zudem zwei bundesweite Aktionstage. Berliner und Brandenburger fühlen sich gleich doppelt betrogen: zunächst durch eine falsche Standortwahl, aber auch durch jahrelang verschwiegene Flugrouten, die jetzt völlig neue Betroffenheiten schaffen.
Das Warten auf lärmärmere Flugzeuge in vielleicht 20-30 Jahren und das nur sachte Drehen an der Landeentgelt-Schraube reichen ebenso wenig aus wie fünf oder sechs Stunden Nachtschlaf, so der Präsident der Bundesvereinigung gegen Fluglärm, Helmut Breidenbach (Köln). Notwendig beim Kampf gegen Fluglärm sind schnelle Erfolge, und die sind nur über weitere Betriebsbeschränkungen zu erzielen.
Wir fordern für alle Flughäfen eine Deckelung des Fluglärms und darauf aufbauend Lärmminderungskonzepte unter Beteiligung der Fluglärmkommissionen und der Öffentlichkeit mit konkreten und messbaren Lärmminderungszielen sowie geeigneten Maßnahmen für deren Erreichen.
Vorreiter für mehr Lärmschutz ist hingegen Rheinland-Pfalz, das in einer Bundesratsinitiative einen stärkeren Schutz der Nachtruhe sowie mehr Transparenz und Mitsprache bei der Festlegung von Flugrouten fordert. Blockiert werden die Bemühungen hingegen von Hessen, Berlin, Brandenburg und der NRW-SPD. Damit sind die größten Lärmverursacher gleichzeitig auch die größten Bremser für Verbesserungen.
Wer hingegen den Fluggesellschaften Planungssicherheit gewährt, hat auch die verflixte Schuldigkeit, die Lebensqualität der Menschen im Umland der Flughäfen zu schützen. Passiver Schallschutz alleine reicht dazu nicht aus – zeugt es doch auch von einem ärmlichen Menschenbild, wenn die Betroffenen ihre natürliche Umgebung immer nur durch dicke Fensterscheiben oder aber belastet durch schwer erträglichen Lärm erleben.
Köln, 24.4.2013
Helmut Breidenbach
Präsident der BVF (Köln)
Verbände fordern wirksamen Lärmschutz
Pressemitteilung vom 16.02.2004
Von: @BUND, BVS, BVF, DAL, VCD <2004-02-16>
Einen Rechtsanspruch auf Schutz vor gesundheitsgefährdendem Lärm fordern mehrere Verbände. Die bis zum Juli 2004 in deutsches Recht umzusetzende EU-Richtlinie zum Umgebungslärm müsse eine gesetzlich festgelegte Strategie zur Lärmminimierung und zum Schutz der Ruhe enthalten. Mehr»
BVF zum Anti-Lärm-Pakt: Fraport will Pflicht zum Lärmschutz abwälzen
Pressemitteilung vom 02.05.2007
Von: @Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) <2007-05-02>
Fraport verlangt beim vorgeschlagenen "Anti-Lärm-Pakt" unter dem Deckmantel eines Regionalfonds ungeniert Subventionen für Lärmschutzmaßnahmen, die Pflicht des Flughafenbetreibers sind, kritisiert die BVF. Mehr»
BVF: Lärmindex verdoppelt sich
Pressemitteilung vom 13.9.2007
Von: @Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) <2007-09-13>
Die BVF teilt die Einschätzung, dass sich der vom RDF vorgeschlagene "Lärmindex" durch den geplanten Flughafenausbau bis 2020 etwa verdoppen wird Mehr»
BVF: Rodungsarbeiten stoppen!
Pressemitteilung vom 20.01.2009
Von: @Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) <2009-01-20>
Die Bundesvereinigung gegen Fluglärm hat die Fraport AG aufgefordert, die Rodungsarbeiten, die einen irreversiblen Eingriff in geschützte Natur darstellen und effektiven Rechtsschutz vereiteln, unverzüglich zu stoppen. Mehr»
BVF: Bedarf für Nachtflug zweifelhaft
Pressemitteilung vom 28.06.2010
Von: @Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) <2010-06-28>
Die Bundesvereinigung gegen Fluglärm bezweifelt den von der Luftfahrtwirtschaft vorgetragenen Bedarf für nächtliche Starts und Landungen. Mehr»
BVF: Joachim Hans Beckers verstorben
Pressemitteilung vom 18.01.2011)
Von: @Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) <2011-01-18>
Die Bundesvereinigung gegen Fluglärm trauert um ihren Vizepräsidenten Joachim Hans Beckers, der plötzlich und unerwartet im Alter von 79 Jahren verstorben ist. Mehr»
BVF: Forum Flughafen und Region verzichtet auf kompetenten Rat
Mediziner der Bundesvereinigung gegen Fluglärm ausgesperrt
Von: @Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) <2011-02-07>
Die BVF beschwert sich, dass ihr Vorstandsmitglied Dr. Rainer Rahn nicht an der Sitzung des Begleitkreises zur FFR-Lärmwirkungsstudie teilnehmen durfte. Mehr»
BVF: Stellungnahme zur Lärmschutzverordnung
Von: @Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) <2011-11-04>
Die Bundesvereinigung gegen Fluglärm hat eine Stellungnahme zur Festsetzung der Lärmschutzbereiche beim HMWVL eingereicht. Die Antwort liegt jetzt vor. Mehr»
BVF: Forderungen zur Eröffnung der neuen Landebahn
Stellungnahme vom 19.10.2011
Von: @Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) <2011-10-19>
Zur Inbetriebnahme der Landebahn Nordwest fordert die BVF ein dauerhaftes Nachtflugverbot, mehr aktiven Schallschutz und Bürgerbeteiligung bei Festsetzung von Flugrouten. Mehr»
BVF zum Tag gegen Lärm am 30. April 2014: Politik unfähig
Pressemitteilung vom 29.04.2014
Von: @Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) <2014-04-29>
Anlässlich des internationalen Tags gegen den Lärm beklagt die Bundesvereinigung gegen Fluglärm die Unfähigkeit der Politik, die Menschen besser vor Fluglärm zu schützen. Die BVF fordert schnell wirksame Maßnahmen Mehr»
BVF: Neuer Vorstand gewählt
Pressemitteilung vom 18.04.2016
Von: @Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) <2016-04-18>
Die Bundesvereinigung gegen Fluglärm hat einen neuen Vorstand gewählt und über die Schwerpunkte der zukünftigen Arbeit diskutiert. Die Rhein-Main-Region ist im neuen Vorstand gut vertreten Mehr»