Die Zahl verspäteter Flugbewegungen zwischen 23.00 und 24.00 Uhr am Frankfurter Flughafen hat sich im Dezember 2018 weiter normalisiert. Wie das Wirtschafts- und Verkehrsministerium am Mittwoch mitteilte, wurden 22 Landungen und 3 Starts zwischen 23 und 24 Uhr registriert. Das lag deutlich unter den Zahlen des Dezembers 2017 (66 Landungen, 45 Starts) und entsprach wieder dem Stand vom Dezember 2016 (22 Landungen, 2 Starts). Damit wurde wieder das Niveau erreicht, das vor der starken Zunahme der Verspätungslandungen im Zeitraum September 2017 bis September 2018 üblich war. Schon im November war ein deutlicher Rückgang auf nur noch 19 verspätete Anflüge (0 Starts) nach 23 Uhr verzeichnet worden.
Sommer 2018 belastet Jahresbilanz
Die verkehrsreichen Monate 2018 waren insbesondere im Frühsommer von einer hohen Zahl von Verspätungen belastet. Noch im Juni hatte es 203 verspätete Landungen und 138 Starts nach 23 Uhr gegeben. Danach setzte aufgrund von Maßnahmen der Airlines zur verbesserten Planung sowie auf Druck des Verkehrsministeriums der Rückgang ein. In der Jahresbilanz 2018 summieren sich die Verspätungslandungen allerdings auf 1098 (2017: 775). Die Zahl der Starts blieb dagegen nahezu unverändert (2018: 515, 2017: 505).
Ryaniar landete am häufigsten nach 23 Uhr
Spitzenreiter bei den Verspätungslandungen nach 23.00 Uhr war im vergangenen Jahr Ryanair mit einem Anteil von 31 Prozent, gefolgt von Condor (19,6 Prozent), Lufthansa (16,0 Prozent) und TUIfly (11,2 Prozent.)
Am Flughafen Frankfurt gilt zwischen 23.00 Uhr und 05.00 Uhr ein sechsstündiges Verbot geplanter Flugbewegungen. Verspätete Maschinen dürfen jedoch noch bis 24.00 Uhr landen, sofern die Verspätung sich nicht aus der Flugplangestaltung ergibt. Starts sind bis 24.00 Uhr zulässig, wenn der Grund der Verspätung außerhalb des Einflussbereichs der Airline liegt; anders als Landungen bedürfen sie jeweils einer Einzelgenehmigung.
Hoher Kontrolldruck, zahlreiche Gespräche
Seit Frühjahr hat das Land über 160 Verfahren wegen des Verdachts des Missbrauchs der Bestimmungen eingeleitet. Dies betrifft sechs Verbindungen, bei denen sich die Verspätungen häuften. In diesen Fällen liegt der Verdacht nahe, dass die Flugpläne bewusst zu eng gestrickt und Verspätungen einkalkuliert sind", sagte Verkehrsminister Tarek Al-Wazir. "Wir haben einen hohen Kontrolldruck aufgebaut, und mit den jeweiligen Fluggesellschaften zahlreiche Gespräche zu erforderlichen Gegenmaßnahmen geführt. Wir erwarten, dass die Fluggesellschaften in ihre Abläufe ausreichend Zeitpuffer einplanen und Vorkehrungen treffen, dass sie auch bei Störungen die 23-Uhr-Grenze regelmäßig einhalten können.
Bundesratsinitiative Hessens zur Änderung des Luftverkehrsgesetzes
Ferner hat Hessen über den Bundesrat eine Änderung des Luftverkehrsgesetzes auf den Weg gebracht, die jetzt dem Bundestag vorliegt. Das Bundesverkehrsministerium hat zugesagt, sich für die Umsetzung dieser Initiative einzusetzen. Ziel ist, dass Verfahren wegen Verstößen gegen die Nachtflugbestimmungen sich direkt gegen die Luftverkehrsgesellschaften richten können, statt gegen den jeweiligen Piloten.
"Allerdings ist nicht jede Verspätungslandung nach 23.00 Uhr zwangsläufig ein Verstoß gegen das Nachtflugverbot", sagte der Minister. "Zum Teil hat es auch mit der Überlastung des deutschen und europäischen Luftraums zu tun – genauso, wie zu der Entspannung auch der weniger dichte Winterflugplan und die bislang milde Witterung beigetragen haben. Es ist also zu früh für eine Entwarnung. Die Flugsicherungsorganisationen erwarten, dass die Pünktlichkeit im Sommer wieder nachlässt. Deshalb bleiben wir wachsam und gehen weiterhin jedem Verdacht auf Missbrauch der Nachtflugregeln konsequent nach."
Al-Wazir: "Verspätungen dürfen sich nicht lohnen"
Vom Flughafenbetreiber Fraport erwartet Al-Wazir eine deutliche Erhöhung der lärmabhängigen Entgelte: "Verspätungen dürfen sich nicht lohnen. Die Hessische Landesregierung wird alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um die Einhaltung des Mediationsnachtflugverbots sicherzustellen. Dabei setzen wir auf die Zusammenarbeit und den engen Austausch mit dem Flughafen, dem Flughafenkoordinator und den Airlines. Wenn notwendig, werden wir jedoch weiterhin auch auf rechtlichem Weg möglichem Missbrauch der Ausnahmeregelungen entgegentreten."
Fluglärmschutz auch 2019 zentrales Thema für den Kreis:
Zu späte Nachtflüge nicht akzeptabel
Pressemitteilung des Kreis Groß-Gerau
Von: @Kreis Gross-Gerau <2019-01-03>
Der Groß-Gerauer Landrat Thomas Will ist skeptisch bezüglich der Verringerung der verspäteten Nachtflüge nach 23 Uhr. Mehr»
Nächtliche Verspätungsflüge bleiben Aufreger:
Keine Verbesserung in Sicht
Pressemitteilung des Kreis Groß-Gerau
Von: @Kreisausschuss Gross-Gerau <2019-04-01>
Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir hat wenig Hoffnung darauf gemacht, dass es in diesem Jahr Verbesserungen hinsichtlich verspäteter Flüge am Frankfurter Flughafen geben wird. Im Gegenteil ... Mehr»
Viel Krach bis Mitternacht
Von: @ZRM Info <2019-05-30>
Der seit April geltende Sommerflugplan gibt Anlass zur Sorge: Er ist eng getaktet. Es ist zu erwarten, dass die Zahl der nach 23 Uhr startenden und landenden Flugzeuge auch 2019 weiterhin steigen wird. Fraport muss das vermeiden – indem der Flughafenbetreiber selbst strengere Regeln für Verspätungsflüge beantragt. Mehr»
HMWEVL: Rechtliche Prüfung der Verspätungslandungen gegen Ryanair eingeleitet
Pressemitteilung des HMWEVL vom 12.04.2018
Von: @Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung <2018-04-12>
Nach der jüngsten Zunahme verspäteter Ryanair-Landungen nach 23 Uhr hat das Verkehrsministerium die Überprüfung auf Vorliegen einer Ordnungswidrigkeit wegen Verstoßes gegen das Nachtflugverbot eingeleitet. Mehr»
HMWEVL: Druck auf Ryanair zeigt Wirkung
Pressemitteilung des HMWEVL vom 06.02.2018
Von: @Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung <2018-02-06>
Der Druck auf Ryanair, das Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen einzuhalten, zeigt laut Minister Al Wazir offensichtlich Wirkung. Die Zahl verspäteter Landungen nach 23 Uhr ging im Januar auf 19 zurück. Mehr»
Fluglärmkommission: Verspätungsflüge - ran an den Planfeststellungsbeschluss
Pressemitteilung der FLK zur 247. Sitzung vom 26.09.2018
Von: @Fluglärmkommission Frankfurt <2018-09-26>
Die Fluglärmkommission hat sich auf ihrer 247. Sitzung vor allem mit den vielen Verspätungslandungen nach 23 Uhr befasst und fordert wirksame Abhilfe, z.B. Ergänzung des Planfeststellungsbeschlusses. Weitere Themen waren laufende Konsultationsverfahren und Kerosin-Ablass. Bürgermeister Antenbrink wurde verabschiedet. Mehr»
BUND: Ryanair bestätigt seinen schlechten Ruf
Pressemitteilung vom 12.10.2017
Von: @BUND Hessen <2017-10-12>
Der BUND kritisiert Ryanair wegen häufiger verspäteter Landungen nach 23 Uhr und fordert: "Keine Aufweichung des Nachtflugverbots von 23 bis 5 Uhr!" Mehr»
Kreis GG: "Gegen Verlärmung ohne Grenzen"
Pressemitteilung vom 25.07.2018
Von: @Kreis Gross-Gerau <2018-07-25>
Landrat Will (Kreis Groß-Gerau) kritisiert die hohe Zahl der verspäteten Starts und Landungen am Frankfurter Flughafen: "Die wirtschaftliche Bedeutung ist kein Freibrief für Verlärmung ohne Grenzen." Mehr»
Landtag diskutiert über Ryanair
Von: @cf <2018-05-24>
In einer Aktuellen Stunde hat der hessische Landtag heute über Verstöße gegen das Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen durch Ryanair debattiert. Mehr»
FLK: Nachtflugverbot wirksam schützen – Nachtfluglärm weiter eindämmen!
Pressemitteilung Fluglärmkommission Frankfurt vom 13.12.2017
Von: @Fluglärmkommission Frankfurt <2017-12-13>
Wichtigste Themen der 243. Sitzung der Fluglärmkommission waren die Entwicklung bei den Nachtflügen am Frankfurter Flughafen und die Vereinbarung zur Lärmobergrenze, zu der eine Stellungnahme beschlossen wurde. Daneben wurden zahlreiche kleinere Punkte beraten. Der stellvertretende Vorsitzende Patrick Burghardt wurde verabschiedet. Mehr»
BBI: Im Mai fast 140 Starts nach 23 Uhr!
Pressemitteilung vom 01.06.2012
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2012-06-01>
Das Bündnis der Bürgerinitiativen fordert, die Zahl der Ausnahmegenehmigungen zu reduzieren und nicht mehr Flüge zu planen, als zuverlässig bis 23 Uhr abgewickelt werden können. Mehr»
Pressemitteilung des BBI:
BBI: HMWEVL genehmigt unzulässige Starts
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2015-01-02>
Das Bündnis der Bürgerinitiativen kritisiert das HMWEVL wegen Ausnahmegenehmigungen für verspätete Starts nach 23 Uhr am 27. Dezember 2014. Das BBI sieht in unzureichenden Enteisungskapazitäten keinen Ausnahmegrund. Mehr»
Kreis GG: "Ministerium muss einschreiten"
Pressemitteilung vom 16.10.2017
Von: @Kreis Gross-Gerau <2017-10-16>
Landrat Will (Kreise Groß-Gerau) kritisiert nächtliche Landungen der Billigflieger und wendet sich entschieden gegen eine Aufweichung des Nachtflugverbots. Mehr»
Pressemitteilung des RMI
Zur Stellungnahme der Bundesregierung zum Lärmschutz
<2019-01-16>
In einer Studie wurde untersucht, in welchem Maß sich die Zahl der Flugbewegungen in Europa bei unveränderter Transportleistung reduzieren lässt. Es wird aufgezeigt, dass die erreichbaren Einsparungen außerordentlich hoch sind. Mehr»
Koalition will Fluglärmschutz – aber wie?
Von: @ZRM Info <2019-05-30>
Vier von 195 Seiten des hessischen Koalitionsvertrags beschäftigen sich mit dem Frankfurter Flughafen. Die Anwohner vor Fluglärm zu schützen wird dabei betont. Konkrete Umsetzungsschritte finden sich jedoch wenige. Mehr»
Kein "Weiter so" für Flugverkehrsbranche
Pressemitteilung vom 23.08.2019
Von: @Stadtverwaltung Mainz <2019-08-23>
Oberbürgermeister Michael Ebling und Dezernentin Katrin Eder fordern Messungen zu Ultrafeinstaub in der Region und Abkehr von der Steuerbegünstigung auf Kerosin. Mehr»
Laute und späte Flieger müssen teurer werden
Von: @ZRM Info <2019-10-16>
Ab Neujahr erhebt Fraport neue Gebühren, auch für verspätete und zu laute Flugzeuge. Doch diese Entgeltordnung setzt kaum Anreize, damit die Airlines lärmärmere Maschinen einsetzen und Flüge in den Nachtrandstunden von 5 bis 6 Uhr und 22 bis 23 Uhr vermeiden. Mehr»