Nach einem Bericht der Frankfurter Rundschau darf das geplante "Silo-Wohnviertel" in Unterliederbach, wo einmal 4000 Menschen wohnen sollen, vielleicht nicht gebaut werden: es liegt zu nahe am Industriepark Höchst. Das Regierungspräsidium Darmstadt lehnt des Bau des Wohnviertels wegen der Seveso-II-Richtlinie ab. Die Fraktion der Grünen im Römer ist offenbar im Besitz eines entsprechenden Schreibens des RP an das Wirtschaftsministerium, in dem die Ablehnung begründet wird. Das geplante Wohngebiet wäre nur 500 Meter vom Industriepark Höchst entfernt. Dort wird unter anderem giftiges Chlor verarbeitet, von dem bei eventuellen Störfällen eine Gefährdung der Bevölkerung ausgehen würde.
Damit würde die neue Fassung der Seveso-Richtlinie in Frankfurt das erste Mal angewendet. Sie regelt unter anderem, welche Abstände bei neuen Wohngebieten (und auch Verkehrswegen) zu Störfall-Anlagen eingehalten werden müssen. Erst zum 1.7.2005 war die europäische Richtlinie von der Bundesregierung mit einer Novellierung der Störfallverordnung und einer Ergänzung des Bundesimmissionsschutzgesetzes in das deutsche Recht umgesetzt worden.
Das Regierungspräsidium meinte, der Umgang mit der neuen Richtlinie müsse jetzt grundlegend geklärt werden.
Die Grünen forderten, die Planung des Wohnviertels einzustellen, um die Bevölkerung vor der Gefahr durch eventuelle Störfälle im Industriepark Höchst zu schützen. Das Planungsamt der Stadt Frankfurt hält das Wohngebiet dagegen immer noch für möglich. Das Regierungspräsidium meinte, die Verschärfung des Seveso-Richtlinie könnte "Planungserwartungen von Kommunen enttäuschen". Der Umgang mit der neuen Richtlinie müsse jetzt grundlegend geklärt werden.
Letzteres ist Keine schlechte Idee. Ob die neue Richtlinie auch bei der Frage "Flughafenausbau und Ticona" so ernst genommen wird?
Mehr:
Risiko Ticona: Das Verfahren der EU-Kommission
Informationen, Berichte und Kommentare
Von: @cf <2006-11-01>
Beim Planungsverfahren für den Flughafenausbau wurde nach Ansicht der EU-Kommission gegen die Seveso-Richtlinie verstoßen: es wurde nicht beachtet, dass die geplante Landebahn Nordwest zu nahe am Störfallbetrieb Ticona liegt. Deswegen hat die Kommission ein Verfahren gegen Deutschland eingeleitet. Mehr»
Ticona-Klage gegen Flugrouten am 5. Oktober beim VGH Kassel
Für die Verhandlung sind Eintrittskarten nötig (siehe PM des VGH vom .....)
Von: @cf <2005-08-26>
Die Chemiewerk Ticona gegehn die aktuellen Flugrouten am Frankfurter Flughafen findet am 5. Oktober beim VGH Kassel statt. Es wird großer Andrang erwartet, Eintrittskarten erforderlich! Mehr»
Risiko Ticona: Die Entscheidung der Störfall-Kommission
Informationen, Berichte und Kommentare
Von: @cf <2005-07-01>
Die Störfall-Kommission hat entschieden, dass der Betrieb des Chemiewerks Ticona und die geplante Nordwestbahn wegen des zu großen Risikos nicht miteinander vereinbar sind. Die Landesregierung will die Nordwestbahn trotzdem bauen, notfalls will man Ticona enteignen. Wie wird der Streit ausgehen? Mehr»
Risiko Ticona: der Streit um die Zukunft des Werks
Ein Chemiewerk steht den Ausbauplänen für den Frankfurter Flughafen im Weg
Von: @cf <2008-09-19>
Der Streit über das "Risiko Ticona" ist entschieden: Ticona räumt gegen eine Zahlung von 670 Millionen Euro von Fraport den gefährlichen Platz in der Einflugschneise der geplanten Nordwestbahn. Das Werk wird bis 2011 im Industriepark Höchst neu errichtet. Die spannende Geschichte des Standort-Pokers um Werk und Landebahn finden Sie hier zusammengefasst Mehr»
Räumt Ticona den Platz für die Nordwestbahn?
Für 650 Millionen Abfindung soll das Werk angeblich geschlossen werden
Von: @cf <2006-11-29>
Die Ticona hat sich angeblich mit Fraport und der Landesregierung darauf geeinigt, das Werk in Kelsterbach gegen Zahlung einer Entschädigung zu schließen. Mehr»
Ticona räumt den Platz für die Nordwestbahn
Einigung mit Fraport: für 650 Millionen Abfindung soll das Werk geschlossen werden
Von: @cf <2006-11-30>
Die Ticona hat sich mit Fraport darauf geeinigt, das Werk in Kelsterbach gegen Zahlung einer Entschädigung von 650 Mio. bis zum Jahr 2011 zu schließen. Damit soll ein wesentliches Hindernis für die geplante Nordwestbahn beseitigt werden. Mehr»
Dicke Kröte für die Fraport AG
Scheitert der Ausbau des Frankfurter Flughafens am Kelsterbacher Chemie-Werk Ticona? Die Kosten für eine
Verlegung werden auf rund 1,3 Milliarden Euro geschätzt.
Von: @EXTRABLATT <2003-06-26>
EU-Kommission vermutet Verletzung der Seveso-Richtlinie
Bundesregierung zu Stellungnahme aufgefordert
Von: @cf <2003-11-25>
Die EU-Kommission hat auf die Beschwerde der FAG hin in einem Antwortschreiben die Bundesregierung zu einer Stellungnahme und der Lieferung weiterer Informationen aufgefordert. Der Brief gelangte jetzt in die Öffentlichkeit. Mehr»
Störfall-Kommission ist gegen neue Landebahn neben Chemiewerk
Fraport und Ministerpräsident Koch halten an Ausbauplänen fest
Von: @cf <2004-02-18>
Die Störfall-Kommission hat entschieden: sie hält den Betrieb des Chemiewerks Ticona und das Ausbauvorhaben Landebahn Nordwest für unvereinbar. Ministerpräsident Koch und Fraport wollen trotzdem an ihren Plänen festhalten.
Mehr»