Immer wieder ist von Ausbaubefürwortern zu hören: Das von der Region seit langem geforderte Nachtflugverbot wird es nur bei einem Ausbau geben. Fraport-Aufsichtsratsvorsitzender Roland Koch kündigte kürzlich an, dass die Fraport im Zusammenhang mit dem Planfeststellungsverfahren zur Airport-Erweiterung selbst ein Nachtflugverbot beantragen werde.

Dieses bezieht sich aber nicht auf die gesetzlich definierte Nachtzeit von 22 bis 6 Uhr, sondern nur auf die im Mediationsverfahren festgelegte Zeit von 23 bis 5 Uhr. Eine Entschädigung für zusätzliche Belastungen von mindestens 50 Prozent am Tage stellt das „Nachtflugverbot“ der Fraport nur bedingt dar. In die Zeit von 22 bis 23 Uhr sowie von 5 bis 6 Uhr will der Airport-Betreiber so viele Flüge packen, wie jetzt in der gesamten Nachtzeit. Außerdem sind Zweifel an der Durchsetzbarkeit des „Nachtflugverbotes“ angebracht. Einige Fluggesellschaften haben bereits angekündigt, hiergegen klagen zu wollen - und würden dies gewiss nicht tun, wenn sie keine Chancen sähen. So steht zu befürchten, dass das „Nachtflugverbot“ nicht viel mehr als eine Beruhigungspille für die Region ist. Auch nach dem Bau der Startbahn West sollte ja kein Baum mehr außerhalb des Zaunes fallen ...