Seit Mittwoch dieser Woche halten mehrere unabhängige
UmweltaktivistInnen Bäume im Kelsterbacher Bannwald besetzt, den
Fraport für den Bau einer neuen Start- und Landebahn roden will. ROBIN WOOD hält diesen Protest für notwendig, weil die Politik bislang versagt hat, den extrem klimaschädlichen Flugverkehr einzudämmen.
"Deutschland sonnt sich gerade darin, internationaler Meister beim
Schutz von Wäldern und Klima zu sein, weil die Bundesregierung bis 2012 500 Millionen Euro zusätzlich für den internationalen Waldschutz zur Verfügung stellen wird. Ein Umsteuern im eigenen Land aber ist nicht in Sicht. Allein am Frankfurter Flughafen sollen sieben Milliarden für den Aus- und Umbau des Flughafens und die Zerstörung des Waldes fehlinvestiert werden", kritisiert Monika Lege, Verkehrsreferentin bei ROBIN WOOD.
Fraport will noch in diesem Jahr 250 Hektar Mischwald roden, um dort eine vierte Landebahn zu bauen. Dabei handelt es sich vorwiegend um Bannwald und ein Schutzgebiet nach der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. Die neue Landebahn will Fraport spätestens im Winter 2011 in Betrieb nehmen. Dadurch sollen die Passagierzahlen bis 2020 auf jährlich 90 Millionen Menschen von derzeit 54 Millionen ansteigen.
Allein die Passagiermaschinen, die zurzeit von Frankfurt aus zu
Internkontinentalflügen starten, verursachen eine Erwärmungswirkung von 86 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Das sind 36 Millionen Tonnen mehr als der gesamte Kohlendioxidausstoß der Schweiz. Die Kontinental- und Frachtflüge ab Frankfurt sowie steigende Kapazitäten nach dem Ausbau sind dabei noch gar nicht mitgerechnet. Die Klimaschutzziele der Bundesregierung sind so nicht zu erreichen.
Bislang gehört der Wald, der für die Landebahn fallen soll, noch der Stadt Kelsterbach, die sich gegen den Bau der Landebahn ausgesprochen hat. Seit dem 19. Mai verhandelt Fraport über eine "vorzeitige Besitzeinweisung". Damit soll die Stadt Kelsterbach zum Verkauf gezwungen werden. Fraport könnte dann sofort im Wald tätig werden und Fakten schaffen, obwohl noch Klagen gegen den
Planfeststellungsbeschluss laufen.
Die BaumbesetzerInnen haben bereits etliche Solidaritätsbekundungen von örtlichen Bürgerinitiativen und Umweltverbänden bekommen. Die Stadt Kelsterbach will die Aktion bis einschließlich Sonntag dulden. Die BaumbesetzerInnen freuen sich gerade angesichts einer drohenden Räumung über zahlreiche UnterstützerInnen vor Ort.
ROBIN WOOD-AktivistInnen hatten zuletzt Anfang November 2007 bei einem Klettertraining im Kelsterbacher Wald über den Flughafenausbau
informiert.
Eine gute Gelegenheit, die UmweltschützerInnen zu unterstützen, bietet sich am kommenden Sonntag. Treffpunkt ist um 14:30 Uhr beim
"Kuchenstand" am Waldhäuschen. Ortsbeschreibung unter http://www.flughafen-bi.de, Stichwort "Monatlicher Treffpunkt im Kelsterbacher Wald".
Ein Hintergrundpapier zu den Klimaschädlichen Wirkungen des geplanten Flughafenausbaus finden Sie hier:
Waldvernichtung durch Flughafen-Expansion
Für jede der geplanten neuen (Start-)Landebahnen müssen erhebliche Waldflächen abgeholzt werden
Von: @PFV <2004-03-01>
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte sind durch den stufenweisen Ausbau des Frankfurter Flughafens große Waldflächen verloren gegangen. Durch einen weiteren Ausbau würden erhebliche weitere wertvolle und unersetzbare Waldflächen für immer verloren gehen. Mehr»
Alles zum Tag X - Bannwald-Rodung für A380-Werft
Bannwald für A380-Halle wird am 12. September gerodet
Von: @cf <2005-09-11>
Der Tag X ist in greifbare Nähe gerückt: der Bannwald für den Bau der A380-Werft wird am 12. September gerodet, nachdem das Bundesverwaltungsgericht einen Baustopp abgelehnt hat. Mehr Informationen zum Tag X hier! Mehr»
A380-Wald: Gnadenfrist für die Bäume !
Rodung des Bannwaldes für A380-Halle voraussichtlich erst im September
Von: @cf <2005-02-08>
Der Bannwald auf dem Gelände, auf dem die A380-Halle entstehen soll, wird in diesem Frühjahr nicht mehr gerodet. Der VGH Kassel wird nicht mehr rechtzeitig vor dem Beginn der "Schonzeit" für Bäume am 16. März über die Eilanträge gegen den Standort der Halle entscheiden können. Mehr»
Robin Wood: Fraport will bis März 300 Hektar Wald roden
Pressemitteilung vom 22.01.2009
Von: @ROBIN WOOD <2009-01-22>
Fraport will bereits bis März dieses Jahres sämtliche für den Bau einer vierten Landebahn am Frankfurter Flughafen benötigten Waldflächen kahl schlagen, nicht nur 92 Ha für vordringliche Arbeiten Mehr»
Signal gegen Ausbaupläne
Über 500 Menschen folgten dem Aufruf des Bündnisses der Bürgerinitiativen zu einer Demonstration im Walldorfer Wald - Gefährdete Bäume gekennzeichnet
Von: @EXTRABLATT <2003-02-25>
Zur Wartung nach Frankfurt
Die A380-Werft ist in der geplanten Form schlicht überdimensioniert und führt zu erheblichen Mehrbelastungen für die Bevölkerung.
Von: @EXTRABLATT <2003-10-29>
Bilanz der Anhörung im Planfeststellungsverfahren:
ZRM: "Wartungshalle im Bannwald kann und darf nicht gebaut werden !"
Pressemitteilung vom 04.03.2004
Von: @Zukunft Rhein-Main <2004-03-05>
"Der Erörterungstermin hat bestätigt, dass jede der über 40.000 Einwendungen gegen die geplante A380-Werft am Frankfurter Flughafen voll und ganz berechtigt war!" Diese Bilanz ziehen die Sprecher der Initiative "Zukunft Rhein-Main". Mehr»
BUND: A380-Werft hat auch innerhalb des Flughafenzauns Platz
Pressemitteilung vom 27.8.2004
Von: @BUND Hessen <2004-08-27>
Die umstrittene Werft für den neuen Riesen-Jumbo A380 kann innerhalb des Flughafenzauns errichtet werden. Das ist für den BUND nach Analyse der geänderten Fraport-Planungen klar. Die neuen Unterlagen stecken voller Überraschungen. Mehr»
Regionalversammlung genehmigt A380-Werft im Bannwald
Abweichung vom Regionalplan genehmigt, Sofortvollzug abgelehnt
Von: @cf <2004-11-06>
Die Regionalversammlung hat am 5.11.2004 beschlossen, dass Fraport die A380-Werft im Bannwald bauen darf. Ein Sofortvollzug wurde allerdings abgelehnt. Mehr»
A380-Werft: Regierungspräsidium ordnet Sofortvollzug an
Entscheidung der Regionalversammlung gegen Sofortvollzug übergangen!
Von: @cf <2004-11-22>
Das RP Darmstadt hat am 17.11. für die Abweichung vom Regionalplan, die für den Bau der A380-Werft im Bannwald erforderlich ist, den Sofortvollzug angeordnet und damit den anders lautenden Beschluss der Regionalversammlung übergangen. Mehr»