Neue Studien belegen die schwerwiegenden Folgen von Fluglärm. Die Initiative Zukunft Rhein-Main fordert daher, dass zeitnah eine Gesundheitsstudie zu den Auswirkungen des Frankfurter Flughafens erstellt wird.
Je länger und je stärker ein Mensch dem Fluglärm ausgesetzt ist, umso größer ist die Gefahr an einem Herzinfarkt zu sterben. Das belegt eine Schweizer Studie, die dazu Daten von mehr als 4,5 Millionen Personen ausgewertet hat. Diese Untersuchung bestätigt die Erkenntnisse einer vom Umwelt bundesamt geförderten Studie, die Professor Dr. Eberhard Greiser für den Flughafen Köln-Bonn durchführte.
Wissenschaftlich unbestritten ist, dass Fluglärm krank macht. Diese Aussage vertritt die Initiative Zukunft Rhein-Main seit über einem Jahrzehnt. Mit großem personellem Aufwand und unter Beauftragung renommierter Wissenschaftler hat die ZRM zu einem Meinungswandel beigetragen.
Doch damit ist es nicht genug. "Nun ist es an der Zeit, dass eine Gesundheitsstudie konkret die Folgen des Frankfurter Flughafens aufzeigt", erklärt die Leiterin der Geschäftsstelle der ZRM, Elisabeth Straßer. Ganz besonders wichtig ist es, dass es schon vor der für 2011 geplanten Inbetriebnahme der neuen Landebahn Nordwest, eine Bestandsaufnahme der Fluglärmsituation gibt. "Nur so besteht die Möglichkeit, die Situation vor und nach dem Ausbau des Flughafens vergleichen zu können."
Am Dialog interessiert
Die Landesregierung hat das gemeinnützige Umwelt- und Nachbarschaftshaus (UNH) in Frankfurt mit einem Gesundheitsmonitoring für die Flughafen-Region beauftragt. "Ich hoffe, dass das UNH die Ergebnisse unabhängig und transparent ermittelt", erklärt Alexander Schwarz, Beauftragter für Flug hafenangelegenheiten der Stadt Hattersheim am Main (Main-Taunus-Kreis) das Vorhaben. Der ZRM wurde mittlerweile ein Platz im Begleitkreis des UNH zu der Studie zugesprochen. "Wir bringen uns mit fachlich fundierten Argumenten in die Diskussion ein und sind an einem echten Dialog interessiert."
Bereits heute schon zeigen die Anregungen aus der ZRM zur Gesundheitsstudie erste Wirkungen, bekräftigt Alexander Schwarz. So findet der Zusammenhang zwischen Fluglärm und möglichen Erkrankungen verstärkt Beachtung. Die ZRM hatte ihr Konzept einer Gesundheitsstudie für eine Anhörung im Landtag erarbeitet und vorgestellt: Eine Gesundheitsstudie muss die Auswirkungen von Fluglärm auf das Lernverhalten von Kindern, die Krankheitsgefährdung der Bevölkerung sowie die Beeinträchtigung der Lebensqualität der Bevölkerung im Umfeld des Flughafens zum Inhalt haben.
Wichtig für die Wirtschaft
Elisabeth Straßer verweist darauf, dass auch die Wirtschaft ein Interesse daran hat, dass die Menschen gesund leben. "Jeder Arbeitnehmer, der als Folge des Fluglärms erkrankt, fehlt mit seiner Arbeitsleistung im Betrieb und verursacht Kosten." Straßer sieht daher die Landesregierung am Zug: "Ein qualifiziertes Gesundheitsmonitoring ist eine wichtige Grundlage dafür, dass die Region zukunftsfähig bleibt."
Jedes Dezibel erhöht das Erkrankungsrisiko.
Zwischen Fluglärm und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt es einen ursächlichen Zusammenhang. Das belegen zwei Studien von Professor Eberhard Greiser am Beispiel des Flughafens Köln-Bonn.
Ein nächtlicher Dauerschallpegel von 55 dB(A) erhöht für Männer das Risiko einer Herz- und Kreislauferkrankung um 80 Prozent, für Frauen um 95 Prozent. Das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, steigt bei Männern um 87 Prozent, bei Frauen sogar um130 Prozent.
Greiser hat zum einen die Erkrankungen ausgewertet, die mit einem stationären Krankenhausaufenthalt verbunden waren. Zum anderen hat er für seine Studie die anonymisierten Daten mehr als einer Million Krankenversicherter ausgewertet, die rund um den Flughafen Köln-Bonn wohnen. Untersucht wurde der Einfluss von Fluglärm auf die Verschreibung bestimmter Medikamente.
Mehr Medikamente
Laut Professor Greiser hat sich gezeigt, dass sich die Häufigkeit von Verordnungen ebenso wie die Menge der Arzneimittel in Abhängigkeit von der Lärmintensität erhöht.
Das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigt schon ab einem Dauerschallpegel von 40 dB(A) – das entspricht der Lautstärke von leiser Musik im Zimmer.
Gesundheitliche Auswirkungen von Fluglärm
Übersichtsarbeit von Martin Kaltenbach, Christian Maschke, Rainer Klinke; veröffentlicht im Ärzteblatt
<2008-08-04>
Fluglärmbedingte Dauerschallpegel im Wohnumfeld außerhalb von Gebäuden von 60 dB(A) tagsüber und 45 dB(A) in der Nacht sind mit einer Zunahme von arterieller Hypertonie assoziiert, die bei zunehmendem Fluglärmpegel weiter ansteigt. Das zeigt eine Übersichtsarbeit von Martin Kaltenbach, Christian Maschke, Rainer Klinke, veröffentlicht im Ärzteblatt Mehr»
Ärzte für Untersuchungen
Von: @EXTRABLATT <2001-10-02>
Im Grunde ist es kaum zu glauben: Mitten in der dicht besiedelten Rhein-Main-Region befindet sich einer der größten Flughäfen Europas - doch über die Auswirkungen des Flugverkehrs liegt bis heute keine umfassende Gesamtuntersuchung vor. Mehr»
Neue Studie: Nächtlicher Fluglärm macht krank!
Deutliche Risiko-Erhöhung für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten
Von: @cf <2006-11-20>
Nächtlicher Fluglärm (besonders in der zweiten Nachthälfte) erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten deutlich. Dies ergab eine neue Studie von Prof. Greiser am Flughafen Köln-Bonn. Mehr»
UBA: Nächtlicher Fluglärm kann krank machen
Studie zeigt: Nachtflugbetrieb stört gesundheitliches Wohlbefinden (PM vom 22.02.2007)
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2007-02-22>
Nächtlicher Fluglärm führt dazu, dass die Betroffenen häufiger den Arzt aufsuchen und die Ärzte diesen mehr Medikamente verschreiben. Dies hat eine neue epidemiologischen Studie des Umweltbundesamtes ergeben. Mehr»
UBA: Fluglärm macht krank
Pressemitteilung vom 27.02.2010
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2010-03-01>
Die neue Studie von Prof. Greiser am Flughafen Köln/Bonn zeigt ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen durch Nachtfluglärm. Das Umweltbundesamt hat die Studie jetzt offiziell veröffentlicht Mehr»
Neue WHO-Studie: Lärm macht krank
Risiko für Allergien, Herzkreislauferkrankungen, Bluthochdruck und Migräne erheblich erhöht
Von: @Forschungsverbund Lärm & Gesundheit , TU Berlin <2004-06-14>
Eine Studienauswertung im "Forschungsverbund Lärm und Gesundheit" im Auftrag der WHO belegt: Bei Menschen, die unter lärmbedingten Schlafstörungen leiden, steigt das Risiko für Allergien, Herzkreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Migräne um etwa 50 Prozent. Mehr»
Kritik an DLR-Studie zu Wirkungen des Nachtfluglärms
Ergebnisse könnten als Vorwand genommen werden, um geltende Lärmschutzstandards zu verschlechtern
Von: @cf <2004-12-21>
Heftige Kritik an der "DLR-Studie" zu den Auswirkungen des Nachtfluglärms wurde auf einer Fachtagung des BUND Rheinland-Pfalz geübt. Die Studie sei weder repräsentativ für die betroffene Bevölkerung, noch seien die angenommenen Aufweck-Wahrscheinlichkeiten korrekt, meinten Experten. Sollte die DLR-Studie als Maßstab genommen werden, könnte das sogar einen Rückfall hinter bestehende Lärmschutzstandards mit sich bringen.
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ZRM: Fluglärm führt zu Gesundheitsgefährdungen
Pressemitteilung vom 22.07.2005
Von: @Initiative Zukunft Rhein-Main <2005-07-22>
Neue Erkenntnisse der Lärmwirkungsforschung belegen, dass nächtliche Lärmbelastung zu vermehrtem Auftreten von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Bluthochdruck und Herzinfarkt führt - schon ab Werten von 50 db(A). Der aktuelle Trend zu mehr Nachtflügen ist vor diesem Hintergrund besonders kritisch zu bewerten Mehr»
100000 zusätzliche Erkrankungen durch Flughafenausbau
FAG stellt neues lärmmedizinisches Gutachten vor
Von: @cf <2006-09-11>
Nach einem neuen Gutachten wäre der geplante Flughafenausbau wegen der Zunahme von Lärm und Luftschadstoffen mit erheblichen gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung der Region verbunden. Mehr»
RMI: Planfeststellungsbeschluss zum Flughafenausbau endgültig?
Stellungnahme des RMI (PM vom 15. Januar 2009)
<2009-01-15>
Das Rhein-Main-Instituts hält eine Anpassung des Planfeststellungsbeschlusses zur Reduzierung des nächtlichen Fluglärms für geboten und rechtlich möglich. Die schädlichen Wirkungen des Nachtfluglärms für die Gesundheit sind nachgewiesen Mehr»
Studie von Prof. Greiser zeigt: Fluglärm macht krank!
Weltweit umfangreichste Studie wertet eine Million Daten aus
Von: @cf <2010-01-07>
Menschen, die Fluglärmbelastung ausgesetzt sind, haben ein deutlich höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies zeigt eine neue Studie des Bremer Wissenschaftlers Prof. Greiser. Originalstudie jetzt verfügbar! Mehr»