KREIS GROSS-GERAU / STADT MAINZ / STADT HOCHHEIM - "Ungebrochene Lust an der Provokation der Region" bescheinigen die Sprecher der Initiative "Zukunft Rhein-Main" der Fraport AG angesichts der Absicht, am 8. Mai mit einem feierlichen ersten Spatenstich die Bauarbeiten für die Landebahn Nordwestbahn zu beginnen.
Ohne dass die Rechtmäßigkeit des Bauvorhabens auch nur in 1. Instanz überprüft worden sei, seien bis jetzt schon hunderte Hektar wertvollsten Bannwalds unwiederbringlich zerstört worden, erklärten Landrat Enno Siehr (Kreis Groß-Gerau), Oberbürgermeister Jens Beutel (Stadt Mainz) und Bürgermeisterin Angelika Munck (Stadt Hochheim am Main). Nun gehe Fraport sogar noch einen Schritt weiter: "Noch vor der Entscheidung des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs werden jetzt auch 'betonierte' Fakten geschaffen!".
Damit wolle Fraport die Kasseler Richter offensichtlich bewusst unter Druck setzen: "In der durchsichtigen Überlegung, dem Gericht werde ein nachträglicher Baustopp umso schwerer fallen, je weiter die Arbeiten bereits fortgeschritten sind und je mehr Geld bereits ausgegeben ist, wird jetzt Beton angerührt - so viel und so schnell wie möglich!"
Dabei sei, so Beutel, Munck und Siehr, der Bau der neuen Bahn angesichts dramatischer Rückgänge bei Passagierzahlen und Luftfracht nicht nur ein ökologisches Desaster, sondern auch ökonomisch so sinnlos wie niemals zuvor. "Die neu geschaffenen Kapazitäten werden wohl auf Jahrzehnte nicht gebraucht - das, was am 8. Mai beginnen soll, sind in Wahrheit die Bauarbeiten für ein gigantisches Milliardengrab!" Statt unabhängige Gerichte unter Druck zu setzen, solle Fraport also endlich die wirtschaftlichen Realitäten anerkennen, in letzter Sekunde die Notbremse ziehen und den Bau stoppen.