Im dritten Quartal 2014 sollen die Ergebnisse der Norah-Studie vorliegen. Diese wurde von der Landesregierung unter Beteiligung der Fraport und der Kommunen in Auftrag gegeben, um die Folgen der sich ändernden Fluglärmbelastung für die Lebensqualität der Lärmbetroffenen festzustellen. Doch es gibt Zweifel, ob die Ergebnisse im Alltag weiterhelfen.
Dazu fragten wir Franz-Rudolf Urhahn, seit 2007 Erster Stadtrat von Mörfelden-Walldorf. Die Stadt ist Mitglied in der ZRM.
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Franz-Rudolf Urhahn |
Was ist Ihre Sorge, Herr Urhahn?
Wir von der Zukunft Rhein-Main haben die Befürchtung, dass die Ergebnisse der Norah-Studie zwar ausreichend evaluiert, also belegt sind, dass es aber keine konkreten Handlungsempfehlungen geben wird. Dann aber hätte die Landesregierung wieder einen Vorwand, dass sich nichts tun lässt – und der Lärm so laut bleibt wie er ist. Ein „Weiter so“ kann es aber nicht geben. Dafür ist bereits jetzt wissenschaftlich eindeutig belegt, dass zwischen Fluglärm und bestimmten Erkrankungen, zum Beispiel Herz-Kreislauf, ein Zusammenhang besteht, der bis zum Sterben reicht.
Was muss die Norah-Studie leisten?
Besonders wichtig sind konkrete Aussagen darüber, wo zumutbare und gesundheitlich verträgliche Obergrenzen für den Lärm zu ziehen sind. Das gilt sowohl für den Einze- lals auch den Dauerschallpegel: Wie laut darf das einzelne Flugzeug maximal sein und wie laut darf es durchschnittlich werden. Dabei ist eindeutig zu klären, ab wann ein erhöhtes Krankheitsrisiko besteht und ab welcher Lärmgrenze das Lern- und Lehrverhalten unserer Kinder beeinträchtigt wird.
Haben Sie noch weitere Forderungen?
Von einer so groß angelegten und qualifizierten Studie, die am Ende zehn Millionen Euro kostet, erwarten wir klare Aussagen, welche Maßnahmen zu ergreifen sind: Wie lässt sich der Schallschutz verbessern? Wie muss ein Nachtflugverbot aussehen, welche Lärmpausen braucht es? Wir erwarten einen fundierten regionalen Lärmminderungsplan und Vorschläge für ein Siedlungsmanagement.
Nicht vergessen: Nur wenn die Studie Lösungsvorschläge macht, wie sich der krank machende Fluglärm deutlich verringern lässt, wird die Politik nicht darum herumkommen, endlich zu handeln. Die Studie muss klare Handlungsempfehlungen geben, die politisch abzuwägen sind.
Was meinen Sie damit?
Wenn die Ergebnisse der Norah-Studie vorliegen, kann nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden, sondern es wird Änderungen am Status Quo geben müssen. Am Ende wird es auch um die Frage gehen: Wo müssen lärmsensible Einrichtungen wie Schulen, Kindertagesstätten, Krankenhäuser und Altenpflegeheime umgesiedelt werden? Da die Norah-Studie auf den bereits bekannten wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbaut, wird es auf solche bange Fragen unerfreuliche Antworten geben.
Die Kurzbezeichnung Norah steht für „NOise- Related Annoyance, cognition and Health“, (zu deutsch „Zusammenhänge zwischen Lärm, Belästigung, Denkprozessen und Gesundheit“). Die Selbstdarstellung der Studie steht unter www.norah-studie.de.
Ärzte für Untersuchungen
Von: @EXTRABLATT <2001-10-02>
Im Grunde ist es kaum zu glauben: Mitten in der dicht besiedelten Rhein-Main-Region befindet sich einer der größten Flughäfen Europas - doch über die Auswirkungen des Flugverkehrs liegt bis heute keine umfassende Gesamtuntersuchung vor. Mehr»
UBA: Chronischer Verkehrslärm erhöht das Herzinfarkt-Risiko
Pressemitteilung vom 10.03.2004
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2004-03-18>
Verkehrslärm und Arbeitslärm sind Risikofaktoren für den Herzinfarkt. Die "NaRoMi-Studie" des Umweltbundesamtes (UBA) untermauert einen Zusammenhang zwischen Straßenverkehrslärm und Herzinfarkt und kommt zu erschreckenden Ergebnissen. Mehr»
Neue Beweise: Lärm macht krank!
Neue UBA-Studie bestätigt Zusammenhang zwischen Straßenverkehrslärm und Krankheitshäufigkeit
Von: @(Umweltbundesamt) <2003-03-03>
Menschen aus stark mit Verkehrslärm belasteten Wohngebieten leiden häufiger an Bluthochdruck, besonders wenn sie bei offenem Fenster schlafen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Robert-Koch-Instituts im Auftrag des Umweltbundesamts, an der über 1700 Menschen teilnahmen. Mehr»
Burnout-Syndrom entsteht durch Schlafstörungen
Fluglärm-Belastete aufgewacht !
Von: @cf <2004-11-27>
Für das Burnout-Syndrom ist in erster Linie nicht starker Stress verantwortlich, sondern ein gestörter Schlaf. Dies geht aus einer Studie des renommierten Karolinska-Instituts in Stockholm hervor. Mit einem Therapieprogramm zur Verbesserung des Schlafs konnte Patienten mit Erschöpfungszuständen geholfen werden. Mehr»
BUND-Tagung zur Frage der Bewertung von (Nacht-)Fluglärm
Junk-Science?
... oder seriöse Wissenschaft?
Von: @(BUND Rheinland-Pfalz) <2004-12-01>
Allzu oft wird der Nachtfluglärm von den Verantwortlichen bagatellisiert. Anhand von Beispielen soll die Tagung des BUND am 18. Dezember die Zusammenhänge zwischen Entscheidungsträgern, Gerichten und Flugplatzbetreibern in Frankfurt und München aufzeigen. Mehr»
Kritik an DLR-Studie zu Wirkungen des Nachtfluglärms
Ergebnisse könnten als Vorwand genommen werden, um geltende Lärmschutzstandards zu verschlechtern
Von: @cf <2004-12-21>
Heftige Kritik an der "DLR-Studie" zu den Auswirkungen des Nachtfluglärms wurde auf einer Fachtagung des BUND Rheinland-Pfalz geübt. Die Studie sei weder repräsentativ für die betroffene Bevölkerung, noch seien die angenommenen Aufweck-Wahrscheinlichkeiten korrekt, meinten Experten. Sollte die DLR-Studie als Maßstab genommen werden, könnte das sogar einen Rückfall hinter bestehende Lärmschutzstandards mit sich bringen.
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Nächtlicher Lärm erhöht Risiko für Bluthochdruck
In der Studie "Spandauer Gesundheitssurvey" wurde Zusammenhang nachgewiesen
Von: @PD Dr.-Ing. Christian Maschke u.a. <2003-08-10>
Nächtlicher Lärm wirkt sich in erheblichem Maße auf die Gesundheit aus. Dies wurde im Rahmen der Langzeitstudie "Spandauer Gesundheitssurvey" bestätigt. Das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken, steigt bereits ab einem Dauerschallpegel von 50 dB(A) vor dem Schlafzimmerfenster deutlich an. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Studie finden Sie hier. Mehr»
Neue Studie: Nächtlicher Fluglärm macht krank!
Deutliche Risiko-Erhöhung für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten
Von: @cf <2006-11-20>
Nächtlicher Fluglärm (besonders in der zweiten Nachthälfte) erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten deutlich. Dies ergab eine neue Studie von Prof. Greiser am Flughafen Köln-Bonn. Mehr»
UBA: Nächtlicher Fluglärm kann krank machen
Studie zeigt: Nachtflugbetrieb stört gesundheitliches Wohlbefinden (PM vom 22.02.2007)
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2007-02-22>
Nächtlicher Fluglärm führt dazu, dass die Betroffenen häufiger den Arzt aufsuchen und die Ärzte diesen mehr Medikamente verschreiben. Dies hat eine neue epidemiologischen Studie des Umweltbundesamtes ergeben. Mehr»
Studie von Prof. Greiser zeigt: Fluglärm macht krank!
Weltweit umfangreichste Studie wertet eine Million Daten aus
Von: @cf <2010-01-07>
Menschen, die Fluglärmbelastung ausgesetzt sind, haben ein deutlich höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies zeigt eine neue Studie des Bremer Wissenschaftlers Prof. Greiser. Originalstudie jetzt verfügbar! Mehr»
UBA: Fluglärm macht krank
Pressemitteilung vom 27.02.2010
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2010-03-01>
Die neue Studie von Prof. Greiser am Flughafen Köln/Bonn zeigt ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen durch Nachtfluglärm. Das Umweltbundesamt hat die Studie jetzt offiziell veröffentlicht Mehr»