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IGF: USA soll Einreiseverbot für John Stewart aufheben
Pressemitteilung vom 04.10.2011
Von: @Interessengemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms (IGF) <2011-10-04>
Dem Präsidenten der europäischen Flughafenausbaugegner wurde die Einreise in die USA verweigert, er wurde nach London zurückgeschickt. Die IG Fluglärm protestiert

Auf schärfste protestiert Dirk Treber, Vorsitzender der Interessengemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms (IGF) gegen das am vergangenen Donnerstagnachmittag verhängte Einreiseverbot der US-Behörden gegen John Stewart, den Präsidenten der europäischen Vereinigung gegen die schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs (UECNA). Er wollte sich unter anderem in Chicago, Kalifornien und Seattle über 3.400 geplante Flughafenprojekte informieren und den dortigen Umweltgruppen darlegen, wie die Anwohner von europäischen Flughäfen mit Umweltaktivisten und Lärmschutzgruppen zusammenarbeiten.

John Stewart lebt in Clapham bei London und hat seit den 90ziger Jahren die Kampagne gegen die dritte Startbahn des Flughafens London-Heathrow organisiert.

Er ist Vorsitzender der Heathrow Association for the Control of Aircraft Noise (HACAN ClearSkies) und hat gemeinsam mit den Umweltaktivisten von Plane Stupid erreicht, dass die neue britische Regierung den geplanten Bau der dritten Startbahn gestoppt hat.

John Stewart ist hier in der Region kein Unbekannter. Er war im April 2009 gemeinsam mit Lilly Chambers von Plane Stupid an der Mahnwache im Kelsterbacher Wald, um sich ein Bild über die Abholzung des Bannwaldes für die Landebahn Nordwest des Frankfurter Flughafens zu machen. Zusammen mit dem BBI und den Kelsterbacher Initiatoren des Bürgerbegehrens gegen den Waldverkauf an die Fraport AG durch die Stadt Kelsterbach wurde eine gut besuchte Informationsveranstaltung im Fritz-Treutel-Haus durchgeführt.

Ende Oktober/Anfang November 2009 hatten drei Umweltaktivisten der IGF, des BBI und der Mahnwache an einer internationalen Konferenz von europäischen Flughafenausbau- und Lärmgegnern in Brüssel teilgenommen, die von John Stewart in Zusammenarbeit mit Green Peace UK und der UECNA organisiert wurde. Es ging um einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch über Protestaktionen gegen den Neu- und Ausbau von Flughäfen, den Fluglärm, die Umweltzerstörung und die Begrenzung des Flugverkehrs, der durch seinen CO²-Ausstoss zur Beschleunigung des Klimawandels beiträgt. Außerdem hatten an diesem Treffen aus Deutschland noch Vertreter der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF), des Deutschen Fluglärmdienstes (DFLD) und Robin Wood teilgenommen.

Seit April 2011 erscheint etwa alle zwei Monate ein Newsletter for Aviation Campaigners across Europe: EXCHANGE. Dieser kann bei John Stewart bestellt werden: johnstewart2@btconnect.com.

John Stewart ist jetzt Nachfolger von Martin Kessel aus Mörfelden-Walldorf als Präsident der UECNA und trotz seiner Sanftmütigkeit als hartnäckiger Streiter im Kampf gegen Flughafenausbau, Fluglärm und den Klimawandel bekannt.

Wir erwarten von den US-Behörden, dass sie das Einreisverbot für John Stewart unverzüglich aufhebt und damit ihren Anspruch ein freies und demokratisches Land zu sein, das Vorbildcharakter für alle anderen Staaten dieser Welt hat, einzulösen.

"Gegen alle Globalisierungstendenzen bei Industriekonzernen, Banken, Versicherungen, Investmentfonds und den „global Players“ der Luftverkehrswirtschaft ist die weltweite Vernetzung und Zusammenarbeit sowie direkte Aktionen von ökologischen, demokratischen und sozialen Bewegungen unerlässlich und notwendig, um die Umwelt- und Lebensqualität zu erhalten und zu verbessern", so Dirk Treber abschließend.


Die Interessengemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms e. V. (www.fluglaerm.de/igf) wurde am 27. April 1965 in Mörfelden gegründet. Die IGF besteht seit 46 Jahren. Sie ist die älteste Lärmschutzvereinigung, die sich in der Rhein-Main-Region gegen die ständige Erweiterung des Frankfurter Flughafens und den damit verbundenen unzumutbaren Fluglärm sowie andere nachteilige Auswirkungen des Flugverkehrs wendet. Sie tritt für den Erhaltung des natürlichen Lebensraums in der Umgebung des Frankfurter Flughafens ein. Die IGF besteht zurzeit aus über 50 natürlichen Personen, außerdem gehören ihr die Städte und Gemeinden Kelsterbach, Büttelborn, Bischofsheim und Riedstadt aus dem Kreis Gross-Gerau und die Städte Neu-Isenburg (Kreis Offenbach-Land) und Flörsheim (Main-Taunus-Kreis) an. Dieser Zusammenschluss von Bürgerinnen, Bürgern und Kommunen rund um den Frankfurter Flughafen ist Mitglied der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF). Weitere Informationen: www.fluglaerm.de.

Die IGF arbeitet auch mit dem Deutschen Fluglärmdienst (DLFD) zusammen. Der DFLD, das deutsche Portal www.DFLD.de und das europäische Portal www.EANS.net, betreibt 448 Messstationen in 7 Ländern und an 44 Flughäfen. Darunter sind 118 kommunale Betreiber und 164 Profi-Messstationen. In 28 Regionen ermittelt der DLFD die Flugspuren. Die europäische Webseite 'spricht' 5 Sprachen.

Daneben arbeitet die IGF eng mit der UECNA, der europäischen Vereinigung gegen die schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs (www.uecna.eu), zusammen.

Darüber hinaus besteht seit Ende Oktober 2009 intensiver Kontakt zu einem europaweiten Netzwerk von Umweltaktivisten, die sich in Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, der Schweiz, Luxemburg, den Niederlanden, Belgien, Dänemark und Norwegen gegen den weiteren Ausbau von Flughäfen wenden und für mehr Schutz vor Fluglärm und gegen den Klimawandel kämpfen.

Schließlich arbeitet die IGF seit 1998 im Bündnis der Bürgerinitiativen (BBI) „Kein Flughafenausbau – für ein Nachtflugverbot von 22.00 bis 6.00 Uhr“ mit, in dem sich zahlreiche Gruppen aus dem gesamten Rhein-Main-Gebiet zusammengeschlossen haben.


Petition für John Stewart:

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