KREIS GROSS-GERAU / STADT MAINZ / STADT HOCHHEIM – Einen „Informationsbesuch in Stuttgart - und zwar baldmöglichst“ empfehlen die Sprecher der Initiative „Zukunft Rhein-Main“ (ZRM) dem Hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch. Grund für den Reisetipp von Landrat Enno Siehr (Kreis Groß-Gerau), Oberbürgermeister Jens Beutel (Stadt Mainz) und Bürgermeisterin Angelika Munck (Stadt Hochheim): Kochs baden-württembergischer Amtskollege Günther Oettinger kündigte am gestrigen Tage im Landtag das „Aus“ für den geplanten Ausbau des Stuttgarter Flughafens an und bestätigte zugleich das geltende Nachtflugverbot.
Bereits zuvor hatte der Stuttgarter CDU-Fraktionschef Stefan Mappus eine entsprechende Entscheidung angekündigt und sich dabei auf die bereits existierenden Belastungen für die Region - Messe, Schnellbahntrasse, Autobahn - bezogen. Sein weiteres wichtiges Argument: Der ehemalige Ministerpräsident Teufel hatte den Anwohnern sein Ehrenwort gegeben, dass es keinen Ausbau des Stuttgarter Flughafens geben werde.
„Fast deckungsgleiche Szenarien“ seien das in Stuttgart und Frankfurt, konstatieren die ZRM-Sprecher. Den im Monat Mai erfolgten 11.500 Flugbewegungen in Stuttgart standen hingegen in Frankfurt 42.500 Starts und Landungen gegenüber. Auch das Umland des Frankfurter Flughafens sei angesichts dieser Dimensionen daher bereits jetzt über Gebühr belastet, so wie dies die baden-württembergische Landesregierung jetzt für Stuttgart anerkenne.
In Frankfurt gebe es nicht nur ein Ehrenwort des ehemaligen Ministerpräsidenten Holger Börner, dass die Flughafen-Erweiterung nach dem Bau der Startbahn West abgeschlossen sei: „Es gibt zudem sogar eine entsprechende Festschreibung im Planfeststellungsbeschluss für die 18 West!“
Ministerpräsident Oettinger denke jetzt darüber nach, dem Stuttgarter Flughafen durch optimierte Verfahren weitere Kapazitätsreserven zu erschließen und wolle zudem die Kooperation mit anderen Flughäfen in der Region nutzen: „Dies sind genau jene Argumente, mit denen ZRM seit Jahren für eine intelligente Weiterentwicklung des Frankfurter Flughafens wirbt!“
In Stuttgart habe man die Zeichen der Zeit offensichtlich erkannt: „Ein immer weiterer Flughafenausbau in Beton ruiniert die Lebensqualität einer ganzen Region!“ Stattdessen wolle man dort nun offensichtlich nach intelligenten Lösungen suchen und setze auf den Konsens mit den Anwohnerinnen und Anwohnern: „Daran sollte sich die Hessische Landesregierung nun schleunigst ein Beispiel nehmen!“, so die Sprecherinnen und Sprecher von ZRM abschließend.