Interview mit Professor Dr. med. Martin Kaltenbach (83), Kardiologe, Forscher und Mitbegründer der Deutschen Herzstiftung
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Professor Dr. med. Martin Kaltenbach |
Wie bewerten Sie den Richterspruch aus Leipzig?
Das Urteil ist ein Schritt in die richtige Richtung und im Vergleich zur Rechtsprechung vor zehn Jahren sogar ein Meilenstein. Immerhin hat das Gericht deutlich gemacht, dass nicht Alles den wirtschaftlichen Interessen des Flughafens untergeordnet werden darf.
Halten Sie die richterliche Festlegung auf 133 Flugbewegungen in den Nachtrandstunden von 22 bis 23 und von 5 bis 6 Uhr für ausreichend?
Nein, ganz und gar nicht. Es ist durch viele Studien belegt, dass Lärm vor allem nachts für Stress und Bluthochdruck sorgt, selbst wenn man nicht aus dem Schlaf gerissen wird. Wenn dauerhaft ein gewisses Maß an Lärm überschritten wird, kommen die Menschen selbst in lärmfreien Stunden nicht mehr zur Ruhe, weil sich ihr vegetatives Nervensystem im Dauerstress befindet.
Glauben Sie, dass noch Verbesserungen für die Anwohner möglich sind?
Ich sehe immer Chancen, wenn sich genügend Menschen zusammentun. Wenn man sich engagiert, kann man in unserer Demokratie, die wir zum Glück haben, immer etwas erreichen.
Sie haben einmal gesagt, wer wegziehen kann, soll das tun. Ist das nicht zynisch?
Das liegt mir fern. Ich habe versucht, mich in die Lage der Leute zu versetzen. Wenn ich könnte: ich würde wegziehen. Doch das ist ja eine Frage der Lebensumstände, kann ich das, bekomme ich mein Haus in Dreieich überhaupt verkauft?
Kann sich unter dem neuen Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann etwas ändern?
Wenn er dem Problem die notwendige Bedeutung beimisst, dann schon. Als OB sitzt er im Aufsichtsrat der Fraport und kann Einfluss nehmen. Außerdem: Wenn sich der Frankfurter OB mit seinen Kollegen in Mainz und Wiesbaden verbündet, ist das schon eine Macht.
Glauben Sie, dass die Flughafenproblematik die Landtagswahl 2013 beeinflussen wird?
Das hängt davon ab, wie groß der Druck auf die Politik ist. Ich gehe davon aus, dass der Protest zunehmen wird, denn im Sommer halten sich die Menschen besonders oft im Freien auf und werden den Fluglärm erst recht zu hören bekommen. Die CDU und die Wirtschaft sind jedenfalls gut beraten, das Problem nicht kleinzureden. Die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Rhein-Main wird auch an seiner Lebensqualität gemessen.
Die vom Land Hessen gegründete Umwelthaus GmbH hat vor kurzem die Lärmwirkungsstudie NORAH in Auftrag gegeben. Sie gehörten zu den Experten, die das Projekt als Qualitätssicherer begleiten. Warum sind Sie zurückgetreten?
Ich bin unter Protest ausgeschieden, weil die ganze Studie nicht den wissenschaftlichen Ansprüchen entspricht, die ich gewohnt bin. Die Studie hat das Ziel, die Auswirkungen des Lärms vom Flug-, Schienen- und Straßenverkehr im Rhein-Main-Gebiet auf die Gesundheit und Lebensqualität der Anwohner zu untersuchen. Hier war mir ein vernünftiger Einfluss zugesichert worden. Bei der Ausschreibung der Studie war das noch gegeben, jetzt bei der Durchführung muss ich das verneinen. Eine weitere Mitarbeit konnte ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren.
Herr Professor Dr. Kaltenbach, wir bedanken uns für das Gespräch.
EXTRABLATT Dezember 2006
Von: @Zukunft Rhein-Main <2006-12-11>
Gute Arbeit zahlt sich aus. Diesen Beweis hat die Initiative Zukunft Rhein-Main mit ihren Gutachten zum Thema Flughafenausbau angetreten. Hatte Fraport im Anhörungsverfahren immer wieder die Seriosität unserer Gutachter in Frage gestellt, so zeigt sich nun, dass sie genauer gearbeitet haben als die es Flughafenbetreibers. Mehr»
EXTRABLATT März 2007
Von: @Zukunft Rhein-Main
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger!
In den nächsten Wochen werden in vielen Städten und Gemeinden des Kreises Groß-Gerau wieder über 60 Aktenordner zum geplanten Flughafenausbau ausliegen und können öffentlich eingesehen werden... Mehr»
EXTRABLATT Februar 2009
Von: @Zukunft Rhein-Main
Selbst wenn mit der Ablehnung der Eilanträge durch den VGH Kassel und den Rodungen im Kelsterbacher Wald bedauerliche Fakten geschaffen worden sind, die Menschen in der Region resignieren keineswegs in ihrem Widerstand gegen den Flughafenausbau. Mehr»
EXTRABLATT März 2010
Von: @Zukunft Rhein-Main <2010-03-26>
Zum 31. Mai endet die Amtszeit von Enno Siehr als Landrat des Kreises Groß-Gerau und damit auch als Sprecher der Initiative "Zukunft Rhein-Main". Siehr zieht Bilanz und sieht als nächstes Ziel der Initiative die Durchsetzung eines echten Nachtflugverbots. Mehr»
EXTRABLATT Januar 2011
Von: @Zukunft Rhein-Main <2011-01-18>
Fast auf den Tag genau vor 10 Jahrenwurde die Initiative "Zukunft Rhein-Main" (ZRM) gegründet. Landrat Will zieht eine Zwischenbilanz: Die ZRM hat in dieser Zeit vieles erreicht und wird auch weiterhin daran arbeiten, die negativen Auswirkungen des Ausbaus so gering wie möglich zu halten. Mehr»
EXTRABLATT Mai 2012
Von: @ZRM EXTRABLATT <2012-05-01>
Mit dem Leipziger Urteil ist das Engagement der Initiative "Zukunft Rhein-Main" in Sachen Flughafenausbau noch lange nicht beendet. Mehr»
EXTRABLATT September 2012
Von: @ZRM EXTRABLATT <2012-09-09>
Die Nachtruhe sowie Entlastungen in den Randstunden sind ein Muss für die Region. Dafür stehen die Kommunen der Zukunft Rhein-Main. Mehr»
EXTRABLATT April 2013
Von: @ZRM EXTRABLATT <2013-04-25>
Die Auffassung der ZRM bestätigt sich: die Wachstumsprognosen von Fraport waren und sind viel zu optimistisch; die neue Landebahn ist nicht nur ein ökologischer, sondern auch ein ökonomischer Irrweg. Mehr»
EXTRABLATT April 2014
Von: @ZRM EXTRABLATT <2014-04-10>
Das Extrablatt der ZRM feiert Jubiläum: in der 25. Ausgabe geht es um Forderungen an die Politik, die Montagsdemos, eine Klage für besseren Schallschutz und die falschen Prognosen der Fraport. Mehr»
Es könnte leiser sein, doch Geld ist wichtiger
Von: @ZRM EXTRABLATT <2014-04-10>
Die Prognosen, mit denen der Ausbau des Flughafens begründet wurde, sind nicht eingetroffen. Die Zahlen zeigen: weder die Landesbahn Nordwest noch das Terminal 3 sind notwendig. Mehr»
EXTRABLATT Oktober 2014
Von: @ZRM EXTRABLATT <2014-10-19>
Im Extrablatt 26 der ZRM geht es unter anderem um die versprochenen Lärmpausen, die Baugenehmigung für das Terminal 3 und die neue Studie der Universitätsmedizin Mainz zur Wirkung von Fluglärm auf die Gesundheit. Mehr»
Terminal 3: Al-Wazir soll Wort halten
Die ZRM ist überzeugt: die Baugenehmigung für das Terminal 3 durch die Stadt Frankfurt hätte nicht erteilt werden dürfen. Zudem sind die Bedarfsprognosen der Fraport unrealistisch
Von: @ZRM EXTRABLATT <2014-10-19>
Lärmpausen - ein PR-Gag?
Von: @ZRM EXTRABLATT <2014-10-19>
Die Zukunft Rhein-Main (ZRM) sieht die vom hessischen Wirtschaftsminister Al-Wazir vorgeschlagenen Lärmpausen kritisch: "Der Lärm wird nicht weniger, sondern nur anders verteilt." Mehr»
Trauer um Walter Raiss
Von: @ZRM EXTRABLATT <2014-10-19>
Einer der bekanntesten Vertreter des friedlichen Protests gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens, Walter Raiss, ist tot. Mit ihm hat die ZRM einen couragierten Mitstreiter der ersten Stunde verloren. Mehr»
Die Ohren kann man nicht schließen
Von: @ZRM EXTRABLATT <2014-10-19>
Die neueste Studie der Mainzer Universitätsmedizin zeigt erneut die schädliche Wirkung von Fluglärm für die Gesundheit. Prof. Münzel erläutert die Studie und fordert Aktionen von der Politik. Mehr»
"Eine starke Gemeinschaft"
Von: @ZRM EXTRABLATT <2014-10-19>
Die ZRM-Sprecherin Angelika Munck aus Hochheim hat zum 30. September ihr Amt niedergelegt. Im Interview spricht sie über ihre Arbeit für die ZRM und ihre zukünftigen Pläne. Mehr»
EXTRABLATT April 2015
Von: @ZRM EXTRABLATT <2015-04-20>
Wichtigstes Thema im Extrablatt 27 der ZRM ist das Terminal 3. Weiter geht es um die Waldrodung für die A380-Werft, die Verlagerung von Kurzflügen auf die Schiene und eine Aktion zum Tag gegen Lärm. Mehr»
Terminal 3: »Das wäre eine enorme Belastung«
Von: @ZRM EXTRABLATT <2015-04-20>
Die Stadt Neu-Isenburg hat Widerspruch gegen die Baugenehmigung für das Terminal 3 eingelegt. Bürgermeister Heribert Hunkel erläutert die Gründe für diesen Schritt und seine Erwartungen. Mehr»
Der Wald könnte noch stehen
Von: @ZRM EXTRABLATT <2015-04-20>
Für die A380-Werft wurden 40 Hektar Wald gerodet, weil Fraport eine Halle für 4 Flugzeuge bauen wollte. Realisiert würde nur die erste Hälfte des Baus, und die reicht bis jetzt völlig aus. Der Wald wurde umsonst gerodet. Mehr»
Sternfahrt zum "Tag gegen Lärm"
Von: @ZRM EXTRABLATT <2015-04-20>
Für den "Tag des Lärms", am 29. April 2015 rufen Bürgerinitiativen zu einer Sternfahrt nach Berlin auf, um dort ihre Forderungen nach sofortiger und drastischer Reduzierung des Lärms vorzutragen. Mehr»
Kurzflüge sind vermeidbar
Von: @ZRM EXTRABLATT <2015-04-20>
Eine Studie des BUND zeigt, dass 28000 Kurzstreckenflüge am Frankfurter Flughafen sofort auf die Bahn verlagert werden könnten - ohne Komfortverzicht für die Passagiere. Mehr»
Früh um fünf ist Fluglärm sehr gefährlich
Von: @ZRM EXTRABLATT <2015-12-17>
Fluglärm macht krank: auf einer Informationsveranstaltung der Zukunft Rhein-Main (ZRM) erklärten die Wissenschaftler den 200 Besuchern die Ergebnisse der NORAH-Studie. Mehr»