Es gibt Tankstutzen, die nicht pfeifen, wenn das Flugzeug zur Landung ansetzt. Triebwerke kann man so bauen, dass sie weniger Krach machen. Fraport will bald leisere Flieger fördern. Doch es geht noch mehr. Hier ein paar Beispiele.
Das gewellte Ende dieses Triebwerks einer Boeing 787 ist leiser als Turbinen älterer Bauart. |
Chevrons heißen die gewellten Enden neuer Triebwerks-Umhüllungen. Laut »Fluglärm-Portal« starten damit ausgerüstete Flug- zeuge 1,5 dB(A) leiser, bei der Landung gar um 2,4 dB(A). Machbar ist auch der Einbau eines »Getriebe-Fans« oder Wirbelgenerators. Damit kann das Betriebsgeräusch in einen unhörbaren Frequenzbereich verschoben werden. Auch das Fahrwerk, Landeklappen, Spoiler und die Form der Tragflächen lassen sich so verändern, dass sie leiser werden.
Doch machen die Flughafenbetreiber genug Druck auf Airlines, solche Verbesserungen zu nutzen? Man kann daran zweifeln. Die Technik werde zu wenig nachgefragt, erzählte der Mitarbeiter eines Flugzeugherstellers einer Zeitung. Und seit Jahren gibt es in FRA eine Bodenstation für das satellitengesteuerte Anflugsystem GBAS. Aktuell ist die dafür nötige Elektronik in den Flugzeugen aber nur in sechs Prozent aller Frankfurt anfliegenden Maschinen vorhanden und freigeschaltet.
Für 2017 hat Fraport eine neue Entgeltordnung beantragt. Im Wirtschaftsministerium findet man es gut, dass dabei leisere Maschinen billiger werden sollen und lautere teurer. Auch Flugzeuge, die GBAS benutzen und so steiler und leiser anfliegen, sollen belohnt werden. Das Anreizsystem will sich Fraport im nächsten Jahr zwei Millionen Euro kosten lassen. Ein zuvor gescheiterter Entgeltantrag für 2016 bis 2019 hatte aber noch eine Fördersumme von vier Millionen Euro genannt. Die in 16 Lärmklassen gestaffelten Landegebühren liegen laut Fluglärmkommission zwischen 83 und 22 742 Euro. Die Erhöhung für laute Maschinen fällt dabei im Verhältnis niedriger aus, als für etwas leisere Flugzeuge. Außerdem müssten die Gebühren an Wochenenden höher sein.
Die Lufthansa weist gegenüber der Initiative Zukunft Rhein-Main auf ihre Bemühungen hin, leiser zu werden. 2016 bekomme sie 52 neue Flugzeuge, bestellt seien bis 2025 rund 240 Maschinen. Man verzichte nie auf lärmsenkende Verbesserungen, wenn sie verfügbar seien. Vom extra-leisen Airbus A320neo hat die Lufthansa laut »Echo« 116 Exemplare bestellt. Ausgeliefert sind gerade mal drei. Der größte Teil der vorhandenen Flotte lärmt also weiter. So ein Flugzeug wird laut Lufthansa etwa 25 Jahre lang genutzt.
Zukunft Rhein-Main (ZRM) EXTRABLATT Umweltfreundlichere Flugzeuge Fluglärm
Unser Standpunkt: Ja zur Wirtschaftsregion Rhein-Main - Nein zum Flughafenausbau !
Argumente der Ausbaubefürworter kritisch hinterfragt.