Bürgerinitiativen und Umweltverbände werteten den Verzicht auf das Parkhaus im Bannwald als Erfolg ihrer Arbeit und des Einsatzes der Bürger, die über 40000 Einwendungen gegen die Wartungshalle erhoben hatten. Die Kernforderung der privaten und kommunalen Einwender, dass A380-Werft , die vierte Landebahn und ein weiteres Terminal eine planerische Einheit sind und folglich in einem gemeinsamen Verfahren behandelt werden müssten, würde aber weiterhin nicht berücksichtigt. Fraport wolle "mit der Aufgabe völlig aussichtsloser Teile die übrigen Vorhaben im Genehmigungsverfahren retten", kommentierte das Bündnis der Bürgerinitiativen. Der Widerstand gegen die Werft ginge weiter.
Der BUND hält eine schnelle Offenlegung der geänderten Pläne für unverzichtbar und fordert, die Strategie des bisherigen Genehmigungsverfahrens zu überdenken. Die Wartungshalle sei für die 15 A380-Flugzeuge der Lufthansa viel zu groß. Durch die Zusammenlegung der A380-Werft mit der benachbarten der CCT-Werft wären Lösungen möglich, die für die Natur deutlich verträglicher wären.
Die SPD-Fraktion im Römer sieht die von Fraport vorgenommene Umplanung der Zufahrt zur neuen A-380-Werft als "Sieg der Vernunft". Sie habe sich bereits im vergangenen Jahr für diese Lösung eingesetzt. Die SPD-Landtagsfraktion begrüßte ebenfalls den neuen Planfeststellungsantrag. "Der Verzicht auf das Parkhaus beschränkt die Rodung von Bannwald auf das unvermeidliche Maß. Damit wird die Akzeptanz des dringend notwendigen Baus der Wartungshalle erhöht", schreibt die Fraktion.
Die Grünen forderten ebenfalls eine erneute Offenlage der erheblich geänderten Pläne. "Fraport verfolgt seine gewohnte Salamitaktik, die aktuell in Form der Springprozession umgesetzt wird. Von solider Arbeit kann überhaupt keine Rede sein", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer, Frank Kaufmann. Der Standort außerhalb des Flughafenareals im Bannwald könne nur im Zusammenhang mit den Gesamtausbauplänen begründet werden könne, hierfür gäbe es aber derzeit keine Grundlage. Kaufmann kritisierte außerdem, Fraport würde die gegenwärtig laufende"Sanierung" der nördlichen Parallelbahn des Flughafen dazu nutzen, eine für den A380 notwendige Verbreiterung der Bahn durchzuführen, für die aber keine Genehmigung vorliege. "Diese Baumaßnahme ist ein Schwarzbau", betont Kaufmann und fordert, sofort diesen rechtswidrigen Zustand zu beenden.
Mehr:
- Fraport: Umweltfreundlichere Lösung für A380-Werft
(Pressemitteilung Fraport vom 15.07.2004) - BBI: A380-Werft soll kleiner werden - Fraport AG rudert zurück
(Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen vom 15.07.2004) - GRÜNE:Geänderte Planung für A380 offenlegen
(Pressemitteilung GRÜNE vom 19.07.2004)
Flughafen-Ausbau FRA PFV A380-Werft Fraport AG
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