A380-Halle: Pläne offenlegen
Nachdem die Fraport AG in der vergangenen Woche angekündigt hat, auf einen Teil der Ausbaumaßnahmen im Zusammenhang mit der A 380-Halle verzichten zu wollen, fordert die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine erneute Offenlegung der erheblich geänderten Pläne. "Die Folgen des Wegfalls des Parkhauses müssen planerisch bewältigt werden
und schließlich soll unter anderem auch die Okrifteler Straße erneut verlegt werden. Fraport verfolgt seine gewohnte Salamitaktik, die aktuell in Form der Springprozession umgesetzt wird. Von solider Arbeit kann überhaupt keine Rede sein. Fraport kann keinerlei Kredit an Glaubwürdigkeit mehr beanspruchen, deswegen muss die geänderte Planung öffentlich kritisch bewertet werden können", fordert der Parlamentarische Geschäftsführer der GRÜNEN, Frank Kaufmann.
DIE GRÜNEN erinnern daran, dass bereits im Planfeststellungsverfahren zur Errichtung der Wartungshalle für den A 380 die ursprünglich präsentierte Planung im Planfeststellungsantrag zurück genommen wurde. Aktuell erfolgte jetzt eine neuerliche Reduzierung. "Fraport rühmt sich, aus eigenem Antrieb sein Vorhaben verkleinert zu haben, dabei folgte es reichlich spät dem Beschluss der Regionalversammlung vom Dezember letzten Jahres und den Hinweisen des Regierungspräsidenten. Eine solide begründete Planung kann man dies gewiss nicht nennen, es ist vielmehr der Versuch, durch kleine Korrekturen zentrale Planungsfehler zu vertuschen."
Kaufmann weist darauf hin, dass der Standort außerhalb des Flughafenareals im Bannwald nur im Zusammenhang mit den Gesamtausbauplänen begründet werden könne, hierfür gäbe es aber derzeit keine Grundlage. Ohne den noch lange nicht genehmigten und somit rechtlich nicht existenten Gesamtausbau brauche man die zusätzlichen Flächen im Bannwald nicht. "Auf dem Flughafengelände ist genügend Platz für die Wartungshalle." Er unterstreicht, dass schon während der Anhörung deutlich geworden sei, dass die Hallenplanung weit überdimensioniert ist, da die Zahl der gleichzeitig zu wartenden Flugzeuge kleiner ist als die Zahl der Plätze in der Halle.
Start- und Landebahn Nord ( 25 R / 07 L )
Entgegen von Aussagen aus dem hessischen Verkehrsministerium wird die gegenwärtig laufende "Sanierung" der nördlichen Parallelbahn des Flughafen dazu genutzt, eine Verbreiterung durchzuführen für die keine Genehmigung vorliegt. Die Maßnahme dient der Erfüllung der Voraussetzungen, damit der Airbus A 380 überhaupt in Frankfurt starten und landen kann. "Diese Baumaßnahme ist ein Schwarzbau, da keine erforderliche Genehmigung vorliegt", betont Kaufmann und fordert, sofort diesen rechtswidrigen Zustand zu beenden. "Verschleiert als Reparatur und mit lauter Verkündung, welch technische Meisterleistung dies sei, wird derzeit Nacht für Nacht illegal gebaut."
Kaufmann weist darauf hin, dass nach den Vorgaben der britischen "Civil Aviation Authority (CAA)" der nördliche Runway auf eine Gesamtbreite von mindestens 75 Metern verbreitert werden muss, damit er die Zulassungskriterien für den Airbus A 380 erfüllt. "Derzeit ist dies offensichtlich nicht der Fall, was Fraport aber wahrheitswidrig dementiert."
BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN fordern Verkehrsminister Rhiel (CDU) auf, die genauen Bahnmaße aus der bestehenden Genehmigung (Planfeststellungsbeschluss von 1971) offen zu legen und mit den aktuellen Bauplänen zu vergleichen. "Wir werden die geeigneten parlamentarischen Mittel einsetzen, damit Faports Tricks und Täuschungen nicht länger im Verborgenen bleiben."
Fraport AG Flughafen-Ausbau FRA