Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat die gestern geäußerten die Vorstellungen der Fraport AG zum Anti-Lärm-Pakt zurückgewiesen. (FAZ vom 06.06.07, S. 41), "Die Vorstellungen der Fraport zum "Anti-Lärm-Pakt" sind inakzeptabel. Das Nachtflugverbot von 23:00 bis 5:00 Uhr kann nicht noch weiter aufgeweicht werden", bekräftigt BUND-Vorstandsmitglied Brigitte Martin.
Für die BUND-Vorstandssprecherin ist es unerträglich, wie die Fraport AG ihre bisherigen Zusagen unterläuft und sich zum Steigbügelhalter der Lufthansa macht. Martin: "Niemals wurden in Frankfurt mehr Nachtflüge abgewickelt als nach dem Beschluss über das angebliche Nachtflugverbot." Wenn Fraport-Vize Stefan Schulte nunmehr von fünf bis sechs Ausnahmen in der verkürzten Nachtzeit von 23:00 bis 5:00 Uhr spricht (Darmstädter Echo, 06.06.2007, Seite 4) steht das allen gesundheitlichen Belangen der Bevölkerung entgegen, auch wenn die Lufthansa in dieser Zeit bis zu 25 Flüge fordert."
Die BUND Vorstandssprecherin erinnert daran, dass Fraport mit dem Antrag auf Planfeststellung zugleich auch eine Zahl von 150 Nachtflügen beantragt habe. Das entspricht gegenüber den Zahlen der Nachtflugbewegungen, die zum Abschluss der sogenannten Mediation erreicht wurden, eine Zunahme um gut 25 bis 30 Prozent. Die von der Fraport beantragten Nachtflüge sollen zwischen 22:00 und 23:00 Uhr und zwischen 5:00 und 6:00 Uhr stattfinden.
Wie unredlich die Fraport sich in der Diskussion um die Nachtflüge seit Jahren verhält, wird insbesondere im Genehmigungsverfahren deutlich. Hier stützen die lärmmedizinischen Gutachten, die Fraport in das Verfahren einbrachte, nicht etwa das selbst beantragte Nachtflugverbot von 23:00 bis 5:00 Uhr, sondern die ablehnende Haltung der Lufthansa.