Liebe Mitbürgerinnen,
liebe Mitbürger,
dass Fraport bereits am Tag der Veröffentlichung der NORAH-Studie die Devise »alles ist gut« ausgegeben hat, ist, vorsichtig ausgedrückt, unseriös. Fluglärm setzt den Menschen im Rhein-Main- Gebiet stärker zu als bislang vermutet. Die in der Untersuchung beschriebenen Auswirkungen von Fluglärm auf die Gesundheit sind beträchtlich.
Nein, es ist nicht alles gut: Es gibt ernstzunehmende Hinweise auf erhöhte Risiken für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es gibt, bei aller Zurückhaltung, auch Hinweise auf erhöhte Brustkrebs-Risiken. Die Menschen fühlen sich von Fluglärm weit stärker belästigt als vor zehn Jahren. Die Lebensqualität leidet zunehmend. Und die Kinderstudie zeigt, dass laute Flugzeuge den Unterricht nicht nur stören, sondern dass Fluglärm die Lernfähigkeit beeinträchtigt.
Depressionen, Müdigkeit, weniger Lebensqualität – die Erkenntnisse der Studie müssen von der Politik und der Luftverkehrswirtschaft zur Kenntnis genommen werden. Sie müssen Konsequenzen daraus ziehen. Wir wissen, dass es keine einfachen Lösungen gibt. Doch eines ist klar: Die gesetzliche Nachtruhe von 22 bis 6 Uhr muss auch in der Umgebung des Flughafens gelten. Wir brauchen weitere Maßnahmen zum Schallschutz. Hier sind das Land, Fraport und die Fluggesellschaften gefordert.
Um diese Themen geht es auf den folgenden Seiten. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre!
Ihr
Thomas Will
Landrat des Kreises Groß-Gerau
Das EXTRABLATT Dezember 2015 hält z.B. folgende Artikel für Sie bereit:
Früh um fünf ist Fluglärm sehr gefährlich
Fluglärm macht krank: auf einer Informationsveranstaltung der Zukunft Rhein-Main (ZRM) erklärten die Wissenschaftler den 200 Besuchern die Ergebnisse der NORAH-Studie.Lärm schwächt Grundschüler
Die NORAH-Studie zeigt: der Krach von Flugzeugen, Zügen und Autos verschlechtert die Gesundheit der Menschen im Rhein-Main-Gebiet. Wissenschaftler erläutern die Ergebnisse zu Herz-Kreislauf-Krankheiten, Depression, Brustkrebs und zur Belästigung. Auch Grundschüler leiden unter dem Lärm.Noch keinen Cent Gewinn
Die Entwicklung des Flugverkehrs am Frankfurter Flughafen folgt bis heute dem "Prognose-Nullfall" (kein Ausbau). Fraport hätte sich die neue Landebahn Nordwest sparen können.Jühe: Es besteht Handlungsbedarf
In einem Interview erläutert Thomas Jühe, Vorsitzender der Fluglärmkommission am Frankfurter Flughafen, was er an Konsequenzen aus der NORAH-Studie vom Gesetzgeber erwartet.
Das vollständige EXTRABLATT Dezember 2015 (Nr. 28) ist als => .pdf-Dokument verfügbar.
Eine Übersicht über alle herausgegebenen EXTRABLATT-Ausgaben können Sie hier bekommen.
EXTRABLATT Zukunft Rhein-Main (ZRM) NORAH-Studie