Auf einer großen Konferenz in Brüssel (31.10.- 1. 11. 2009) haben Umweltaktivisten und Flughafenausbaugegner beraten, wie das ständige Wachstum des Flugverkehrs zu stoppen ist. Aktivisten aus Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Luxemburg, Belgien, der Schweiz, Spanien und Norwegen haben sich am vergangen Wochenende getroffen, um Aktionen zu koordinieren, die den weiteren Ausbau von Flughäfen wenden. Die Europäische Vereinigung gegen die schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs (UECNA) hatte zahlreiche Mitglieder von Flughafenausbaugegner aus London, Paris, Nantes, Brüssel, Luxemburg, Basel, Zürich, Rom, Siena u. a., sowie die Umweltorganisation Robin Wood, Green Peace, Transport&Enviroment und BiofuelWatch als auch Mitglieder von Gruppen, die direkte Aktionen machen, wie zum Beispiel Plane Stupid von London Heathrow eingeladen.
Aus Deutschland haben an der Konferenz Vertreters des Bündnisses der Bürgerinitiativen: "Kein Flughafenausbau - für ein Nachtflugverbot" (BBI) aus Frankfurt, die Interessengemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms (IGF) e. V., ein Vertreter der Mahnwache im Kelsterbacher Wald, die Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) e. V. und der Deutsche Fluglärmdienst (DFLD) teilgenommen.
John Stewart, von Heathrow Association for the Control of Aircraft Noise (HACAN) die sich gegen den Ausbau von London-Heathrow wendet und einer der Organisatoren der Konferenz sagte: "Wir alle gehen davon aus, dass die Ausweitung des Flugverkehrs in Europa weder notwendig noch nachhaltig ist. Viele europäische den Flugstrecken können mit der Bahn zurückgelegt werden. Der ständig wachsende Flugverkehr ist die Hauptursache für den weiter fortschreiten Klimawandel. Millionen von Menschen werden durch Fluglärm belästigt. Neu- und Ausbau von Flughäfen versigeln in ganz Europa wertvolle Naturflächen.
John Stewart sagte weiterhin: "Es macht keinen Sinn, dass auf den Flugbetrieb keine Kerosin-Steuer erhoben und das Fliegen von der Umsatzsteuer befreit ist. Diese Gebühren werden benötigt, um die Nachfrage beim Fliegen zu begrenzen. Wenn die Weltklimakonferenz in Kopenhagen den CO² -Ausstoß weiterbegrenzen will, muss der Flugverkehr einbezogen und reduziert werden. Leider stehen derartige Vereinbarungen dort nicht auf der Tagesordnung."
Dirk Treber erklärte für das BBI, die IGF und den BVF: "Ich begrüße ausdrücklich, dass sich Umweltverbände und Flughafenausbaugegner aus ganz Europa zusammenschließen, denn nur durch gemeinsame Aktivitäten kann in Zeiten der Globalisierung und der Finanz- und Wirtschaftskrise die ständige zunehmende Expansion der Luftverkehrslobby gestoppt werden. Lebensqualität und eine intakte Umwelt dürfen nicht länger zu kurz kommen."
In den kommenden Jahren werden die Flughafenausbaugegner und Umweltorganisationen ihre Zusammenarbeit auf europäischer Ebene weiter verstärken. Ein gegenseitiger Informationsaustauch ist vereinbart, es wird gemeinsame Manifestationen, Demonstrationen und zahlreiche weitere Aktivitäten geben.