Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen vom 29.05.2015 (Thomas Scheffler)
Die Besucher der Fraport-Hauptversammlung wurden wie in den Vorjahren mit einer Mahnwache begrüßt und in die Hoechster Jahrhunderthalle geleitet. Sie erlebten eine Versammlung mit kritischen Anmerkungen zum Jahresabschluss 2014 und zur künftigen Geschäftspolitik.
Dr. Berthold Fuld aus Bad Homburg zeigte in einer detaillierten Analyse die Schwachstellen der Ertragsentwicklung am Frankfurter Flughafen auf und wies den Bau des Terminal 3 als nicht wertschaffend nach. Angesichts der sich weiter entwickelnden Konkurrenz im Bereich der Flughafen-Drehkreuze (Istanbul, Dubai, Doha, Abu Dhabi, Addis Abeba, Helsinki und Moskau) stellte er die berechtigte Frage, ob sich der Frankfurter Flughafen mit Terminal 3 nicht übernimmt.
Wolfgang Heubner aus Frankfurt setzte sich kritisch mit der Personalentwicklung und der hohen Fluktuationsrate bei den Beschäftigten auseinander und wies auf die widersprüchlichen Angaben über die künftige Entwicklung der Passagierzahlen in verschiedenen Gutachten hin. Gabriele Franz aus Kelkheim machte schließlich die geplante Einführung von Lärmobergrenzen zum Thema und fragte, welche Konsequenzen sich daraus für die Fraport Geschäftspolitik ergeben und ob sich unterschiedliche Auffassungen zwischen Vorstand und Aufsichtsrat abzeichnen.
Thomas Scheffler, Sprecher des BBI Bündnis der Bürgerinitiativen zieht folgendes Fazit: „Es ist an der Zeit, den Ausbauwahn zu beenden und die Geschäftspolitik grundlegend zu ändern. Die Grenzen des Wachstums am Frankfurter Flughafen sind überschritten. Ein weiterer Ausbau ist ökologisch und ökonomisch unverantwortlich.“
Das „Bündnis der Bürgerinitiativen - Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr“,kurz: BBI, ist ein Zusammenschluss von mehr als 80 Initiativen. Das Bündnis streitet für die Wiedergewinnung und den Erhalt der Lebensqualität der Menschen im Rhein-Main-Gebiet. Es setzt sich für die Schaffung einer lebenswerten Region ein und fordert den Schutz der Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs und erklärt sich solidarisch mit allen von Verkehrslärmbetroffenen Menschen. Das Bündnis fordert einen verantwortungsvollen Umgang mit der Mobilität.
Die gemeinsamen Ziele sind:
- Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen in der Region
- Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22 - 6 Uhr
- Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastung für die Bürgerinnen und Bürger
- Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie; Stopp der Subventionen
- Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main-Gebiet
- Stilllegung der Landebahn Nordwest