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Mainzer Ärzte: "Lufthansa, eine menschenverachtende Fluglinie?"
Pressemitteilung vom 30.04.2013
Von: @Stiftung Mainzer Herz und Gesundsheitsregion Rheinhessen <2013-04-30>
Weniger Kerosin­verbrauch und dafür noch mehr Lärm - die Stiftung Mainzer Herz ist empört über die Pläne der Lufthansa, die Flugzeuge künftig flacher starten zu lassen.

Pressemitteilung Stiftung Mainzer Herz vom 30.04.2013

Weniger Kerosinverbrauch und dafür mehr Lärm – die Lufthansa will Treibstoff und CO2-Ausstoss sparen und nimmt dafür eine noch höhere Lärmbelastung der Menschen rund um den Frankfurter Flughafen und seine Abflugrouten billigend in Kauf.

Die Lufthansa erprobt seit Anfang 2013 neue Abflugvarianten – und möchte nun ab dem 1. Juni in einem flacheren Winkel starten. Mit unabsehbaren Folgen für die Menschen, die durch den deutlich längeren Steigflug länger dem Lärm der startenden Maschinen ausgesetzt werden. Bislang sind die Lufthansa-Jets in einem bestimmten Winkel bis zu einer Höhe von 1.500 Fuß (457 Meter) gestiegen. Dann wird der laute Steig-Schub reduziert. Dieser Punkt wurde nun deutlich auf 1.000 Fuß (305 Meter) herabgesetzt. Das heißt, die Jets fliegen länger tief und “verlärmen” daher auch ein deutlich größeres Gebiet. Für das Rhein-Main Gebiet bedeutet dies mehr Lärm, für die Lufthansa, dass weniger Kerosin verbraucht wird. Gesundheitsgefahren durch Lärm gegen Sparbemühungen der Lufthansa.

„Man kann es nicht fassen, aber die Lufthansa hat es in der Tat verkündet: Wir starten ab dem 1. Juni flacher und machen noch mehr Lärm. Ich bin fassungslos“, erklärt Professor Thomas Münzel, Vorstandsmitglied der Stiftung Mainzer Herz sowie Vorstandsvorsitzender der Gesundheitsregion Rheinhessen, der sich seit vielen Jahren aktiv für eine Reduzierung des Fluglärms insbesondere hinsichtlich der gravierenden Gesundheitsfolgen im Herz-Kreislaufbereich einsetzt. „Wie heißt es da noch seitens der Verantwortlichen zynisch: Man gehe davon aus, dass es zu einer moderaten Lärmzunahme kommen wird“, zeigt sich Professor Münzel schockiert. Für ihn ist das Ziel der Lufthansa klar: Kostenminimierung zu Lasten der vom Lärm Betroffenen. Dass diese Entscheidung auch noch laut der internationalen Flugbehörde ICAO rechtmäßig sei, unterstreicht für Münzel die unerträgliche Ignoranz von Lufthansa wie Behörden im Problemfokus Lärmbelastung.

„Angesichts der umfangreichen, eindeutigen Daten, dass Fluglärm gesundheitsschädigend ist und nachweislich eine höhere Lärmbelästigung auch schwerere gesundheitliche Nebenwirkungen haben wird, empfinde ich diese Entscheidung als einen unglaublichen Skandal der Konsequenzen haben muss“, so Professor Münzel.

Unterstützt von der Gesundheitsregion Rheinhessen fordert Professor Münzel daher die sofortige Ablösung des Vorstandes der Lufthansa: „Wenn eine Fluglinie in einer solchen schwierigen Situation, wie wir sie nach Implementierung der neuen Landebahn in Frankfurt haben, derartige Entscheidungen trifft und die Menschen zusätzlich gesundheitsgefährdendem Lärm aussetzt, hat deren Vorstand seine Daseinsberechtigung verwirkt“, erklärt Professor Münzel. „Ich denke, dass die Gesundheitsministerien der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen, aber auch anderswo in Deutschland umgehend reagieren müssen, um eine einstweilige Verfügung zu erwirken, die diesen geplanten Irrsinn stoppt“, fordert Professor Münzel. „Für mich persönlich werde ich als Konsequenz ab sofort keine Lufthansa Flüge mehr buchen und ich hoffe, dass die meisten in der vom Fluglärm betroffenen Region genauso entscheiden werden.“

Die Gesundheitsregion Rheinhessen engagiert sich für eine verbesserte Lebensqualität in der Region Rheinhessen und hat bereits mehrfach auf die Gefahren von Fluglärm für die Gesundheit und Lebensqualität hingewiesen. Ziel der Gesundheitsregion ist es, die Menschen mit mehr Informationen besser über Gefahren wie Lösungsmöglichkeiten für ein gesundes Leben zu informieren – Experten aus Forschung, Gesundheitsversorgung und Gesellschaft arbeiten in der Gesundheitsregion Rheinhessen zusammen.

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