BBI: Planergänzungsbeschluss zu Wirbelschleppenschäden panisch und wenig durchdacht
Pressemitteilung vom 16.05.2013
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2013-05-16>
Das Bündnis der Bürgerinitiativen fordert wegen der Gefahr durch Wirbelschleppen ein Überflugverbot für schwere Maschinen statt einer Sicherung der Dächer.
Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen vom 16.05.2013 (Thomas Scheffler)
Frankfurt am Main, den 16. Mai 2013. „Statt ein sofortiges Überflugverbot für schwere Maschinen über Flörsheim und Raunheim anzuordnen, versucht der Hessische Wirtschaftsminister Florian Rentsch, sich mit einem wenig durchdachten Planergänzungsbeschluss seiner Verantwortung zu entziehen. Der Beschluss trägt Züge einer Panikreaktion auf die in ihrer Schwere und Häufigkeit nicht erwarteten Schäden durch Wirbelschleppen.“ so Thomas Scheffler, Sprecher des Bündnis der
Bürgerinitiativen (BBI) aus Flörsheim.
Es besteht der Verdacht, dass wieder einmal die Interessen der Fraport AG bedient werden und ein möglichst kostensparender Weg gesucht wurde. Die freiwillige Sicherung der Dächer greift zu kurz und ist nicht zu Ende gedacht. Die von Wirbelschleppen bedrohten Gebiete sind viel zu klein bemessen und ohne Mitwirkung der Kommunen festgelegt worden. Eine nicht nachvollziehbare Stichtagsregelung schränkt die Ansprüche weiter ein.
Nach wie vor ist unklar, wie eine effektive Sicherung von auf den Grundstücken befindlichen Gegenständen – zum Beispiel Spielgeräte oder Blumenkübel – aussehen könnte. Diese Gegenstände würden von den Wirbelschleppen ebenfalls erfasst und könnten im Ernstfall genauso zu Lebensgefahr führen wie herabfallende Dachziegel. „Folgt jetzt eine Sperrung des Flörsheimer Friedhofs für
Trauerfeiern und Besucher bei Betriebsrichtung Ost?“ fragt sich Thomas Scheffler.
Die einzig wirksame Lösung, nämlich eine Stilllegung der Nordwestlandebahn bis zur abschließenden Klärung aller offenen Fragen, wird nicht einmal in Betracht gezogen. Wirtschaftsministerium und Fraport AG haben erneut gezeigt, dass es ihnen nur um Schadensbegrenzung geht – und nicht um eine echte, nachhaltige Lösung für die betroffenen Menschen.
„Durch den Planergänzungsbeschluss ist die Verantwortungslosigkeit der Fraport AG amtlich bestätigt“, ergänzt der Sprecher des BBI. Das Wirtschaftsministerium schließt nicht mehr aus, dass Wirbelschleppen gravierende Schäden am Boden anrichten können. Das Unternehmen jedoch verweigert jedes Zugeständnis an die Betroffenen: Weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit
seien nicht notwendig. „Mit dieser Ansicht steht das Unternehmen ziemlich alleine da“, betont Scheffler.
Anfang April war es in Flörsheim zum bisher schwersten Zwischenfall durch Wirbelschleppen gekommen, als durch den Überflug einer AirIndia-Maschine in der Plattstraße 39 zahlreiche Dachziegel aus ihren Verankerungen gerissen wurden. Diese schlugen ein faustgroßes Loch in ein Vordach. Nur durch einen glücklichen Zufall wurde niemand verletzt. Insgesamt wurden zwischen Februar und April 2013 neun Zwischenfälle durch Wirbelschleppen gemeldet.
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