Die große Demonstration gegen den Fluglärm und den Flughafenausbau am Samstag, den 4. Februar, war ein voller Erfolg. Trotz klirrender Kälte protestierten etwa 20000 Menschen innerhalb und außerhalb des Flughafens mit Transparenten und Lärminstrumenten aller Art. Sie forderten die Stilllegung der Nordwestbahn, ein Nachtflugverbot von 22-6 Uhr und eine Begrenzung der Flugbewegungen. Die Polizei spricht nur von 7500 Demonstranten, Fraport sogar nur von 6000 - entweder wollen sie die Bedeutung des Protestes herunterspielen oder sie haben nur die Menschen im Terminal gezählt, nicht die draußen, oder beides. Auf jeden Fall war es eine äußerst eindrucksvolle Demonstration der Stärke und Verbreitung des Protests. Das Medienecho war überragend.
Da nicht alle Demonstranten ins Terminal passten, fand die Kundgebung vor dem Terminal am Busbahnhof statt. Neben Rednern vom Bündnis der Bürgerinitiativen kamen auch die Gewerkschaften, der BUND und Vertreter der Protestbewegungen Stuttgart 21 und der Berliner Initiativen gegen den Fluglärm zu Wort. Zeitgleich mit den Frankfurtern demonstrierten in Berlin einige Hundert Menschen gegen die Flugrouten am Flughafen Berlin-Schönefeld, der im Juni eröffnet werden soll.
Fraport hatte im Vorfeld der Demonstration Passagiere vor Behinderungen gewarnt und sie aufgefordert, früher zu kommen. Zu ernsthaften Problemen kam es aber trotz des Andrangs nicht. Unbeliebt hatte sich Ministerpräsident Bouffier am Vortag gemacht, als er forderte, der Protest müsse friedlich bleiben. Bisher sind aber alle Demonstrationen am Terminal völlig friedlich verlaufen.
Fraport-Chef Schulte äußerte Verständnis für die Proteste. Die Neubelastung der Menschen, die unter den neuen Anfluggrundlinien leben, sei hoch. Man nehme die Sorgen der Menschen ernst. Schulte versprach, mögliche Maßnahmen zur Reduzierung der Belastung schnell umzusetzen, daran werde mit Hochdruck gearbeitet. Die lärmgeschädigten Bürgerinnen und Bürger geben auf solche Versprechungen nicht viel. Auch die Erwartungen an den zweiten "Fluglärmgipfel" am Mittwoch sind gering.
Das Bündnis der Bürgerinitiativen kündigte an, man werde so lange wiederkommen, bis ein akzeptables Angebot gemacht werde - kosmetische Korrekturen würden den Widerstand nicht brechen. Gleich am Montag, den 6. Februar, geht es weiter mit der Montagsdemo.
Berichte und Reaktionen:
- Berichte, Video bei hr online
- Beitrag in ZDF "Heute" Sendung, mit Videos
- Originell: Artikel in der Offenbach-Post
- Bilder von Dietmar Treber, Teil 1, beim BBI
- Bilder von Dietmar Treber, Teil 2, beim BBI
- Viele starke Bilder von Walter Keber beim BBI
- Video von Fluegel-TV, Auftaktkundgebung im Terminal (14 min)
Gibt auch einen Eindruck von der Lärmkulisse! - Video von Fluegel-TV, Marsch zur Außenkundgebung (21 min)
- Video von Fluegel-TV, Außenkundgebung (15 min)
- Pressemitteilung des BUND
- Aufruf zur Demonstration
Ausführlicheres Material zur Großdemo, z.B. Zusammenfassungen der (kurzen) Reden, findet man beim BBI, unter "News" mit Datum 4. Februar. Hier wird nur eine davon Auswahl angegeben.