Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen vom 10.01.2015 (Dietrich Elsner)
Es war und ist notwendig, dass der auf Wachstum und Schaffung eines Mega-Hubs gerichtete Tunnelblick der FDP - ebenso wie der Fraport - auf die Realität geweitet wird. Bereits vor der Wahl in den Aufsichtsrat der Fraport AG war die politische Position von Frank Kaufmann (Bündnis 90/Die Grünen) bekannt. Nicht der Realitätssinn von Frank Kaufmann schadet Fraport, sondern das Festhalten an Strategien, die vor 15 Jahren definiert wurden und die bereits jetzt zeigen, dass sie nicht tragfähig sind.
Um das Ausbauprojekt durchzuziehen wurde das ablehnende Ergebnis der Raumverträglichkeitsprüfung auf politischen Druck zu einem "Kann raumverträglich gemacht werden." gewandelt. Heute wissen alle, dass dies ein verheerender Fehler war. Rechtzeitig akzeptiert, hätte es zu völlig anderen und für den Unternehmenserfolg nachhaltigen Planungen und Entscheidungen kommen können. Aber Roland Koch und die FDP unterstützten mit allen Möglichkeiten ihrer Machtpositionen den Größenwahn des seinerzeitigen Fraport-Chefs Bender. Nun, da die Nordwest-Landebahn gebaut ist, ist es für den jetzigen Fraport-Chef Dr. Schulte schwer, das Ruder in Richtung Realität zu drehen und so hält er am falschen Kurs fest.
"Es ist nur lobenswert, dass ein Querdenker die Positionen der Menschen des Rhein-Main-Gebiets in den Aufsichtsrat trägt und seiner Verpflichtung nachkommt, das Unternehmen vor Schaden zu bewahren. Nicht der Realist schadet dem Erfolg eines Unternehmens, sondern der Phantast, der nur überholten Visionen nachjagt." meint Dietrich Elsner, Sprecher des BBI Bündnis der Bürgerinitiativen.
Es wäre Aufgabe des früheren FDP-Vertreters Jörg-Uwe Hahn im Fraport-Aufsichtsrat gewesen, diese kritische Haltung zum Ausbau und zu den Gefahren für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens zu vertreten. Es ist Auftrag des Aufsichtsrates, die Geschäftstätigkeit zu überwachen und bei Fehlentwicklungen einzugreifen. Die Absicht, Frank Kaufmann zu diskreditieren, ist ein untauglicher Versuch der FDP, von den eigenen Fehlern abzulenken und sich aus der Versenkung heraus wieder ins Gespräch zu bringen.
Das „Bündnis der Bürgerinitiativen - Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr“,kurz: BBI, ist ein Zusammenschluss von mehr als 80 Initiativen. Das Bündnis streitet für die Wiedergewinnung und den Erhalt der Lebensqualität derMenschen im Rhein-Main-Gebiet. Es setzt sich für die Schaffung einer lebenswerten Region ein und fordert den Schutz der Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs und erklärt sich solidarisch mit allen von Verkehrslärmbetroffenen Menschen. Das Bündnis fordert einen verantwortungsvollen Umgang mit der Mobilität. Die gemeinsamen Ziele sind:
- Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen in der Region
- Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22 - 6 Uhr
- Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastung für die Bürgerinnen und Bürger
- Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie; Stopp der Subventionen
- Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main-Gebiet
- Stilllegung der Landebahn Nordwest