Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen vom 12.12.2014 (Thomas Scheffler)
Bei verdeckten Kontrollen hat die EU-Kommission nach einem Medienbericht gravierende Sicherheitsrisiken am Frankfurter Flughafen festgestellt. Den Prüfern sei es bei jedem zweiten Versuch gelungen, Waffen oder gefährliche Gegenstände durch die Passagierkontrolle zu schmuggeln. Dem Bericht zufolge droht die Kommission sogar, den Flughafen als "Non-Schengen-Airport" einzustufen. Dann müssten sich Flugreisende, die über Frankfurt fliegen, bei der Einreise in andere EULänder einer erneuten Sicherheitskontrolle unterziehen. Das ist das Ende der Vision von einem "Super-Hub".
"So geht’s, wenn man ein internationaler Großflughafen sein will, aber die elementarsten Abläufe nicht im Griff bekommen kann. Das absurde Vier-Bahnen-System mit komplizierten Flugrouten und die raumunverträgliche Lage im dicht besiedelten Rhein-Main-Ballungsraum sind eigentlich schon Gründe genug, sich von der überholten Geschäftspolitik zu verabschieden. Fraport lebt im Unfrieden mit der Region und da hilft auch die alberne 'Ja-zu-FRA'-Kampagne nicht. Wie lange lassen sich die Mehrheitsgesellschaft, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt, noch auf dem Kopf herum tanzen?" fragt Thomas Scheffler, Sprecher des BBI Bündnis der Bürgerinitiativen.
Es ist höchste Zeit, die Geschäftspolitik zu ändern. Fraport muss sich auf die öffentlich-rechtliche Aufgabe des Frankfurter Flughafens besinnen, nämlich eine komfortable Abwicklung der geschäftlichen und touristischen Fernreisen für die Region. Direktverbindungen zu den wichtigsten Zielen ohne Umsteigen sind die Zukunft. Ziel muss ein kleiner und feiner Flughafen mit kurzen Wegen sein. Flüge auf Kurzstrecken gehören auf die Bahn. Terminal 3 ist damit ebenso wie die Nordwest-Landebahn überflüssig.
Das „Bündnis der Bürgerinitiativen - Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr“,kurz: BBI, ist ein Zusammenschluss von mehr als 80 Initiativen. Das Bündnis streitet für die Wiedergewinnung und den Erhalt der Lebensqualität derMenschen im Rhein-Main-Gebiet. Es setzt sich für die Schaffung einer lebenswerten Region ein und fordert den Schutz der Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs und erklärt sich solidarisch mit allen von Verkehrslärmbetroffenen Menschen. Das Bündnis fordert einen verantwortungsvollen Umgang mit der Mobilität. Die gemeinsamen Ziele sind:
- Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen in der Region
- Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22 - 6 Uhr
- Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastung für die Bürgerinnen und Bürger
- Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie; Stopp der Subventionen
- Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main-Gebiet
- Stilllegung der Landebahn Nordwest
BBI-PMs Fraport AG Sicherheit im Luftverkehr