Pressemitteilung Bündnis der Bürgerinitiativen vom 21.11.2015 (Thomas Scheffler)
Am 5. Oktober dieses Jahres wurde mit einem symbolischen Spatenstich in Anwesenheit des Hessischen Ministerpräsidenten der Bau des Terminals 3 offiziell begonnen. Schon vorher wurde Bannwald gerodet, wurden Versorgungsleitungen verlegt, Abstellflächen betoniert und neue Zufahrten vorbereitet. Wald, größtenteils Bannwald, in der Größe von 350 Fußballfeldern fiel dem Bau der neuen Landebahn Nordwest, des Terminals 3 und seiner Zufahrten zum Opfer.
Die Bürgerinitiative Frankfurt-Nord gegen Fluglärm will gegen diesen Waldfrevel ein Zeichen setzen und hat einhundert Hainbuchensetzlinge in der Größe von 120 bis 150 cm erworben. Die Setzlinge werden auf der Montagsdemonstration am 23. November im Terminal 1 präsentiert und von den Baumpaten mit ihren persönlichen Wünschen versehen. Die Bäume werden später in einer westlichen Nachbargemeinde des Flughafens eingepflanzt.
Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir sind eingeladen, ebenfalls die Patenschaft für ein Bäumchen zu erwerben und an der Pflanzaktion mitzuwirken.
"Wir wollen ein Zeichen gegen das absurde Wachstum des Flughafens setzen." so Thomas Scheffler, Sprecher des BBI Bündnis der Bürgerinitiativen, und weiter: "Unser kleiner Wald wird ein Zeichen setzen gegen Naturzerstörung und neue Betonwüsten, ein Zeichen gegen die Macht von Kapital und Wachstum, gegen die immer wiederkehrende Zerstörung von Bannwald, ohne Rücksicht auf die Gesundheit der Bevölkerung, ohne Rücksicht auf die Zerstörung eines Naherholungsgebietes im Rhein-Main-Gebiet."
Auch wenn die Stadt Frankfurt die Bäumchen - angeblich aus "ökologischen Gründen" - nicht pflanzen will: Es gibt viele Gemeinden, die diese Aktion sinnvoll finden und ihren Grund zum Pflanzen angeboten haben.
Das „Bündnis der Bürgerinitiativen - Kein Flughafenausbau - Für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr“,kurz: BBI, ist ein Zusammenschluss von mehr als 80 Initiativen. Das Bündnis streitet für die Wiedergewinnung und den Erhalt der Lebensqualität der Menschen im Rhein-Main-Gebiet. Es setzt sich für die Schaffung einer lebenswerten Region ein und fordert den Schutz der Menschen vor den schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs und erklärt sich solidarisch mit allen von Verkehrslärmbetroffenen Menschen. Das Bündnis fordert einen verantwortungsvollen Umgang mit der Mobilität.
Die gemeinsamen Ziele sind:
- Verhinderung des Ausbaus des Frankfurter Flughafens und anderer Flughäfen in der Region
- Schaffung von nächtlicher Ruhe durch ein absolutes Nachtflugverbot von 22 - 6 Uhr
- Schaffung von rechtlich einklagbaren Grenzen der Belastung für die Bürgerinnen und Bürger
- Verursachergerechte Zuordnung von Kosten auf die Luftverkehrsindustrie; Stopp der Subventionen
- Verringerung der Flugbewegungen auf maximal 380.000/Jahr und der bestehenden Belastungen durch Fluglärm, Luftverschmutzung und Bodenverbrauch durch Flugverkehr im Rhein-Main-Gebiet
- Stilllegung der Landebahn Nordwest