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"Wo müssen Schu­len um­ge­sie­delt wer­den?"
Von: @ZRM EXTRABLATT <2013-11-08>
Franz-Rudolf Urhahn, Erster Stadtrat von Mörfelden-Walldorf, spricht über seine Anforderungen an die Norah-Studie.

Im dritten Quartal 2014 sollen die Ergebnisse der Norah-Studie vorliegen. Diese wurde von der Landesregierung unter Beteiligung der Fraport und der Kommunen in Auftrag gegeben, um die Folgen der sich ändernden Fluglärmbelastung für die Lebensqualität der Lärmbetroffenen festzustellen. Doch es gibt Zweifel, ob die Ergebnisse im Alltag weiterhelfen.

Dazu fragten wir Franz-Rudolf Urhahn, seit 2007 Erster Stadtrat von Mörfelden-Walldorf. Die Stadt ist Mitglied in der ZRM.

Franz-Rudolf Urhahn

Was ist Ihre Sorge, Herr Urhahn?

Wir von der Zukunft Rhein-Main haben die Befürchtung, dass die Ergebnisse der Norah-Studie zwar ausreichend evaluiert, also belegt sind, dass es aber keine konkreten Handlungsempfehlungen geben wird. Dann aber hätte die Landesregierung wieder einen Vorwand, dass sich nichts tun lässt – und der Lärm so laut bleibt wie er ist. Ein „Weiter so“ kann es aber nicht geben. Dafür ist bereits jetzt wissenschaftlich eindeutig belegt, dass zwischen Fluglärm und bestimmten Erkrankungen, zum Beispiel Herz-Kreislauf, ein Zusammenhang besteht, der bis zum Sterben reicht.

Was muss die Norah-Studie leisten?

Besonders wichtig sind konkrete Aussagen darüber, wo zumutbare und gesundheitlich verträgliche Obergrenzen für den Lärm zu ziehen sind. Das gilt sowohl für den Einze- lals auch den Dauerschallpegel: Wie laut darf das einzelne Flugzeug maximal sein und wie laut darf es durchschnittlich werden. Dabei ist eindeutig zu klären, ab wann ein erhöhtes Krankheitsrisiko besteht und ab welcher Lärmgrenze das Lern- und Lehrverhalten unserer Kinder beeinträchtigt wird.

Haben Sie noch weitere Forderungen?

Von einer so groß angelegten und qualifizierten Studie, die am Ende zehn Millionen Euro kostet, erwarten wir klare Aussagen, welche Maßnahmen zu ergreifen sind: Wie lässt sich der Schallschutz verbessern? Wie muss ein Nachtflugverbot aussehen, welche Lärmpausen braucht es? Wir erwarten einen fundierten regionalen Lärmminderungsplan und Vorschläge für ein Siedlungsmanagement.

Nicht vergessen: Nur wenn die Studie Lösungsvorschläge macht, wie sich der krank machende Fluglärm deutlich verringern lässt, wird die Politik nicht darum herumkommen, endlich zu handeln. Die Studie muss klare Handlungsempfehlungen geben, die politisch abzuwägen sind.

Was meinen Sie damit?

Wenn die Ergebnisse der Norah-Studie vorliegen, kann nicht einfach zur Tagesordnung übergegangen werden, sondern es wird Änderungen am Status Quo geben müssen. Am Ende wird es auch um die Frage gehen: Wo müssen lärmsensible Einrichtungen wie Schulen, Kindertagesstätten, Krankenhäuser und Altenpflegeheime umgesiedelt werden? Da die Norah-Studie auf den bereits bekannten wissenschaftlichen Erkenntnissen aufbaut, wird es auf solche bange Fragen unerfreuliche Antworten geben.

Die Kurzbezeichnung Norah steht für „NOise- Related Annoyance, cognition and Health“, (zu deutsch „Zusammenhänge zwischen Lärm, Belästigung, Denkprozessen und Gesundheit“). Die Selbstdarstellung der Studie steht unter www.norah-studie.de.



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Lärmwirkungs-Forschung Gesundheitliche Lebensqualität ZRM-Initiative

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