„Fraport befindet sich in einer Krise. Diese Krise ist nicht wirtschaftlicher Art, sie könnte sich aber dazu entwickeln,“ so Dirk Emmerich, Vorsitzender der FlughafenAusbauGegner FAG. „Das Ansehen von Fraport ist seit der Inbetriebnahme der neuen Landebahn, die den Flughafen zu einem Innenstadtflughafen gemacht hat, dramatisch gesunken. Ganze Stadtteile von Frankfurt werden unbewohnbar. Fluglärm und Schadstoffe schädigen hunderttausende von Bürgern, am stärksten sind die Kinder betroffen,“ so Emmerich weiter.
Was tun in einer solchen Situation? Man braucht ein Krisenmanagement, getarnt als Charmeoffensive. Als einer der ersten Schritte stellt man den 70 Bürgerinitiativen im Rhein-Main-Gebiet jetzt eine eigene Initiative gegenüber: JA-zu-FRA. Organisiert wird sie durch die die PR-Agentur Burson-Marsteller, eine Agentur, die dafür bekannt ist, dass sie im Auftrag von Großunternehmen Propaganda im Zusammenhang mit umweltzerstörerischen und gesundheitsschädlichen Projekten und Techniken betreibt. Gerne täuscht man dabei eine spontane Bewegung vor.
Fakt ist, Burson-Marsteller hat u.a. folgende Auftraggeber beraten:
- Union Carbide nach dem Chemieunfall in Bhopal, bei dem bis heute mehr als 20.000 Menschen starben
- AKW Hersteller Babcock & Wilcox nach der Beinahe-Katastrophe in Three Mile Island
- Atomwirtschaft in der Schweiz mit Werbung für alte und neue Atomkraftwerke
Hervorgetan hat sich Burson-Marsteller außerdem auch mit der Beratung der argentinischen Militärjunta und dem rumänischen Diktator Ceausescu.
„Die Lage ist offensichtlich so ernst bei Fraport, dass man nicht nur die spontane Gründung einer Initiative vortäuschen muss, sondern es ist auch bezeichnend, dass man eine solche Agentur engagiert, die von Insidern als Meistermanipulator bezeichnet wird. Und für Burson-Marsteller ist Fraport bei den prognostizierten Krankheits- und Todesfällen durch permanenten Fluglärm und Schadstoffe ein dankbarer Kunde auch für die Zukunft. Die Charmeoffensive wird aber ins Leere laufen, die Leute sind verzweifelt und glauben den Versprechungen nicht, insofern kann sich Fraport das Geld sparen oder noch besser, dieses in zusätzlichen Lärmschutz investieren, z.B. für die Schulen im Frankfurter Süden, wo es seit Eröffnung der neuen Landebahn unerträglich laut geworden ist,“ so Emmerich abschließend.
Mehr zur Image-Offensive von Fraport:
- Zur Neuausrichtung der PR Strategie der Fraport AG
Pressemitteilung der Initiative gegen Fluglärm Mainz Oberstadt - Initiative der Luftverkehrswirtschaft plant Demo für Flughafen
- "Fraport demonstriert zurück", Artikel in der FNP