Diese Seite wird momentan im vereinfachten Darstellungs- und Betriebsmodus präsentiert. Details >>
Umweltfolgen des Flugverkehrs werden nicht bezahlt
Neues Gutachten des UBA über externe Kosten des Flugverkehrs (PM vom 29.10.02)
Von: @Umweltbundesamt <2002-10-30>

Umweltbundesamt Presse-Information 37/02
Berlin 29.10.02

Lärm, Luftschadstoffe, Treibhausgase: Die Belastungen für Mensch und Umwelt durch den Flugverkehr verursachen erhebliche Kosten. Diese so genannten externen Kosten sind aber bislang nicht in den Ticketpreisen enthalten, sie werden von der Allgemeinheit getragen. Aus Sicht des Umweltschutzes müssen die externen Kosten des Fliegens endlich berücksichtigt und wirtschaftliche Anreize verstärkt werden, um die Umweltbelastungen des Flugverkehrs zu verringern. Dazu gehören Abgaben auf die ausgestoßenen Schadstoffe, emissionsbezogene Landegebühren und die Abschaffung der Steuerprivilegien des Flugverkehrs. Im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) haben Forscher des niederländischen „Centre for Energy Conservation and Environmental Technology“ (CE) die vom Flugverkehr ausgehenden Belastungen für Mensch und Umwelt für verschiedene Strecken und Flugzeuggrößen in Euro beziffert. Die externen Kosten für einen 500-Kilometer-Flug - zum Beispiel von München nach Berlin - mit einem durchschnittlichen 100-sitzigen Flugzeug liegen bei voller Auslastung bei rund 10 Euro pro Passagier. Bei einem Langstreckenflug über 6.000 Kilometer - zum Beispiel zwischen Frankfurt und Chicago - verursacht ein durchschnittliches 400-sitziges Flugzeug bei voller Belegung externe Kosten in Höhe von 43 Euro pro Fluggast.

"Das Fliegen wird aufgrund des harten Wettbewerbs zwischen den Fluggesellschaften immer billiger. Damit verbunden sind allerdings wachsende Belastungen für die Umwelt und den Menschen. Statt diese vom Flugverkehr ausgehenden Kosten verursachergerecht anzulasten, genießt der Flugverkehr erhebliche Steuervergünstigungen, etwa die Mineralölsteuerbefreiung für Kerosin und die Umsatzsteuerbefreiung für internationale Flüge. Diese Subventionen kosten die Steuerzahler jährlich rund sieben Milliarden Euro", sagte der Präsident des Umweltbundesamtes, Prof. Dr. Andreas Troge. "Die Festlegung der neuen Koalitionsvereinbarung, Flüge ins EU-Ausland nicht länger von der Mehrwertsteuer zu befreien, ist daher ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung."

In dem Forschungsprojekt "Externe Kosten des Flugverkehrs" wurden diejenigen Kosten berechnet, die weder von den Fluggesellschaften noch von den Passagieren getragen werden und folglich nicht in den Ticketpreisen enthalten sind. Dies umfasst die beim Starten und Landen auftretenden Belastungen durch Lärm und Schadstoffe genauso wie der vom Flugverkehr ausgehende Beitrag zum Treibhauseffekt. Dieser hat bereits heute einen Anteil von etwa dreieinhalb Prozent - mit steigender Tendenz.

In der Studie werden für vier nach Größe unterschiedliche Flugzeugkategorien (50, 100, 200 und 400 Sitze) und für vier verschiedene Distanzen von 200 bis 6.000 km jeweils die beim Starten und Landen sowie die beim Reiseflug verursachten externen Kosten berechnet. Dabei wurde ermittelt, dass bei kurzen Flügen die durch Lärm und lokalen Schadstoffausstoß verursachten Schäden dominieren. Bei längeren Strecken wird der Effekt auf das Klima dagegen bedeutsamer. In Zahlen ausgedrückt: Für einen 200-km-Flug machen die lokalen Wirkungen etwa 80 % an den berechneten externen Kosten aus. Für einen Flug von 6.000 km dominiert hingegen der Beitrag zum Treibhauseffekt mit etwa 90 % die externen Kosten.

Die Zusammenfassung der Studie "Externe Kosten des Flugverkehrs" (in Englisch) findet man im Internet unter http://www.umweltbundesamt.de/aviation.pdf

Themen hierzuAssciated topics:

Externe Kosten des Luftverkehrs Umweltbundesamt Schadstoffabgaben im Luftverkehr Schadstoffbelastung Luftverkehr Einschränkungen für den Luftverkehr Pressemitteilungen Natur- u. Umweltschutz Emissionsabgaben Steuerbefreiungen bei Kerosin Start- und Landegebühren Klimaschutz Mehrwertsteuerbefreiung

Das könnte Sie auch interessierenFurther readings:
Klimaschutz: Öffentlichkeit fordert Beitrag der Luftfahrt
Pressemitteilung vom 29.07.2005
Von: @EU-Kommission <2005-07-29>
In einer öffentlichen Internet-Konsultation hat sich eine große Mehrheit der Teilnehmer dafür ausgesprochen, die wachsenden Auswirkungen des Luftverkehrssektors auf den Klimawandel zu begrenzen. Die Kommission will jetzt eine Strategie entwickeln    Mehr»
Nächtlicher Krach fördert Asthma und Bluthochdruck
Nächtlicher Lärm erhöht den Blutdruck und fördert Asthma, so das Ergebnis einer Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes
Von: @(SPIEGEL) <2002-08-12>
   Mehr»
Neue Beweise: Lärm macht krank!
Zusammenfassung der Studie des Robert Koch-Instituts im Internet
Von: @cf <2003-03-19>
   Mehr»
UBA: Chronischer Verkehrslärm erhöht das Herzinfarkt-Risiko
Pressemitteilung vom 10.03.2004
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2004-03-18>
Verkehrslärm und Arbeitslärm sind Risikofaktoren für den Herzinfarkt. Die "NaRoMi-Studie" des Umweltbundesamtes (UBA) untermauert einen Zusammenhang zwischen Straßenverkehrslärm und Herzinfarkt und kommt zu erschreckenden Ergebnissen.   Mehr»
NaRoMI-Studie (Noise and Risk of Myocardial Infarction)
Auswertung, Bewertung und vertiefende Analysen zum Verkehrslärm
Von: @UBA <2004-03-18>
   Mehr»
Luftreinhaltung: Was tut meine Stadt gegen Feinstaub?
Neue Link-Sammlung des UBA (PM vom 14.12.2005)
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2005-12-14>
UBALL gibt Antwort! Das Umweltbundesamt (UBA) hat die Internet-Adressen der Luftreinhalte-, Aktions- und Maß­nahmeplänen der Bundesländer, Städte und Gemeinden zusammengestellt.   Mehr»
Neue Beweise: Lärm macht krank!
Neue UBA-Studie bestätigt Zusammenhang zwischen Straßenverkehrslärm und Krankheitshäufigkeit
Von: @(Umweltbundesamt) <2003-03-03>
Menschen aus stark mit Verkehrslärm belasteten Wohngebieten leiden häufiger an Bluthochdruck, besonders wenn sie bei offenem Fenster schlafen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Robert-Koch-Instituts im Auftrag des Umweltbundesamts, an der über 1700 Menschen teilnahmen.    Mehr»
UBA: Leitfaden "Ansprechpartner für Luftqualität und Gesundheit"
Wichtige Umwelt- und Gesundheitsinstitutionen auf einen Blick (PM vom 10.11.2006)
Von: @Umweltbundesamt <2006-11-10>
Wer ist in Europa für Luftqualität und Gesundheit zuständig? Ein neuer Leitfaden der WHO nennt die Ansprechpartner für alle Länder Europas   Mehr»
UBA: Nächtlicher Fluglärm kann krank machen
Studie zeigt: Nachtflugbetrieb stört gesundheitliches Wohlbefinden (PM vom 22.02.2007)
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2007-02-22>
Nächtlicher Fluglärm führt dazu, dass die Betroffenen häufiger den Arzt aufsuchen und die Ärzte diesen mehr Medikamente verschreiben. Dies hat eine neue epidemiologischen Studie des Umweltbundesamtes ergeben.   Mehr»
Emissionshandel für den Luftverkehr
Pressemitteilung vom 07.08.2009
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2009-08-07>
Die Vorbereitungen für den Emissionshandel für den Luftverkehr laufen auf Hochtouren. Luftfahrzeugbetreiber müssen jetzt aktiv werden, um künftig kostenlose Zertifikate zu erhalten   Mehr»
UBA: Fluglärm macht krank
Pressemitteilung vom 27.02.2010
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2010-03-01>
Die neue Studie von Prof. Greiser am Flughafen Köln/Bonn zeigt ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen durch Nachtfluglärm. Das Umweltbundesamt hat die Studie jetzt offiziell veröffentlicht    Mehr»
UBA: Neuer "Good Practice Guide" zu Wirkungen von Umweltlärm
[UBA telegramm umwelt und Gesundheit 4/2010]
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2010-12-01>
Die Europäische Umweltagentur hat einen "Good Practice Guide" zur Bewertung von Umweltlärm und den potenziellen Wirkungen auf die Gesundheit veröffentlicht   Mehr»
Wohin geht die Reise?
Luftverkehr der Zukunft: umwelt- und klimaschonend, treibhausgasneutral, lärmarm
Von: @Umweltbundesamt <2019-11-06>
Das Umweltbundesamt hat eine Ausarbeitung erstellt, die eine Gesamtstrategie für einen umweltschonenden Luftverkehr der Zukunft beschreibt.   Mehr»
Umweltfolgen des Flugverkehrs mit Maßnahmen-Mix mindern
Ziel: Treibstoffverbrauch und Schadstoffausstoß der Flugzeuge senken
Von: @=&gt; Umweltbundesamt <2002-05-15>
   Mehr»
UBA: Umweltbundesamt teilt Airlines kostenlose Zertifikate zu
Pressemitteilung 59/2011 vom 08.12.2011
Von: @Umweltbundesamt (UBA) <2011-12-08>
Der Emissionshandel für den Luftverkehr startet. Die Deutschland zugeordneten Airlines erhalten in diesen Tagen erstmals einen Bescheid über ihre CO2-Zertifikate.    Mehr»
UBA: Fachliche Einschätzung der NORAH-Studie
Von: @cf <2016-09-22>
Das Umweltbundesamt hat eine Zusammen­fassung der NORAH-Studie erstellt uns leitet daraus Handlungs­empfehlungen ab.   Mehr»
Landesentwicklungsplan Hessen
BBI: Umweltbundesamt veröffentlicht Fluglärm­bericht 2017
Pressemitteilung vom 24.07.2017
Von: @Bündnis der Bürgerinitiativen <2017-07-24>
Das Bündnis der Bürger­initiativen sieht im Fluglärmbericht des Umwelt­bundesamtes ein "vernichtendes Urteil über das bestehende Fluglärm­schutzgesetz".   Mehr»
"Aktuell fehlt ein Lärmdeckel"
Von: @ZRM Info <2017-04-04>
Rechtsanwalt Mehler bewertet das Konzept der Landesregierung für eine Lärmobergrenze im Vergleich zu Forderungen der ZRM.    Mehr»
BI Raunheim: Feinstaubbelastung rund um den Flughafen ein Problem
Von: @BI Raunheim <2015-12-06>
Das Umweltbundesamt bestätigt die Einschätzung von Bürger­initiativen, dass die Belastung durch Ultra­feinstaub rund um den Flughafen deutlich erhöht ist. Wahrschein­lichste Quelle ist der Flugverkehr   Mehr»
Kabinettsbeschluss der Bundesregierung zum Fluglärmbericht am 16. Januar 2019
Kein relevantes Vorankommen beim eigentlichen Schutz vor Fluglärm – lediglich Beseitigung der schwerwiegendsten Mängel bei baulichem Schallschutz
Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Fluglärmkommissionen (ADF) und der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF)
Von: @AVD und BVF <2019-01-16>
   Mehr»
Hattersheim: Herzinfarkte - der Preis für den Ausbau des Flughafens Frankfurt?
Pressemitteilung vom 14. 10. 2010
Von: @Stadt Hattersheim <2010-10-14>
Die Hattersheimer Bürgermeisterin Antje Köster nimmt Stellung zu den neuesten Studien über die gesundheitlichen Auswirkungen des Fluglärms und fordert wirksamen Schutz.   Mehr»
Kreisbeigeordneter Astheimer appelliert an Luftverkehrsbranche:
"Flugbewegungen optimieren"
Pressemitteilung des Kreis Groß-Gerau
Von: @Kreisausschuss Gross-Gerau <2019-03-14>
In einer an der TU Chemnnitz durchgeführten Studie wird aufgezeigt, wie die Anzahl von Flugbewegungen erheblich verringert werden könnte. Damit ließen sich Fluglärm und Schadstoffausstoß vermindern.    Mehr»
Pressemitteilung Nr. 06/2021 vom
UBA: Turbinen-Abgase am Boden sind größte Quelle für Ultrafeinstaub von Flughäfen
Weniger Schwefel im Kerosin und elektrische Schlepper am Boden können Emissionen stark senken
Von: @Umweltbundesamt <2021-03-15>
Ultrafeinstäube in der Luft können der Gesundheit schaden. Eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) am Flughafen Frankfurt/Main zeigt nun, dass im Umfeld von Flughäfen die Belastung durch Ultrafeinstaub bzw. ultrafeine Partikel (UFP) deutlich erhöht sein kann. Ursache sind vor allem die Turbinen-Abgase, die zu 90 Prozent zur Belastung beitragen.   Mehr»
Die Bildrechte werden in der Online-Version angegeben.For copyright notice look at the online version.

Bildrechte zu den in diese Datei eingebundenen Bild-Dateien:

Hinweise:
1. Die Bilder sind in der Reihenfolge ihres ersten Auftretens (im Quelltext dieser Seite) angeordnet.
2. Beim Anklicken eines der nachfolgenden Bezeichnungen, wird das zugehörige Bild angezeigt.
3, Die Bildrechte-Liste wird normalerweise nicht mitgedruckt,
4. Bildname und Rechteinhaber sind jeweils im Dateinamen des Bildes enthalten.