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Laute und späte Flieger müssen teurer werden
Von: @ZRM Info <2019-10-16>
Ab Neujahr erhebt Fraport neue Gebühren, auch für verspätete und zu laute Flugzeuge. Doch diese Entgeltordnung setzt kaum Anreize, damit die Airlines lärmärmere Maschinen einsetzen und Flüge in den Nachtrandstunden von 5 bis 6 Uhr und 22 bis 23 Uhr vermeiden.
Ab 23 Uhr soll das Landen dreimal so teuer wie tagsüber werden. Nötig wäre die fünffache Gebühr

Zwischen 23 und fünf Uhr früh soll auf den Rollbahnen Ruhe herrschen. Das hat das Bundesverwaltungsgericht zum Schutz der Anwohner schon 2012 verfügt. Trotzdem werden fast täglich Flüge in der Stunde vor Mitternacht genehmigt. So gab es im Jahr 2019 zwischen Neujahr und Ende August bereits 949 verspätete Starts und Landungen – im August waren es allein 209. Dabei beginnt die gesetzlich geschützte Nachtruhe eigentlich schon um 22 Uhr und endet um sechs Uhr früh. Die beiden Nachtrandstunden müssen laut Gericht ruhiger sein als die mit Starts und Landungen vollgepackten Stunden des Tages. Denn vor allem am frühen Morgen stört Fluglärm den Schlaf und die Gesundheit der Menschen besonders – das bewies die Norah-Studie. Doch geflogen wird in diesem Zeitraum trotzdem. Beispielsweise wurden am 17. September zwischen fünf und sechs Uhr 21 Landungen und sechs Starts gezählt, während am gleichen Tag zwischen 22 und 23 Uhr 27 Starts und 19 Landungen stattfanden.

Zum 1. Januar 2020 will Fraport eine neue Entgeltordnung in Kraft setzen, mit der der Flughafen durch lärmabhängige Gebühren übers Jahr 120,8 Millionen Euro einnimmt – das sind 300 000 Euro weniger als 2019. Wenn ein Flugzeug zwischen 23 und 5 Uhr startet oder landet, soll die Gebühr vom Doppelten aufs Dreifache steigen. Doch auf diesem Niveau lagen die Gebühren schon 2012 – und wurden dann im Laufe der Jahre wieder abgesenkt. Die Entgelte müssen noch viel teurer werden, damit es wirklich zwischen 22 und 6 Uhr ruhiger wird. Das sind Forderungen der Initiative Zukunft Rhein-Main und der Fluglärmkommission. Wenn ein vor 22 Uhr angekündigtes Flugzeug zu spät landet, müsse ein separater Lärmzuschlag gezahlt werden. Und wenn eine Airline öfter zu spät ankommt, müsse sie ab dem dritten Monat pro Spätlandung mindestens 10 000 Euro zusätzlich zahlen, befindet das Fluglärmgremium. Fraport wird das wohl nicht akzeptieren, um keine Kunden zu verschrecken. Im Gegenteil: Auch für 2020 plant man ein Rabattprogramm für neu nach Frankfurt kommende Fluggesellschaften.



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Start- und Landegebühren Verspätete Landungen Verspätete Starts "Mediations-Nacht" Lärm durch Nachtflüge Nachtflug-Beschränkungen NORAH-Studie FRA-Incentive-Programm Fraport AG Bundesverwaltungsgericht

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