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Ticona-Stilllegung: Risiken bleiben
Von: @EXTRABLATT <2006-12-12>

650 Millionen Euro – das ist dem Flughafen-Betreiber Fraport die Beseitigung des Sicherheitsrisikos Ticona wert. Bei einem Ausbau des Frankfurter Flughafens wäre das zum US-Konzern Celanese gehörende Kelsterbacher Chemiewerk in einer Höhe von nur 70 Metern überflogen worden. Auf die verheerenden Folgen eines Flugzeugabsturzes auf das Werksgelände hatten Fachleute wiederholt hingewiesen. Dennoch haben Fraport und die Landesregierung lange Zeit versucht, das Problem herunterzuspielen. In den ersten Unterlagen war von Ticona noch nicht einmal die Rede, das Chemiewerk war schlicht vergessen worden.

Dass es sich keineswegs um eine zu vernachlässigende Größe handelt, zeigt die jetzige Einigung. Fraport zahlt weit über eine halbe Milliarde Euro dafür, dass Ticona mit seinen 1000 Mitarbeitern den Betrieb in Kelsterbach bis zum 30. Juni 2011 einstellt und die Grundstücke nach Beseitigung aller Werksanlagen an Fraport übertragen werden. Außerdem soll das Chemieunternehmen alle Einwendungen und Klagen gegen Bestand und Ausbau des Frankfurter Flughafens zurücknehmen.

Die Initiative Zukunft Rhein-Main hat schon zu einem frühen Zeitpunkt auf die Ticona- Problematik aufmerksam gemacht. Der jetzige Deal bestätigt ihre Einschätzung, dass hier ein gravierendes Sicherheitsrisiko besteht. Nun soll eine Gefährdung beseitigt werden, doch bleiben andere Risiken wie der weithin unterschätzte Vogelschlag. Und sollte die Kapazität am Frankfurter Flughafen tatsächlich fast verdoppelt werden, erhöht sich auch das Absturzrisiko entsprechend.

 

Dieser Artikel stammt aus dem EXTRABLATT Dezember 2006 / Nr. 14

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Ticona Vogelschlag-Gefahr Absturz-Gefahr

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