Platz da - Fraport kommt!
Muss die Ticona dem Ausbau weichen?
<2004-01-29>
Dass MP Koch und das Wirtschaftsministerium im Fall eines nicht ganz eindeutigen Votums der Störfall-Kommission irgendwelche Tricks suchen und finden werden, um Ticona und Ausbaupläne doch noch vereinbar zu machen, haben wir ja schon erwartet. Doch langsam scheint sich in Wiesbaden die Idee zu verbreiten, die Kommission könnte auch richtig hart "Nein" sagen. Oder so viele Umbauten bei der Ticona verlangen, dass man das Werk auch gleich abreißen und neu bauen könnte.
Aber selbst dieser Fall schreckt Koch offenbar nicht. Bezüglich des Risikos gäbe es jetzt mehr Skepsis als früher, dem müsse man Rechnung tragen, sagt der Ministerpräsident. Doch damit meint er nicht etwa, dass er von seinen verfehlten Ausbauplanungen Abstand nehmen wird. Im Gegenteil - das Ticona-Werk müsse in Frage gestellt werden, die Entscheidung für den Ausbau oder die Nordwestbahn "sollte davon nicht berührt werden". Im Klartext: Wenn die Ticona dem Ausbau ernsthaft im Weg steht, muss sie eben weichen. Wie manches andere auch. Der Bannwald oder hinderliche Gesetze zum Beispiel.
Schon die Wortwahl ist bezeichnend: Koch spricht vom "Hindernis Ticona". So schnell kann selbst ein umworbenes Wirtschaftsunternehmen zum "Hindernis" werden, wenn es dem Jahrhundertprojekt des Ministerpräsidenten im Wege steht. Da kann man kaum mit Rücksicht auf ein paar alte Bäume, bedrohte Tierarten oder vom Lärm geplagte Menschen rechnen. Es passt nicht? Dann wird es passend gemacht. Es lässt sich nicht passend machen? Dann weg damit! Denn die Region "muss im Wettbewerb ganz vorn sein", und das geht nur mit dem Ausbau, so Koch.
Wenn es Hindernisse für die Zukunft der Region gibt: die Ticona gehört nicht dazu. Sehr wohl aber jene Politiker, die die Region nur als Anhängsel des Flughafens sehen und sich darum in ihre Ausbaupläne verbissen haben. Egal, was passiert und koste es, was es wolle.
Aber selbst dieser Fall schreckt Koch offenbar nicht. Bezüglich des Risikos gäbe es jetzt mehr Skepsis als früher, dem müsse man Rechnung tragen, sagt der Ministerpräsident. Doch damit meint er nicht etwa, dass er von seinen verfehlten Ausbauplanungen Abstand nehmen wird. Im Gegenteil - das Ticona-Werk müsse in Frage gestellt werden, die Entscheidung für den Ausbau oder die Nordwestbahn "sollte davon nicht berührt werden". Im Klartext: Wenn die Ticona dem Ausbau ernsthaft im Weg steht, muss sie eben weichen. Wie manches andere auch. Der Bannwald oder hinderliche Gesetze zum Beispiel.
Schon die Wortwahl ist bezeichnend: Koch spricht vom "Hindernis Ticona". So schnell kann selbst ein umworbenes Wirtschaftsunternehmen zum "Hindernis" werden, wenn es dem Jahrhundertprojekt des Ministerpräsidenten im Wege steht. Da kann man kaum mit Rücksicht auf ein paar alte Bäume, bedrohte Tierarten oder vom Lärm geplagte Menschen rechnen. Es passt nicht? Dann wird es passend gemacht. Es lässt sich nicht passend machen? Dann weg damit! Denn die Region "muss im Wettbewerb ganz vorn sein", und das geht nur mit dem Ausbau, so Koch.
Wenn es Hindernisse für die Zukunft der Region gibt: die Ticona gehört nicht dazu. Sehr wohl aber jene Politiker, die die Region nur als Anhängsel des Flughafens sehen und sich darum in ihre Ausbaupläne verbissen haben. Egal, was passiert und koste es, was es wolle.
Themen hierzuAssciated topics:
Koch, Roland (hessischer Ministerpäsident von 1999 bis 2010, …) Landebahn Nordwest Hessische Landesregierung Ticona
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