Wie heute bekannt wurde, wird sich die Störfallkommission der Bundesregierung klar gegen die geplante Nordwest-Landebahn aussprechen. Die Arbeitsgruppe spricht von einem "nicht akzeptablen Risiko"! Fraport sieht jedoch keinen Anlass für eine Änderung seiner Ausbaupläne. "Dies zeugt von beachtlichem Hochmut", meint der Sprecher des Bündnisses.
Als kaum zu überbietender Versuch, die Menschen im Rhein-Main-Gebiet für dumm zu verkaufen, sieht das Bündnis der BIs gegen den Flughafenausbau die jüngsten Einlassungen von Minister-präsident Koch. "Es ist schon ein einsamer Höhepunkt an Zynismus, wenn sich Herr Koch hinstellt und verkündet, dass die Ticona notfalls umziehen muss, damit ein sicherer Flugbetrieb auf der neuen Landebahn gewährleistet ist. Erstens ist die neue Landebahn keinesfalls schon beschlossene Sache; und zweitens ist es doch wohl so, dass die Landeanflüge über dem Chemiewerk und ganz besonders über dem geplanten Einkaufs- und Hotelcenter über dem jetzigen ICE-Bahnhof die eigentliche Gefährdung darstellen." Der BI-Sprecher weiter: "Es ist dem Flughafenbetreiber und der Landesregierung offenbar vollkommen egal, welches Risiko für die Menschen besteht - Hauptsache die Landebahn kommt - und dafür verdreht man dann auch schon mal Ursache und Wirkung!"
"Im Falle eines Absturzes auf den ICE-Bahnhof und das direkt benachbarte Terminal 1 kann es Tausende von Opfern geben. Nach einem Ausbau als Einkaufszentrum sind die Folgen eines Absturzes kaum auszumalen", betont der Sprecher. Die Enteignung und Verlegung der Ticona hätte der BI zufolge zunächst einmal einen drastischen Verlust von Arbeitsplätzen in der Region zur Folge. "Die 1100 Mitarbeiter dieser Firma haben reale Arbeitsplätze - und die sind uns lieber, als die ständig schrumpfenden Arbeitsplatzprognosen der Ausbaufanatiker."
Herr Koch habe sich erneut nicht als der grossartige Taktiker gezeigt, als der er sich gern sähe: "Sein versprochenes Nachtflugverbot wird er wohl bald als Versprecher und nicht als Versprechen interpretieren müssen; spätestens wenn ihm die Airlines den Nachtmarsch geblasen haben. Und jetzt wird er eingestehen müssen, dass ihm und seinen eilfertigen Planern im Wirtschaftsministerium und bei Fraport das Gefahrenpotenzial dieser Chemiefabrik erst gedämmert ist, als der BUND und die Bürgerinitiativen danach gefragt haben.Wird er jetzt die Chuzpe haben, sich über das Urteil einer neutralen Kommission von Fachleuten einfach hinweg zu setzen?"
Wer mit solchen krassen Fehlern und Fahrlässigkeiten ein Projekt plant, dass der Region nachhaltige Beeinträchtigungen aufbürdet, der sollte schleunigst aus der Verantwortung entlassen werden, meint der BI-Vertreter. Und: "Nachdem Fraport eingestehen musste, dass der Bau der Wartungshalle im Süden durchaus als Teil einer Gesamtplanung zu sehen ist, wird es wohl nicht lange dauern, bis die Südbahn wieder in der Diskussion ist. Denn die "Absiedelung" von Zeppelinheim ist wahrscheinlich billiger als die Umsiedlung von Ticona!"
Risiko Ticona: Das Verfahren der EU-Kommission
Informationen, Berichte und Kommentare
Von: @cf <2006-11-01>
Beim Planungsverfahren für den Flughafenausbau wurde nach Ansicht der EU-Kommission gegen die Seveso-Richtlinie verstoßen: es wurde nicht beachtet, dass die geplante Landebahn Nordwest zu nahe am Störfallbetrieb Ticona liegt. Deswegen hat die Kommission ein Verfahren gegen Deutschland eingeleitet. Mehr»
Ticona-Klage gegen Flugrouten am 5. Oktober beim VGH Kassel
Für die Verhandlung sind Eintrittskarten nötig (siehe PM des VGH vom .....)
Von: @cf <2005-08-26>
Die Chemiewerk Ticona gegehn die aktuellen Flugrouten am Frankfurter Flughafen findet am 5. Oktober beim VGH Kassel statt. Es wird großer Andrang erwartet, Eintrittskarten erforderlich! Mehr»
Risiko Ticona: Die Entscheidung der Störfall-Kommission
Informationen, Berichte und Kommentare
Von: @cf <2005-07-01>
Die Störfall-Kommission hat entschieden, dass der Betrieb des Chemiewerks Ticona und die geplante Nordwestbahn wegen des zu großen Risikos nicht miteinander vereinbar sind. Die Landesregierung will die Nordwestbahn trotzdem bauen, notfalls will man Ticona enteignen. Wie wird der Streit ausgehen? Mehr»
Risiko Ticona: der Streit um die Zukunft des Werks
Ein Chemiewerk steht den Ausbauplänen für den Frankfurter Flughafen im Weg
Von: @cf <2008-09-19>
Der Streit über das "Risiko Ticona" ist entschieden: Ticona räumt gegen eine Zahlung von 670 Millionen Euro von Fraport den gefährlichen Platz in der Einflugschneise der geplanten Nordwestbahn. Das Werk wird bis 2011 im Industriepark Höchst neu errichtet. Die spannende Geschichte des Standort-Pokers um Werk und Landebahn finden Sie hier zusammengefasst Mehr»
Räumt Ticona den Platz für die Nordwestbahn?
Für 650 Millionen Abfindung soll das Werk angeblich geschlossen werden
Von: @cf <2006-11-29>
Die Ticona hat sich angeblich mit Fraport und der Landesregierung darauf geeinigt, das Werk in Kelsterbach gegen Zahlung einer Entschädigung zu schließen. Mehr»
Ticona räumt den Platz für die Nordwestbahn
Einigung mit Fraport: für 650 Millionen Abfindung soll das Werk geschlossen werden
Von: @cf <2006-11-30>
Die Ticona hat sich mit Fraport darauf geeinigt, das Werk in Kelsterbach gegen Zahlung einer Entschädigung von 650 Mio. bis zum Jahr 2011 zu schließen. Damit soll ein wesentliches Hindernis für die geplante Nordwestbahn beseitigt werden. Mehr»
Dicke Kröte für die Fraport AG
Scheitert der Ausbau des Frankfurter Flughafens am Kelsterbacher Chemie-Werk Ticona? Die Kosten für eine
Verlegung werden auf rund 1,3 Milliarden Euro geschätzt.
Von: @EXTRABLATT <2003-06-26>
EU-Kommission vermutet Verletzung der Seveso-Richtlinie
Bundesregierung zu Stellungnahme aufgefordert
Von: @cf <2003-11-25>
Die EU-Kommission hat auf die Beschwerde der FAG hin in einem Antwortschreiben die Bundesregierung zu einer Stellungnahme und der Lieferung weiterer Informationen aufgefordert. Der Brief gelangte jetzt in die Öffentlichkeit. Mehr»
Störfall-Kommission ist gegen neue Landebahn neben Chemiewerk
Fraport und Ministerpräsident Koch halten an Ausbauplänen fest
Von: @cf <2004-02-18>
Die Störfall-Kommission hat entschieden: sie hält den Betrieb des Chemiewerks Ticona und das Ausbauvorhaben Landebahn Nordwest für unvereinbar. Ministerpräsident Koch und Fraport wollen trotzdem an ihren Plänen festhalten.
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