Hessischer Verkehrsminister: Fehlende Plätze für Abfertigung von Großraumfliegern an bestehenden Terminals denkbar.
Der hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, Tarek Al-Wazir, schlug bei der heutigen Vorstellung des vom Ministerium beauftragten Prüfungsgutachtens der Qualitätsgutachten der Fraport zur Notwendigkeit des von der Fraport AG geplanten Terminal 3 eine neue Tonlage an. Al-Wazir sieht zum in Rede stehenden Terminal 3 erkennbare Schwachstellen in den Fraport-Prognosedaten.
Zuletzt argumentierte die Fraport nicht mehr über eine Notwendigkeit des Terminal 3 wegen künftig zu erwartender enormer Passagierkapazitäten, sondern verwies in auffälliger Form auf den notwendigen „Abfertigungskomfort“, der das Terminal unverzichtbar mache. Passagierzahlen als auch Flugbewegungen liegen aktuell deutlich unter den Prognoseerwartungen des Unternehmens. „Die zwingende Notwendigkeit der Realisierung von Terminal 3 ist - gerade auch durch die Erkenntnisse des hessischen Wirtschaftsministeriums - widerlegt“, betonen OB Michael Ebling und die für Fluglärm zuständige Umweltdezernentin Katrin Eder.
Minister Tarek Al-Wazir sieht in der bestehenden Konstellation am Flughafen Rhein-Main - derzeit existieren 42 Plätze für Großraumflugzeuge, benötigt werden den Prognosen zufolge bis in die 2020er Jahre hinein 49 Flugsteigplätze - alternative Optionen, um dem Verkehrsaufkommen mit Komfortgarantie durch Umbauten an den bestehenden Terminals gerecht zu werden. Ebling und Eder unisono: „Wir begrüßen, dass Hessen als größter Anteilseigner am Flughafen die Pläne von Fraport erstmals kritisch hinterfragt und den Mut hat, neu zu denken. Wir sind mit Minister Al-Wazir einer Meinung, dass man diese Differenz durch kluge Umbauten am Flugsteig A-Plus-Nord und Flugsteig C Neu realisieren kann, um ausreichende Kapazitäten für Großraumflugzeuge zu schaffen. Ein Terminal 3, eine Investition von 2,5 Milliarden Euro, ist weiterhin nicht notwendig und überdimensioniert!“
Ebling und Eder loben die Initiative Al-Wazirs: „Es ist ein positives Novum, dass der hessische Verkehrsminister naheliegende planerische Alternativen in die Diskussion einbringt. Die Fraport AG wäre gut beraten, diese vom zuständigen Ministerium aufgezeigten Alternativen sorgsam und im Detail zu prüfen... Wir fordern die Fraport AG daher erneut auf, den Bau des Terminal 3 zu streichen. Die Prognosedaten geben offenbar auch nach Lesart des hessischen Verkehrsministeriums die Notwendigkeit für ein drittes Terminal nicht her!“
Mainz Wirtschaftsministerium, hessisches Terminal 3 (FRA) Pressemitteilungen der Stadt Mainz
Pressemitteilung vom 09.01.2008