Am Sonntag, 21. Oktober 2018 jährt sich die Eröffnung der Landebahn Nordwest zum nunmehr siebten Mal. Damals landete Bundeskanzlerin Angela Merkel zur Premiere in einer Regierungsmaschine in Frankfurt. Seither erstreckt sich ein noch breiterer Lärmteppich über das Rhein-Main-Gebiet, unter dem auch die Landeshauptstadt Mainz sowie weite Teile Rheinhessens massiv zu leiden haben.
Mit der Schaffung der neuen Landebahn, die damals nach Fraport-Prognosen als „unabdingbar“ für die Zukunftsentwicklung des Flughafens dargestellt wurde, trat zunächst jedoch eher die große Stagnation in den Flugbewegungen ein. Daher schuf Fraport in den letzten Jahren massive Anreize für Billig-Airlines, sich in Rhein-Main anzusiedeln, um den theoretischen Prognosen auch reale Starts und Landungen folgen zu lassen. Ebling und Beck: „Man muss kein Flugexperte sein, um in diesem Vorgehen die künstliche Schaffung von Flugverbindungen zu sehen, für die es zuvor keinerlei Nachfrage in Frankfurt gab - mit all ihren Begleiterscheinungen und massiven Belastungen. Ein bitterer Geburtstag für die Region.“
Aus diesem Grunde findet am Sonntag, 21. Oktober 2018 um 12.05 Uhr eine Protestveranstaltung am Frankfurter Flughafen, Terminal 1, statt. Oberbürgermeister Ebling und Bürgermeister Beck werden beide persönlich vor Ort sein.
„Die Abfolge der Schritte spricht für sich. Zunächst wurde ausgebaut, dann Flüge in Frankfurt generiert, die es zuvor nicht in diesem Ausmaß gab, um die klaffende Lücke der Prognose zur Realität zu füllen. Nun haben wir einen Sommer der Flugausfälle und zahllosen Verspätungen mit vielen Flügen bis tief in die Nachtstunden hinein erlebt. Fraport hat sich die Region durch dieses Verhalten nicht zum Freund gemacht: Nach uns der Sinkflug. Vor Ort werden enorme Gewinne eingefahren, der Schaden wird an die Region weitergereicht: Gesundheitsschäden, Luftbelastungen und Schlafstörungen sind die Folge.“
Ebling und Beck betonen, die Region sei nicht gegen den Flughafen als solches: „Die Anbindung zum Flughafen ist zweifellos von großem Vorteil, aber das Notwendige und Wünschenswerte wird in Frankfurt dem maximal Machbaren geopfert. Bilanzen und Gewinne sind die eine Seite, das Wohlergehen der Menschen in der Region die andere - das starke Ungleichgewicht geht seit Jahren zu Lasten von Millionen von Anwohnern.“ Die Sichtweise der betroffenen Kommunen habe sich daher vor dem Hintergrund von Klimawandel und Feinstaubdebatten verfestigt: „Fraport muss die Schraube zurückdrehen. Es kann kein stetes Höher-Schneller-Weiter mehr geben“, rufen Ebling und Beck zur Teilnahme an der Demonstration in Terminal 1 auf.
Des Weiteren betonen beide, dass es längst überfällig sei, dass heute gültige Fluglärmschutzgesetz den Realitäten im Luftraum des Jahres 2018 in einer eng besiedelten Region anzupassen und dabei die zahlreichen neuen Erkenntnisse zur Wirkungsforschung bei Fluglärmbelastungen zu berücksichtigen. Ebling und Beck erneuern daher die Forderung nach einem absoluten Nachtflugverbot: „Die Nachtruhe von 22.00 bis 6.00 Uhr muss endlich realisiert werden. Wer die Verletzung aktuell gültiger Regelungen zur Nachtrandstunde fahrlässig in Kauf nimmt oder gar einplant, muss spürbare Sanktionen erfahren. Diese Verstöße müssen strikt geahndet werden.“
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Pressemitteilung vom 09.01.2008