IGF: Protest gegen EU-Verordnung wird fortgesetzt!
Pressemitteilung vom 11.06.2012
Von: @Interessengemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms (IGF) <2012-06-11>
Die EU-Verkehrsminister haben sich kritisch zum Entwurf für fluglärmbedingte Betriebsbeschränkungen geäußert. Doch noch sind die Pläne nicht vom Tisch
Pressemitteilung der IGF vom 11. Juni 2012
Nachdem sich am vergangenen Donnerstag, die EU-Verkehrsminister der 27 Mitgliedsstaaten kritisch zu dem Entwurf für fluglärmbedingte Betriebsbeschränkungen geäußert haben, besteht noch kein Grund sich zufrieden zurückzulehnen. Anwohner von europäischen Flughäfen können in Zukunft etwas ruhiger leben. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer und seine europäischen Kollegen beschlossen am Donnerstag in Luxemburg mehr Auflagen für die lautesten noch erlaubten Flugzeuge. Für diese sogenannten „knapp die Vorschriften erfüllenden Luftfahrtzeuge“ gelten künftig härtere Beschränkungen. Sie dürfen einzelne Flughäfen schon jetzt beispielsweise weniger häufig anfliegen.
Bisher fallen Flieger mit der erlaubten Lautstärke und bis zu fünf Dezibel weniger in diese Kategorie. Vorerst solle dies für Maschinen mit bis zu acht Dezibel unter der Höchstlautstärke gelten, in vier Jahren mit bis zu zehn Dezibel darunter. Das heißt, die strengsten Auflagen gelten dann für mehr Flugzeuge.
Ein im Vorfeld heftig umstrittener Punkt wurde entschärft: Ursprünglich wollte die EU-Kommission sich vorbehalten, „Betriebsbeschränkungen“ für bestimmte Flugzeuge nicht zu erlauben. Diese sind ein letztes Mittel, um Bürger für Lärm zu schützen. Mit diesem Vorstoß konnte sich die Brüsseler Behörde allerdings nicht durchsetzen. Diese Entscheidung liegt immer noch bei den EU-Ländern, die Kommission prüft sie lediglich.
Allerdings muss diese Vorgabe der EU-Verkehrsminister noch durch das Europaparlament bestätigt werden. Die 1. Lesung dieses Gesetzentwurfes wird im Herbst oder Winter dieses Jahres im Straßburger Parlament auf der Tagesordnung stehen. Bis dahin sollten alle Bürger noch die Gelegenheit nutzen, ihren EU-Abgeordneten mitzuteilen, dass die EU-Kommission nicht bevollmächtigt wird, über nationale Nachtflugverbote oder -beschränkungen entscheiden zu können.
Protestieren kann man gegen den „Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über Regeln und Verfahren für lärmbedingte Betriebsbeschränkungen auf Flughäfen der Union im Rahmen eines ausgewogenen Ansatzes sowie zur Aufhebung der Richtlinie 2002/30/EG des Europäischen Parlaments und des Rates [KOM(2011) 828 endg.; Ratsdok. 18010/11“ durch eine E-Mail an EU-Verkehrskommissar Siim Kallas und die EU-Abgeordneten. Ein vorbereitetes Protestschreiben und vertiefende Informationen findet man im Internet unter
www.kein-nachtflug.eu.
Diese Protestaktion wird gemeinsam vom BUND-Hessen, der Bundesvereinigung gegen Fluglärm und der europäischen Vereinigung gegen die schädlichen Auswirkungen des Luftverkehrs (UECNA) durchgeführt. Die Initiatoren fordern die Rücknahme des Verordnungsentwurfs. „Mit unserer Protestaktion wollen wir verhindern, dass die EU-Kommission und das Parlament trotz der Gesundheitsgefahren und Belästigungen für die Menschen quasi einen Rechtsanspruch der Luftfahrt auf 24-Stundenbetrieb gewährt“, sagt Dirk Treber von der BVF und 1. Vorsitzender der Interessengemeinschaft zur Bekämpfung des Fluglärms (IGF).
Der zweite Versuch zur Novellierung des Fluglärmgesetzes
Infos, Kommentare und Material zu einem Vorhaben, das erneut gescheitert ist
Von: @cf <2005-06-05>
Die Bundesregierung startete in 2004 einen weiteren Versuch zur Novellierung des völlig veralteten Fluglärmgesetzes. Doch der verwässerte Kompromiss, auf den man sich im Mai 2005 schließlich einigte, fiel der vorgezogenen Neuwahl des Bundestags zum Opfer. Mehr»
Bundesregierung beschließt Entwurf für neues Fluglärmgesetz - dritter Anlauf!
Doch so recht ist keiner damit zufrieden
Von: @cf <2006-02-07>
Das Bundeskabinett hat am 1. Februar 2006 den im Mai letzten Jahres wegen der Neuwahl auf Eis gelegten Entwurf für ein neues Fluglärmgesetz erneut beschlossen. Die Luftverkehrswirtschaft hat in diesem Entwurf leider viele Änderungen zu Gunsten der Flughäfen durchgesetzt. Fluglärmbetroffene in der Rhein-Main-Region werden nicht viel davon haben. Mehr»
Gesundheitliche Auswirkungen von Fluglärm
Übersichtsarbeit von Martin Kaltenbach, Christian Maschke, Rainer Klinke; veröffentlicht im Ärzteblatt
<2008-08-04>
Fluglärmbedingte Dauerschallpegel im Wohnumfeld außerhalb von Gebäuden von 60 dB(A) tagsüber und 45 dB(A) in der Nacht sind mit einer Zunahme von arterieller Hypertonie assoziiert, die bei zunehmendem Fluglärmpegel weiter ansteigt. Das zeigt eine Übersichtsarbeit von Martin Kaltenbach, Christian Maschke, Rainer Klinke, veröffentlicht im Ärzteblatt Mehr»
Pressemitteilung des RMI
Zur Stellungnahme der Bundesregierung zum Lärmschutz
<2019-01-16>
In einer Studie wurde untersucht, in welchem Maß sich die Zahl der Flugbewegungen in Europa bei unveränderter Transportleistung reduzieren lässt. Es wird aufgezeigt, dass die erreichbaren Einsparungen außerordentlich hoch sind. Mehr»
BMU: Kosten des neuen Fluglärmgesetzes bleiben deutlich unter den Befürchtungen
Arbeitsgruppe einigt sich auf Kostenabschätzung
Von: @Bundesumweltministerium <2005-02-22>
Die Kosten für die Umsetzung des neuen Fluglärmgesetzes liegen bei etwa 614 Mio. Euro und sind damit geringer als von den Flughäfen befürchtet. Zu diesem Ergebnis kam eine Arbeitsgruppe mit Experten aus allen beteiligten Bereichen. Auf 10-15 Jahre umgelegt, wären dies weniger als 1 Euro pro Flugticket. Mehr»
Bundesregierung einigt sich auf neues Fluglärmgesetz - in Grundzügen
Trittin steckt in einigen Punkten zurück - viele Detailfragen noch offen
Von: @cf <2005-05-21>
Umweltministerium und Verkehrsministerium haben sich offenbar auf ein neues Fluglärmgesetz geeinigt, zumindest in Grundzügen. Angeblich wurde der Entwurf des Umweltministeriums "im Wesentlichen" beibehalten. Details sind bis jetzt noch nicht genannt worden, eventuell sind sie auch noch umstritten. Mehr»
* Petition für ein besseres Fluglärmgesetz*
Unterschreiben Sie jetzt!
Von: @cf <2006-11-23>
Eine Petition für ein besseres Fluglärmgesetz steht ab heute zur Mit-Unterzeichnung im Internet bereit. Letzte Chance, an dem unbrauchbaren Entwurf noch etwas zu ändern! Unterschreiben Sie jetzt! Mehr»
Bundestag beschließt neues Fluglärmgesetz
Die Flughäfen sind zufrieden - die Betroffenen nicht
Von: @cf <2006-12-15>
Der Bundestag hat am 14.12.2006 das neue Fluglärmgesetz beschlossen. Doch das Ziel, den Schutz der Betroffenen vor Fluglärm deutlich zu verbessern, wurde verfehlt Mehr»
Wer muss im Lärm schlafen?
ZRM Info 18/2011
Von: @ZRM Info 18/2011 <2011-01-18>
Flughafen-Anwohner haben Anspruch auf Schallschutz in ihren Wohnungen. Doch die Landesregierung hat die dazu festzulegenden Schutzbereiche noch nicht definiert. Dabei sind mehrere 100.000 Menschen betroffen. Mehr»
EUGH: Grundrechte rechtfertigen Maßnahmen zum Lärmschutz an Flughäfen
Pressemitteilung des Gerichts der Europäischen Union vom 17.02.2011
Von: @Gerichtshof der Europäischen Union <2011-02-17>
Nach Ansicht des Generalanwalts Cruz Villalón können die Mitgliedstaaten Maßnahmen ergreifen, um in städtischen Gebieten in der Nähe von Flughäfen das Überschreiten von Grenzwerten für den Lärmpegel am Boden zu ahnden. Mehr»